Viele, viele bunte Glassteine – Mille Fiori von Schmidt Spiele (Rezension)

Mille Fiori | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Reiner Knizia | Schmidt Spiele

Unser Schauplatz: eine Lagunenstadt im frühen Italien. Wir stellen in unseren Werkstätten Glas her und verschiffenen es mit unserer Handelsflotte möglichst gewinnbringend nach Europa. Unser Ziel: Wir möchten zur bedeutensten Glasdynastie Italiens aufsteigen! Beim neuen Legespiel vom Altmeister Reiner Knizia heißt es: Baut schnell und Ihr werdet belohnt!

Spielmaterial von Mille Fiori

Das Spiel
Mille Fiori
ist ein Familienspiel von Reiner Knizia und bei Schmidt Spiele erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Mille Fiori ist ein Legespiel. Spielplan und Spielmaterial sind sehr schön gestaltet. Die durchsichtigen Legeplättchen, die Schiffe und die Punktemarker scheinen wie aus Glas gemacht.

Spielmaterial für eine Person: Karten, Glassteine und zwei Marker

Der Spielplan wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas unübersichtlich, man findet sich aber schnell zurecht. Das Spielbrett unterteilt sich in 5 verschiedene Legebereiche: Werkstätten, Häuser, Personen, Handel und Hafen. Für jeden der Bereiche gelten eigene Legeregeln. Die Grundmechanismen ziehen sich aber über jeden Bereich des Spielplans – wie ein roter Faden. Das garantiert einen leichten Spieleinstieg.

Das Spiel sieht auf dem Spieltisch sehr ansprechend aus.

Das Spiel ist schnell aufgebaut. Alle erhalten 27 Legeplättlichen (Rauten) in ihrer Spielfarbe. Die Schiffe und Punktemarker werden aufgestellt, die Bereichskarten gemischt. Davon werden je nach Anzahl der Mitspielenden 4-9 Karten in die offenen Auslage gelegt. Zudem erhalten alle 5 Karten auf die Hand. Und schon kann´s losgehen!

Für jeden Legebereich gibt es farblich passende Karten. In manchen Bereichen sind unterschiedliche Sympole aufgedruckt, die bestimmen wo gelegt werden darf - so wie hier bei den beigen Karten.

Alle Spielenden wählen gleichzeitig eine Ihrer Handkarten und legen sie verdeckt vor sich ab. Die ausgewählte Karte zeigt an, in welchen Bereich man seine Raute legen möchte. Nacheinander decken reihum alle ihre Karte auf und legen eine Ihrer Rauten in den jeweiligen Bereich. Die Punkte dafür werden sofort auf der Punkteleiste gezogen. Die restlichen Karten werden an den nächsten Spieler weitergegeben (=Card Drafting). Eine neue Karte wird gewählt und der Spielzug wiederholt. Insgesamt passiert das viermal in jeder Runde. Die letzte Karte legen alle in die offenen Auslage. Anschließend werden neue Handkarten ausgegeben und einen neue Runde beginnt. Gespielt wird bis jemand seine letzte Raute ausgelegt hat oder der Kartenstapel aufgebraucht ist.

Rot kann hier wählen: Soll mit der blauen Hafenkarte das Schiff eingesetzt werden, um Waren zu verschiffen oder wird die grüne Münzkarte passend gelegt, um doppelte Punkte zu kassieren.

Die Karten in der offenen Auslage dienen für  Extrazüge, die man sich erspielen kann. Extrazüge sind in jedem Legebereich möglich, haben aber in jedem Bereich andere Bedingungen. Zusätzlich zu den Extrazügen sind in  jedem Legebereich Bonuspunkte möglich. Diese liegen bei tollen 20 Bonuspunkten für den Spielenden, der die vorgegebene Bedingung zuerst erfüllt. Absteigend gibt es noch 15, 10 oder 5 Bonuspunkte für die Nachfolgenden. Diese Punkte sind für den Sieg wichtig! Daher heißt es: Wer schnell ist, wird belohnt!

 

Fazit
Mille Fiori gefällt mir sehr gut. Die Optik und das Spielmaterial sind sehr ansprechend. Es spielt sich eingängig und leicht, bietet aber trotzdem taktische Möglichkeiten. Das Regelheft ist strukturiert aufgebaut und gut verständlich. Für mich steht Mille Fiori für entspanntes Spielen.

Das Thema ist nett, aber nicht wirklich von Bedeutung. Das Spiel könnte man auch mit jedem anderen Thema hinterlegen. Der Titel klingt auch schön, ist aber ebenfalls abstrakt. Mille Fiori heißt übersetzt „Tausend Blumen“. Mit Blumen hat das Spiel absolut nichts zu tun.

Durch Kettenzüge und Bonuspunkte ist Mille Fiori sehr belohnend. Die Punkte für die einzelnen Spielzüge werden sofort auf der Punkteleiste gezogen. Dadurch kommt es während des Spiels zu einem Wettlauf auf der Punkteleiste. Aber auch wenn man mit großem Abstand vorne ist, heißt das noch lange nicht, dass man gewinnt. Der Sieg ist bis zum Schluss offen!

Den größten Spielspaß hat man bei Mille Fiori mit 3 oder 4 Spielenden. Da wird das „Gedrängel“ auf dem Spielplan dichter und die einzelnen Spielzüge sind nur bedingt im Voraus planbar. Das Spiel zu zweit ist ruhiger, absehbarer und ohne große Wartezeiten auf schnelle 30 Minuten gespielt. Mille Fiori ist generationstauglich.

 

 

Bewertung / Test
+ sehr schönes Spielmaterial
+ leicht verständlich und sehr eingängig
+ Kettenzüge möglich
+ sehr belohnend
– bei zwei Spielenden ist der Spielspaß etwas geringer
– ein Rundenzähler fehlt

 

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)

Monika Glashauer
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Mille Fiori (2021)

Spielidee: Reiner Knizia
Grafik: Olga Cress                                                                                                              
Verlag: Schmidt Spiele
Anzahl der Spielenden: 2-4. Der taktische Spielgefühl steigt mit der Anzahl der Spielenden.
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60-90 Minuten
Generationentauglichkeit: Ja