Heiliges Kartenglück – Rajas of the Ganges: Cards & Karma von HUCH! (Rezension)

Rajas of the Ganges: Cards & Karma | Kennerspiel | ab 12 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Inka & Markus Brand | HUCH! | generationentauglich

Es ist mittlerweile nicht ungewöhnlich, wenn es von Spielen mit großer Fangemeinschaft eine Würfel- oder Karten- oder Duellversion gibt. „Rajas of the Ganges – Cards & Karma“ trägt das Programm bereits im Namen – eine Kartenversion des beliebten „großen“ Spiels. Das ganz tolle dabei: Für mich vereint es nach ausgiebigen Testspielen alle 3 Varianten: Würfel, Karten und sogar Duell! Wie das geht? Lies doch einfach weiter!

Spielszene
Aufbau für ein 2 Personenspiel


Das Spiel

Rajas of the Ganges: Cards & Karma
ist ein Kennerspiel von Inka & Markus Brand und bei HUCH! erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

Mit 2-4 Personen ist der Spielaufbau nur in der Anzahl der Karten in der Marktauslage verschieden. Jede Person erhält 6 Palastkarten vor sich und zieht 4 Karten, deren Vorderseite eine Aktion oder einen Sammelgegenstand darstellt und deren Rückseiten Würfel mit 4 verschiedenen Würfelfarben und allen 6 Würfelwerten darstellen. Auf die Hand genommen, sind Karten „nur“ noch ihre Rückseite – also die Würfelaugen und -farben – wert. Fertig! Und schon geht es los.

Spielszene mit Blick in die eigene Kartenhand.
Karten für grüne Würfel auf der Hand – mal sehen was es in der Auslage dafür gibt!

Eine Person eröffnet die Runde und hat den „Startofant“ – ein heiliger Elefant. Am Zug habe ich die Auswahl: Ich nehme eine Karte auf die Hand und nutze ihre Rückseite als Würfel, die entstehende Lücke bleibt bis Rundenende offen. Oder ich kaufe eine Karte aus dem Markt für ihren Preis in Würfelaugen und ggf. auch in der passenden Würfelfarbe. Eine gekaufte Karte löst einen Effekt aus und liegt fortan offen in meiner Auslage. Dort beginnt jede Person für sich zu sammeln, z.B.: Gebäude, Handelswaren oder Schiffe. Für jede Sorte gelten unterschiedliche Spielregeln. Für alle 3 ist gleich: Habe ich zu irgendeinem Zeitpunkt 3 gleiche Symbole oder alle 3 verschiedenen Symbole eines Sets, so muss ich diese umwandeln. Entweder in einen Gehilfen oder in Geld entsprechend des Warenwertes.

Gehilfen können für Joker– oder Sonderaktionen im eigenen Zug genutzt werden. Das Ziel: Zuerst alle 6 Palastkarten umgedreht zu haben. Jede Person hat ein Set aus eben 6 Karten, die durch 6 Münzen von rechts beginnend gewendet werden können oder durch 3 Ruhm von links nach rechts gewendet werden. So entsteht ein Wettlauf und eine Partie endet mitunter knapp im Sinne von „im nächsten Zug hätte ich auch …“ Die Spieldauer ist mit 30 – 45 Minuten sogar recht hoch angegeben – oft endet eine Partie mit 3 Personen bereits vor Ablauf der 30 Minuten.

Im Regelwerk als „Startofant“ benannter Marker für den Startspieler … zum Glück kann er ja in jeder Spielrunde umgetauft werden.

Was „Cards & Karms“ so toll macht: Es verliert fast nichts vom Spielgefühl des Vorläufers. Es sind wie immer die Würfel die zu knapp sind, oder die Gebäude, die einfach nicht zur eigenen Würfelfarbe passen und sowieso kaufen einem die anderen Personen immer alles weg. Und einmal kurz nicht aufgepasst zieht eine Person davon, man wähnt sich selbst dann oft chancenlos nur um zwei Züge später dann doch wieder gefährlich nahe heranzukommen. So gesehen stecken in diesem Kartenspiel mindestens genau so viele Emotionen wie im Brettspiel und das bei einer Spielzeit, die höchstens halb so lang dauert.

In der eigenen Auslage liegen Gebäude und Schiffe
Oben im Bild bereits auf die Nachtseite gewendete Palastkarten – fehlt nicht mehr viel, dann ist das Spiel bereits vorbei. Davor eine Gebäudekarte und rechts daneben eines der Schiffe.

Im Grunde sind es quadratische Karten mit vielen Symbolen. Das Spiel selbst besitzt einige kleine Marker – die allesamt gut gegriffen und erkannt werden können. Farbfehlsichtigkeiten wird mit unterschiedlichen Symbolen auf den Würfelfarben entgegengekommen, so dass hier in meiner Wahrnehmung sehr gut auch generationenübergreifend gespielt werden kann! Die kurze Spieldauer und die recht überschaubaren Anforderungen an den eigenen Spielzug runden diese Einschätzung gelungen ab.

Spielszene
Hier wird ein Verkauf ausgelöst, weil es 3 mal Tuch (Seide?) in der eigenen Auslage gibt. Es werden insgesamt 5 Münzen erlöst, die Karten abgeworfen … 5 Münzen … fehlt noch eine um die Karte ganz rechts umzudrehen!

 

Fazit
2017 erschien „Rajas of the Ganges“ aus der Feder von Inka & Markus Brand und machte damals einiges neu: Besonders in Erinnerung bleibt das von Dennis Lohausen bunt gestaltete Spielbrett sowie die beiden umlaufenden Marker, die das Ende einer Partie einleiten, wenn sie sich im Umlauf passieren. Vorallem aber ist es eins: Ein „Setze-Deine-Spielfigur-Auf-Ein-Aktionsfeld-Und-Bezahle-Mit-Würfelaugen-Oder-Farben-Dafür“ – das sorgte bereits vor einigen Jahren für viel Spielfreude. Wieder einmal haben sich die 3 genannten Personen zusammengefunden und wiedereinmal ist was tolles dabei entstanden! Wer die „Ur-Version“ kennt, wird sich hier schnell zurecht finden und wer sie nicht kennt ist nicht weniger schnell im Spielgeschehen drin.

Was ich hier jedoch als ganz besonders toll hervorheben möchte ist der Umstand, dass ich selbst im Spiel mit Karten immer irgendwie das Gefühl habe, es handelt sich um Würfel – ich muss ihn nicht werfen um hier das eigene Glück und Unglück feststellen zu können – Karte umdrehen genügt. Das Spielgefühl vom großen „Rajas of the Ganges“ ist hier wunderbar erhalten und sogar noch etwas verfeinert worden. Zusätzlich hat sich beim Spielen im Laufe der Zeit herausgestellt, dass es mit drei und vier Personen am Tisch ebenso viel Spaß macht, wie als Duell zu zweit und da ist es beinahe noch ein kleines bisschen spannender!

Zusammengefasst: „Rajas of the Ganges – Cards & Karma“ ist für mich 3 in 1 – sowohl die Karten- als auch die Würfel- und erst recht die Duellversion vom erfolgreichen „Rajas of the Ganges“ – prima! Danke dafür!


Bewertung / Test
+ Tolle und intuitives Spielen ermöglichende Gestaltung
+ Kurzweiliges Spiel durch kurze Züge und Rundendauer
+ Spielgefühl gleicht dem Vorläufer Spiel und verbessert es noch etwas
+/- Würfelwerte – Glück und Pech liegen hier nah beieinander

 

(Eine Rezension von Tobias Mallock)

 

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Rajas of the Ganges: Cards & Karma (2024)

Spielidee: Inka & Markus Brand
Grafik: Dennis Lohausen
Verlag: HUCH!
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 – 45 Minuten

Generationentauglichkeit: Ja – quadratische Karten, kurze Spieldauer und alle Symbole gut erkennbar. Hier spielt Jung und Alt zusammen.