Sherlock Villa Diodati | Kooperatives Spiel | ab 12 Jahren | 1 bis 8 Spielende | Ricard Ruiz Garzón | Abacus Spiele | generationentauglich |
Es ist im Juni 1816, als sich eine Gruppe interessanter Persönlichkeiten in der Villa Diodati am Genfer See trifft. Damals hatte noch keiner geahnt, dass bei einer festlichen und ausschweifenden Soiree, der Grundstein für eines der bekanntesten Werke der englischen Romantik gelegt wurde. Frankensteins Monster zählt zu den bekanntesten Monstern der Filmgeschichte. Doch bevor der Roman Frankenstein oder der moderne Prometheus überhaupt berühmt werden konnte, verschwand das Manuskript auch schon wieder. Lasst uns gemeinsam herausfinden, wer hinter diesem Diebstahl steckt!

Das Spiel
Villa Diodati – Sherlock ist ein kooperatives Spiel von Ricard Ruiz Garzón und bei Abacus Spiele erschienen. Es ist für 1-8 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Wir freuen uns auf ein weiteres Abenteuer der Sherlock Reihe mit dem Titel „Villa Diodati“ Diesmal versuchen wir wieder den Fall zu zweit zu lösen, nachdem ich den vorherigen mal alleine gespielt habe.
Das Spielprinzip der Sherlock Reihe hat sich auch bei „Villa Diodati“ nicht geändert. Wie gewohnt steht uns ein kleiner Flavour-Text zur Verfügung und stimmt uns auf die Situation ein. Wir werden mit dem Nötigsten an Informationen versorgt. Die Anleitung für alle Sherlock Spiele ist sehr übersichtlich und auch für Einsteiger schnell gelesen. Beim Spiel mit 2-8 Spielenden läuft es folgendermaßen ab: Die Karte mit der Nummer 1 wird auf dem Tisch ausgelegt, der restliche Kartenstapel wird gut gemischt, und es werden entsprechend der Anzahl der Spielenden Handkarten ausgeteilt. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel.
Nun darf sich jeder die eigenen Handkarten ansehen. Diese haben teils Text, Abbildungen oder eine Mischung aus beidem zu bieten. Es darf sich ausgetauscht werden, allerdings nicht über den kompletten Inhalt der Karten, sondern nur über speziell markierte Passagen. Ein Spielender darf beginnen und muss nun folgende Entscheidung treffen: Soll eine der Handkarten ausgelegt werden und steht nun mit allen ihren Informationen der Gruppe zur Verfügung oder scheint die Karte für den Fall eher unwichtig zu sein. Dann landet die Karte vielleicht auf dem Ablagestapel, der während des Spiels nicht mehr durchgesehen werden darf. Das bedeutet, ein gutes Erinnerungsvermögen kann hier nicht schaden! Es müssen nämlich am Spielende mindestens sechs Handkarten auf dem Ablagestapel liegen. Sonst gilt der Fall bereits schon vor der Auflösung als verloren. Bei allen Fällen der „Sherlock Reihe“ gilt es sich ständig zu entscheiden, ist die Information nun wichtig oder nicht. Soll ich die Karte auslegen oder ist die Information unwichtig und kann ich sie abwerfen?
So lange es Karten auf dem Nachziehstapel gibt, wird nach einer abgelegten Handkarte auch wieder vom Nachziehstapel nachgezogen.
Wenn alle Karten gespielt wurden, geht es nun ans diskutieren. Hier haben auch manchmal die recht, die mit der abgefahrensten Story die Diskussion angeheizt haben. Hat sich die Gruppe auf eine Geschichte geeinigt, dann ist der Moment gekommen, wo es daran geht, die Fragen zum Fall zu lösen. Zehn Fragen mit jeweils vier möglichen Antworten stehen zur Auswahl. Für jede richtige Antwort gibt es 2 Punkte.

Nun darf der Papierbogen komplett geöffnet werden und es entfaltet sich die komplette Story des Falls. Im Text werden die Nummern der relevanten Karten genannt, die den richtigen Hinweis zum Fall gegeben haben. Diese Karten sammeln wir immer ein. Danach folgt dann leider die Abrechnung mit den Karten, die nicht zur Lösung des Falles wichtig waren, aber vielleicht trotzdem ausgelegt wurden. Hierfür wird uns pro Karte wieder 1 Punkt abgezogen. Auf dem Papierbogen findet sich dann noch eine Punktebewertung, hier können wir ablesen, ob wir uns als Detektiv eignen.
Fazit
Mit dem Fall „Villa Diodati“ tauchen wir in einen Fall mit realen historischen Fakten ein. Diesen Aufenthalt am Genfer See gab es wirklich und einige andere Fakten sind ebenfalls belegt. Der zweite Handlungsstrang, der für die Sherlock Reihe üblich ist, ist extrem gut konstruiert und hat uns lange an der Nase herumgeführt. Die Fragen zur Story konnten wir gut und richtig lösen, nur haben uns diesmal die falsch ausgelegten Karten und die damit verbundenen Minuspunkte etwas die Tour vermasselt. Das tat dem Spaß beim Rätseln und Diskutieren jedoch keinen Abbruch. Die Story zählt für mich zu einer der besseren aus dieser Reihe. Ein paar weitere Fälle mit historischen Bezügen würden mir für die Zukunft sehr gut gefallen.
Mit der Altersempfehlung bei diesem Fall waren wir allerdings nicht so ganz einverstanden. Ich habe vorhin die ausschweifende Soiree erwähnt, begleitet mit dem ein oder anderen Fakt der dargebotenen Geschichte, die ich nicht spoilern möchte. In der Summe landen wir da als persönliche Altersempfehlung bei 14 Jahren.
Auch solo lassen sich die Fälle gut spielen. Aus eigener Erfahrung ist die Dynamik ab mehr als vier Spielende ziemlich hoch am Tisch und die Spielzeit kann sich deutlich verlängern. Mir gefällt eine Anzahl von 1-4 Spielenden am Besten.
Bewertung / Test
+ Gute Story mit historischem Hintergrund
+ Gut konstruierter Nebenstrang
+ Zu zweit flott gespielt
– Altersangabe hier eher ab 14 Jahren
(Eine Rezension von Sandra Waesch)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Villa Diodati - Sherlock (2023)
Spielidee: Ricard Ruiz Garzón
Grafik: Amelia Sales
Verlag: Abacus Spiele
Anzahl der Spielenden: 1-8 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Generationentauglichkeit: Story mäßig absolut; bei Karten mit Bilddarstellungen fallen Details sehr klein aus