Cascadia Landmarks (Erweiterung) | Familienspiel | ab 10 Jahren | 1 bis 6 Spielende | Randy Flynn | KOSMOS | generationentauglich
Das Spiel des Jahres 2022 „Cascadia“ hat viele Fans und ist in vielen Regalen anzutreffen. Die namensgebende Region Nordamerikas ist nochmal bekannter geworden und das Spielprinzip mit seinen Mechaniken findet in Varianten in einigen anderen Titeln ebenfalls Verwendung. Die erschienene Erweiterung mit treffendem Titel „Landmarks“ soll das Spielgeschehen und vor allem die Wertung noch abwechslungsreicher gestalten. Ich habe sie getestet, lies weiter!
Das Spiel
Cascadia Landmarks (Erweiterung) ist ein Familienspiel von Randy Flynn, Molly Johnson, Robert Melvin und Shawn Stankewich und bei KOSMOS erschienen. Es ist für 1-6 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Das Spiel „Cascadia“ wurde in 2022 bereits vorgestellt. Es ist als Rezension von Monika nachzulesen. Dieser Artikel beschäftigt sich vor allem mit den Neuerungen, die die Erweiterung bereithält. Unnötig zu erwähnen, dass eben auch das Grundspiel dafür vorhanden sein muss. Die spielrelevanten Neuerungen der Erweiterung sind im Folgenden:
- jetzt auch zu 5. und zu 6. spielbar
- Landschaftsplättchen können ab einer bestimmten Größe Landmarken erhalten und individuelle Wertungen ermöglichen
- mehr Plättchen (weil ja auch Person 5 und 6 Plättchen brauchen)
- mehr Tierwertungskarten (3 pro Tier)
- mehr Szenarien des Solospiels
Es gibt zusätzlich noch mehr von jeder Tierart als Holzchips sowie einen neuen angepassten Wertungsblock und eine ebenso gut bebilderte und geschriebene Spielanleitung.
Besonders auf den Aspekt der im Titel steckenden „Landmarken“ möchte ich in dieser Rezension eingehen, da die anderen Bestandteile vor allem das Spielmaterial auffüllen oder vorhandenen Elementen Nuancen hinzufügen. Die Landmarken existieren im Spiel für alle 5 Landschaften und werden durch eine Holzfigur dargestellt. Der Spielaufbau ändert sich geringfügig, zusätzlich zum bekannten 3er Startplättchen, erhalten wir noch ein weiteres zufällig vom Stapel gezogenes Plättchen als 4. Startfeld in unsere Auslage. Wenn ich nun im Spielverlauf eine vorhandene Landschaft mit einem Plättchen auf eine Größe von 5 oder mehr Plättchen bringe, so darf ich auf genau dieses Plättchen, eines der Wahrzeichen – in der passenden Geländeart – darauf stellen und mir eine Karte zum passenden Gelände aus der offenen Auslage wählen.
Diese Karte wertet mein eigenes Gelände um eine Wertungskategorie auf. 3 seien hier stellvertretend genannt: Entweder ich erhalte eine feste Anzahl von Siegpunkten oder bestimmte Tiere in diesem Gebiet bringen mir mehr Punkte oder mein Gebiet zählt wie ein um 2 Plättchen größerer Landstrich. Auch wenn diese Karten pro Gelände nicht eine enorme Anzahl an Punkten generieren, so sind es bei 3 oder 4 Gebieten dann doch gut und gerne 10 oder mehr Punkte und die bringen die Personen am Tisch dann regelmäßig über 100 Punkte. Kleine Ergänzung: pro Geländeart darf ich nur 1 Wahrzeichen haben und es blockiert mir fortan auch dieses Plättchen für ein Tier. Das ist manchmal jedoch nützlich, weil es auch Wertungskarten der Tiere gibt, die lieber die Einsamkeit vorziehen.
Auch die Erweiterung ändert nichts an Monikas ursprünglicher Einschätzung der Generationentauglichkeit von Cascadia! Das Material ist weiterhin in gewohnt guter Qualität, die Spielelemente sind gut an den gewünschten Schwierigkeitsgrad in der Gruppe adaptierbar. Die neuen Wertungskarten der Tiere haben es manchmal ganz schön in sich – die Bussarde erschienen in mehreren Spielrunden nach wie vor mit dem Passus der „Sichtlinie“ zu umständlich.
Das Spielgefühl bleibt das gleiche wohlige wie bereits im Grundspiel. Der Aspekt des Wettrennens, eine bestimmte Landschaft als erste Person auf Größe 5 oder größer zu bekommen ist nicht ganz so stark ausgeprägt, wie beim Lesen der Spielanleitung zunächst angenommen. Die Wahrzeichen / Landmarken stellen eher eine nette Ergänzung zum ohnehin schon gut funktionierendem Spiel dar. Allen, denen es jedoch als unangenehm in Erinnerung geblieben ist, das man niemals alle Plättchen in „Cascadia“ mit einem Holzelement abdecken kann, sei versichert – jetzt geht es und der innere Anspruch an Ordnung darf gestreichelt werden.
Fazit
Ich bin bei Erweiterungen immer etwas zwiegespalten und besitze für viele eigene Spiele die eine oder andere. Während manche einfach nur ein „more of the same“ darstellen oder Material für eine weitere Person bieten, sind andere wirklich die Spielmechanik verändernd. Andere Hersteller wiederum bieten Erweiterungen an, bei denen ich mich frage, weshalb das nicht bereits im Grundspiel vorhanden war und sehe da durchaus auch finanzielle Gründe, sowohl in Herstellung als auch in der eigenen Preispolitik.
„Cascadia Landmarks“ bleibt hier von allen genannten außen vor – denn diese Erweiterung schafft den Spagat zwischen allen genannten Aspekten: Mehr Material, mehr Personen und neue Elemente. Das Grundspiel braucht das alles zwar nicht um gut zu sein und wird durch die Erweiterung wunderbar ergänzt. Während ich zu Anfang noch dachte ‚brauche ich nicht‚ möchte ich es nun nicht mehr missen. Cascadia Landmarks ist für mich eine gute und sinnvolle Erweiterung für ein vorher schon gutes Spiel. Es sollte vor allem die Spielrunden ansprechen, die noch etwas mehr Varianz in ihren Runden wünschen sowie all die, die „Cascadia“ aufgrund der Personenzahl bis 4 bislang immer ausschließen mussten.
Bewertung / Test
+ angenehme Spieltiefe
+ hoher Wiederspielreiz
+ gelungener Solomodus
+ Erweiterung fügt sich nahtlos in das Grundspiel ein
+ endlich „Cascadia“ auch zu fünft und zu sechst spielbar!
+/- keine direkte Interaktion zwischen den Personen am Tisch
(Eine Rezension von Tobias Mallock)
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Cascadia Landmarks (Erweiterung) (2023)
Spielidee: Randy Flynn, Molly Johnson, Robert Melvin, Shawn Stankewich
Grafik: Beth Sobel
Verlag: KOSMOS, Flatout Games, Alderac Entertainment Group
Anzahl der Spielenden: 1-6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Absolut generationentauglich. Gut zu greifendes Material und erkennbare Symbolik.
Pädagogisch wertvoll: Flexibel auf das Angebot reagieren, trainieren sowohl Grundspiel als auch Erweiterung – nur welches Spiel trainiert das nicht?