District Noir | 2-Personen-Spiel | ab 10 Jahren | 2 Spielende | Nao Shimamura uns Nobutake Dogen | Game Factory
Als Bandenchefs sitzen wir uns gegenüber und warten auf die nächste ausgespielte Karte in der gemeinsamen Reihe. Wann ist der Zeitpunkt für welche Karte und wann der beste Punkt zum Zugriff? Lauernd sitzen sich die Duellanten gegenüber. Gibt es einen guten Weg zum Gewinn?
Das Spiel
District Noir ist ein 2-Personen-Spiel von Nao Shimamura und Nobutake Dogen und bei Game Factory erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Die Gestaltung führt uns in die Zeit der Bandenkriege im Amerika der 50er-Jahre. Das passt zur Stimmung des Spiels, bei dem wir versuchen, punkteträchtige Mehrheiten zu bekommen. Wir haben 45 Karten, davon werden drei beiseite gelegt und zwei zu Beginn aufgedeckt. Es bleiben also noch 40 für vier Runden, die beide mit einer Starthand von 5 Karten beginnen.
Wer an der Reihe ist, legt eine Karte aus der Hand an das Ende der Reihe. Da sind Zahlenkarten zwischen 5 und 8, da werten am Ende die Mehrheiten. Da sind Karten mit aufgedrucktem Plus- oder Minuswert und nicht zuletzt drei Karten mit Gebäuden.
Anstatt eine weitere Karte zu spielen, kann ich mich entscheiden, die letzten 5 Karten der Reihe zu nehmen. Sind es weniger als 5, kann ich auch die nehmen. Die Minuskarten möchte ich nicht, die Gegenseite aber auch nicht. Sie werden gern eingestreut um die Gegenseite am Nehmen zu hindern.
So weit, so gut. Aber da sind noch die drei Gebäudekarten, deren kompletter Besitz zum sofortigen Sieg führt. Habe ich eine davon, bin ich vor dem Verlieren sicher. Habe ich zwei, riecht das schon nach Sieg. Mit der dritten auf der Hand verlocke ich die Gegenseite, schöne Karten zu nehmen. Denn Nehmen darf man nur einmal während einer Runde und dann wäre mir die dritte Karte sicher.
Habe ich sie nicht auf der Hand, wäre es klug, mit dem Nehmen zu warten. Vielleicht muss die Gegenseite sie ja irgendwann ablegen. Doch was ist, wenn die dritte Gebäudekarte zu den drei Karten gehört, die zu Beginn weggelegt wurden? Da wäre es besser, auf die Punktekarten zu gehen. Oder kommt die Gebäudekarte in der nächsten Runde?
Sind alle fünf Handkarten von beiden gespielt, werden neue Karten ausgeteilt für die nächste Runde. Die Startreihenfolge wechselt, markiert mit einem stabilen Chip.
Nach den vier Runden wird die Beute sortiert und geschaut, wer bei welchen Zahlen die Mehrheit hat. Das bringt die aufgedruckte Punktzahl. Bei Gleichstand bekommen beide nichts. Die Plus- und Minuskarten werden mitgerechnet und natürlich gewinnt, wer mehr Punkte hat. Wie gesagt: Hat jemand alle drei Gebäude nehmen können, ist die Partie sofort gewonnen.
Die Karten sind angenehm groß, Beschriftung und Farbgebung deutlich. Die Anleitung ist recht klein gedruckt und in weißer Schrift auf Orangegelb oder Schwarz. Das ist gerade für ältere Personen nicht gut lesbar und dem Design geschuldet. Von der Verständlichkeit her gibt es keine Probleme. Beispiele erläutern den Text.
Fazit
„District Noir“ ist ein spannendes Duell, das schnell erklärt ist. Es gibt mehrere Wege zum Sieg und in jeder Runde wird gerätselt, was die:der Andere auf der Hand haben könnte. Gerade die Regel mit den drei Gebäuden macht es schwer berechenbar und beide Spielende versuchen schweigend in den Augen des Gegenüber irgendetwas abzulesen. War da ein Lächeln? Was könnte das heißen? Kommt da eine Falle?
Ebenso spannend ist zu entscheiden, welches der richtige Zeitpunkt ist, die Karten zu nehmen. Das ist so wie bei der Aufgabe, wo Eine:r den Kuchen teilt und die:der Andere sich zuerst etwas nehmen darf. Die unterschiedlichen möglichen Taktiken sorgen für einen hohen Wiederspielreiz. Selbst wenn es eine Lernkurve hat, ist ein Neuling nicht chancenlos. Ein cooles Duell!
Bewertung / Test
+ leichter Einstieg, taktische Tiefe kommt beim Spiel
+ hoher Wiederspielreiz
+ stimmige Gestaltung
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
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District Noir (2023)
Spielidee: Nao Shimamura und Nobutake Dogen
Grafik: Vincent Roché
Verlag: Game Factory
Anzahl der Spielenden: 2
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: bei Kindern dürfte es wenig Interesse wecken, für ältere Personen ist es gut geeignet: Große, gut unterscheidbare Karten, eingängige Spielregeln. Die Anleitung ist allerdings klein gedruckt. Weiße Schrift auf schwarzem Grund ist nicht für Alle gut lesbar.