Heißer Ritt auf der Seidenstraße – Silk Road Adventures von Studium Mundi (Rezension)

Silk Road Adventures | Plättchenlegespiel | ab 8 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Osami Okano | Studium Mundi | generationentauglich 

Wir sind Kaufleute im Mittelalter und auf der Strecke der legendären Seidenstraße unterwegs. Hier lässt sich mit etwas Geschick und Schnelligkeit Einiges verdienen. Doch Flexibilität ist gefragt. War gerade noch eine Ware sehr beliebt, ist sie im nächsten Augenblick schon gar nicht mehr gefragt. Wenn jetzt auch noch die Kamele in der Wüste die Orientierung verlieren, dann gibt es keine Münzen für die Händler.

Die Spielschachtel, Spielertableaus, Routenplättchen, Spezialitätenkarten, Marktbrett, Antwortbögen, Handelskarten und die Sanduhr.
Die Spielschachtel, Spielertableaus, Routenplättchen, Spezialitätenkarten, Marktbrett, Antwortbögen, Handelskarten und die Sanduhr.

 

Das Spiel
Silk Road Adventures
ist ein Plättchenlegespiel von Osami Okano und bei Studium Mundi erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Unser Ziel bei „Silk Road Adventures“ ist es, innerhalb von 2 Minuten eine vorgegebene Strecke mit Routenplättchen zu legen und auf dem Weg möglichst viele lukrative Waren einzusammeln.

Alle Spielenden erhalten von den Routenplättchen je 7 Stück der 3 unterschiedlichen Arten. Die drei Kamele in der entsprechenden Farbe und ein Spielbrett. „Silk Road Adventures“ spielt sich über 4 Runden. In jeder Runde erhalten alle Spielenden ihre eigene persönliche Spezialitätenkarte. Die Karte ist eine kleinere Ausgabe des Plans der Spielertableaus. Auf dieser Karte sind Kreis-Markierungen in verschiedenen Farben zu sehen. Diese Farben stehen symbolisch für die Farben der Waren auf unserem Marktbrett. In der ersten Runde sind das nur drei verschiedene. Das Marktbrett zeigt in jeder Runde die neue Wertigkeit von diesen Gütern an. Für die meisten Waren erhalten wir Pluspunkte, aber für mindestens eine auch Minuspunkte. In den weiteren Runden kommen Spezialitäten hinzu, und die Handelskarten lösen zu Beginn jeder Runde auch noch zusätzlich eine „Umsortierung“ der Spezialitäten aus.

Spielaufbau zum Start einer Partie
Alles nochmal auf einen Blick. Wo ich hin muss und wo die verschiedenen Waren zu finden sind.

 

Einige Plättchen sind auf den Spielplan gelegt.
Tja das lief nicht so ganz optimal, da habe ich leider eine schlechte Spezialität auf meinem Weg erwischt.

 

Im Prinzip waren das schon fast alle Regeln. Fast logisch ist, dass die Wegstrecke für eine Wertung durchgängig sein muss und auch die richtigen beiden Städte, wie auf der Handelskarte angegeben, verbunden werden. Sollte dies nicht der Fall sein, dann hat der Spielende in dieser Runde leider Pech gehabt, denn dieser Durchgang wird dann nicht gewertet.

Und so geben wir mittelalterlichen Händler alles, um auf unseren Wegstrecken innerhalb von 2 Minuten, die ertragreichen Waren einzusammeln und am Besten die Verlustbringenden links liegen zu lassen. Für den schnellsten Händler winkt auch noch ein zusätzlicher Rangbonus. Nun folgt allerdings der schönste und gleichzeitig ernüchterndste Punkt. Alle wertungsberechtigten Spielenden schnappen sich den zu ihrer Spezialitätenkarte passenden Antwortbogen und legen ihn über ihr eigenes Spielbrett. Sofort lässt sich das Ergebnis sehen, welche Waren eingesammelt wurden und welche zurückgelassen wurden.

Die Auswertung anhand des Spielplans und der gelegten Wege
Die roten Waren, die mir in der 2. Runde je 2 Minuspunkte bringen, habe ich erfolgreich ausgelassen. Dafür aber auch eine grüne und eine blaue Spezialität nicht erwischt.

 

Die Wertigkeit der Spezialitäten entnehmen wir, wie bereits erwähnt, von unserem Marktbrett. Die erreichte Punktzahl markieren wir auf der Punkteleiste. Das Spielertableau wird abgeräumt, neue Spezialitätenkarten ausgeteilt, die Waren ergänzt und neu sortiert und schon geht’s mit der nächsten Runde weiter. Und wie das meistens so ist, der Spielende mit den meisten Punkten, hat dann „Silk Road Adventures“ gewonnen. Auch solo funktioniert das Spiel prima!

Fazit

„Silk Road Adventures“ ist für die Schachtelgröße ein kleines Schwergewicht. Das hochwertige Spielmaterial bringt tatsächlich um die 2 Kilo auf die Waage. Was hauptsächlich an den transparenten Antwortbögen liegt, die dem Spiel auch das besondere Etwas verleihen. Durch dieses System gibt es keine Diskussionen. Der Bogen wird auf das Spielertableau gelegt und sofort ist die Lösung beziehungsweise das Ergebnis sichtbar, wie gut der Ritt durch die Wüste geklappt hat. Das ist besonders für Kinder sehr praxistauglich und macht auch in der Anwendung Spaß.

Die Double-Layer-Tableaus sind robust und die Kamelspielfiguren aus Holz. Durch die Kombination von Handels-und Spezialitätenkarten entstehen fast unzählige Streckenkombinationen, die das Spiel lange frisch halten. Die Runden sind schnell gespielt und überschreiten in der Regel auch die 30 Minuten nicht. Auch solo lässt sich „Silk Road Adventures“ gut spielen, denn auch hier wurde ich immer wieder überrascht, wie sehr ich mich doch manchmal mit der Streckenführung verschätzt habe. Nur die Anordnung und Neusortierung der Spezialitätenplättchen auf dem Marktbrett wurde von uns unterschiedlich in den Regeln interpretiert. Was nicht tragisch ist, wenn sich alle einigen können.

Die Neuordnung der Spezialitäten auf den Handelskarten zu Beginn jeder Runde war dann wiederum eindeutig grafisch dargestellt. Das Spiel trainiert die Vorstellungskraft und das Verhältnis von Streckenlängen, übrigens nicht nur bei Kindern. Der Timer unserer Sanduhr ist mit 2 Minuten ausreichend und verbreitet keine Hektik, wie anfangs von mir gedacht. „Silk Road Adventures“ ist ein schönes Familienspiel mit einfachen Regeln und einem tollen Material.

Die Spezialitätenkarten und die transparenten Antwortbögen.

 

Bewertung / Test
+ Spielematerial von hoher Qualität, robuste Double Layer Boards
+ Extrem viele Streckenvarianten durch Kombination von Handels-und Spezialitätenkarten
+ Schnell gespielt
+ Solo spielbar
– Die Anordnung der Spezialitätenplättchen ist nicht immer ganz eindeutig

 

(Eine Rezension von Sandra Waesch)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

Silk Road Adventures (2021)

Spielidee: Osami Okano
Grafik: Kamibayashi
Verlag: Studium Mundi
Anzahl der Spielenden: 1-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab  8 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: Ja, Elemente groß genug.