Mut zur Lücke auf der Brücke – Noobs im Weltraum von Kosmos (Rezension)

Noobs | Escapespiel | ab 10 Jahren | 3 bis 5 Spielende | Johannes Krenner und Markus Slawitschek

Kosmos legt mit „Noobs“ eine neue Spielreihe auf. Es handelt sich dabei um kooperative Kommunikationsspiele, von denen jedes in einem anderen Setting spielen wird. Den Anfang macht „Noobs im Weltraum“. Noobs heißt übersetzt soviel wie Anfänger. Übertragen auf das Spiel bedeutet das, ihr seid die blutige Anfänger-Crew eines in die Jahre gekommenen Raumschiffes und werdet auf eure erste Weltraummission geschickt.

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Noobs im Weltraum
ist ein Escapespiel von Johannes Krenner und Markus Slawitschek und bei Kosmos erschienen. Es ist für 3-5  Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Ihr seid Auszubildende bei der Flottenakademie und heute steht die Abschlussprüfung an. Da die Anforderungen nicht allzu hoch sind, werdet ihr bestehen und gleich im Anschluss zu eurer ersten Weltraummission aufbrechen. Diese erstreckt sich über 8 Level. Die Missionen sind einzeln spielbar und dauern ca. 10-20 Minuten. Doch eure Strategie ist anscheinend der „Mut zur Lücke“. Jede:r von euch hat nur unvollständige Informationen. Um die Missionen trotzdem zu meistern, hilft nur sehr, sehr gute Kommunikation!

Das Spiel besteht aus 120 Karten und einer Spielanleitung. Haltet die Karten bis zum Spielbeginn verdeckt. Die Spielanleitung enthält die Lösungen zu den einzelnen Missionen. Also gilt auch hier: nie weiter blättern, als es euch erlaubt wird!
Wie erfolgreich ihr die einzelnen Level meistert, hängt von der Zeit ab, die ihr braucht, um die Aufgaben zu lösen. Legt daher eine Stoppuhr bereit (z.B. Handy, Armbanduhr).

„Noobs“ macht euch den Einstieg sehr leicht. Regeln lesen entfällt nämlich! Die Einführung ins Spiel und auch der Spielaufbau erfolgen spielerisch in Form eines Tutorials. Nehmt die 6 Karten mit der grünen Rückseite. Dreht die Karte mit dem Ausrufezeichen um und lest sie laut vor. Wenn ihr die sechs Tutorialkarten durchgespielt habt, ist das Spiel aufgebaut und ihr wisst alles, was ihr wissen müsst um eure Weltraummission zu starten.

Leichter Einstieg.
Die Tutorialkarten sorgen für einen spielerischen Missionsbeginn.

 

Die grauen Missionskarten sind auf der Rückseite mit Nummern versehen. Die Nummern entsprechen den jeweiligen Missionen. Viele der Karten kommen mehrmals in verschiedenen Missionen zum Einsatz.
Manche Karten haben zusätzlich ein Auge aufgedruckt. Damit sind Karten gekennzeichnet, die für Personen mit Farbfehlsichtigkeit schwierig sein können. Betroffene Personen tauschen diese Karten vor Spielbeginn einfach mit den anderen Mitspielenden. So einfach funktioniert Rücksichtnahme. Schön, dass daran gedacht wurde.

Die Missionskarten.
Die Zahlen auf den Missionskarten geben an, bei welchen Missionen die Karten eingesetzt werden.

 

Jede Mission beginnt damit, dass ihr die Karten zu dieser Mission aus dem Kartenstapel heraussucht. Das bedeutet, für Level 1 sortiert ihr alle Karten mit einer aufgedruckten „1“ heraus. Damit ihr immer mit dem vollständigen Kartensatz spielt und euch keine Informationen fehlen, ist auf der Rückseite der Spielanleitung angegeben, wie viele Karten es für jede Mission sein müssen. Mischt die ausgewählten Karten und verteilt sie verdeckt innerhalb eurer Crew. In der Spielanleitung erhaltet ihr noch eine thematische Einweisung in die neue Mission.

Auszug aus der Spielanleitung.
Thematische Einweisung in die nächste Mission.

 

Startet die Stoppuhr und dreht jetzt die Karten um. Sichtet eure Kartenhand. Auf den einzelnen Karten finden sich die unterschiedlichsten Dinge. Aufgaben, Gegenstände, Bilder. Aber eure Informationen sind unvollständig. Nur wenn ihr eure lückenhaften Information mit denen der anderen Crewmitgliedern korrekt kombiniert, könnt ihr die Informationen vervollständigen und so die Aufgaben lösen.

Blöd nur, dass ihr den anderen Crewmitgliedern eure Karten nicht zeigen dürft. Also müsst ihr kommunizieren, gut kommunizieren, ja sogar sehr gut kommunizieren! Pauschale Aussagen reichen dabei meist nicht aus. Desto detailreicher ihr eure Karten beschreibt, desto näher seid ihr der richtigen Lösung.

Meine Kartenhand.
Die Mission kann beginnen!

 

Beginnt die Aufgaben nummerisch aufsteigend zu lösen. Das Crewmitglied, welches die aktuelle Aufgabe auf der Hand hat, liest sie laut vor und übernimmt damit mehr oder weniger die leitende Funktion dieser Aufgabe. Denn ihm:ihr stehen meistens die besseren Informationen zur Verfügung. Meint ihr die Lösung sicher zu kennen, spielt ihr die entsprechenden Karten in die Tischmitte aus. Einmal ausgelegte Karten dürfen niemals zurückgenommen werden.

Sobald ihr alle Aufgaben eines Levels gelöst habt, stoppt ihr die Zeit. Blättert in der Spielanleitung weiter und überprüft eure Lösungen. Für falsch gelöste Aufgaben bekommt ihr Strafminuten, die zur gestoppten Zeit dazu gezählt werden müssen. Anhand der benötigten Zeit, könnt ihr dann sehen, ob ihr ein fantastisches Team seid oder ob ihr euch gerade so von Katastrophe zu Katastrophe hangelt!

Photofinish
Unsere Noobs-Crew. Wenn ihr wissen wollt, was es mit diesem Foto auf sich hat, dann müsst ihr euch selbst auf Weltraummission begeben!

 

Fazit
Egal, ob wir die Meteoriten-Umlaufbahn berechnen, die Akkuzellen laden, das Radar einstellen oder einfach nur die Raumschiff-Toilette  reparieren mussten, wir hatten mit „Noobs im Weltraum“ eindeutig Spaß. Wobei ich gestehen muss, die Raumschiff-Toilette bekamen wir einfach nicht repariert 😉

Nach den ersten ein bis zwei Missionen hat man das Spielkonzept bereits verinnerlicht. Einzelne Aufgaben tauchen in abgewandelter Form immer wieder auf. Das bewirkt einen gewissen „Ah,-das-kennen-wir-schon“-Effekt. Diese Aufgaben löst man relativ rasch. An anderen Aufgaben tüftelt man dann wieder etwas länger. Aber grundsätzlich merkt man sehr schnell, auf was es ankommt und das man seine Karten am besten sehr detailgetreu beschreiben sollte.

Die einzelnen Missionen werden mit originellen Texten umschrieben und lassen einen in das Setting Weltraum eintauchen. Zusammen mit der hohen Interaktion zwischen den Crewmitgliedern und der Freude Aufgaben richtig gelöst zu haben, ergibt sich ein sehr schönes Spielerlebnis. 

Einmal gespielt, sind alle Rätsel gelöst. Aber das Spielmaterial wird beim Spielen nicht beschädigt, so dass es problemlos an eine andere Noobs-Crew weitergegeben werden kann. Alle die Freude an diesem Spielkonzept gefunden haben, können sich schon auf den zweiten Teil der Reihe freuen. „Noobs über Bord“ erscheint im Herbst. Gespielt wird dann im Piratensetting.

 

Bewertung / Test
+ leichter Einstieg
+ guter Schwierigkeitsgrad der Rätsel
+ fördert logisches Denken, Kommunikation und Teamwork
– einmaliges Spielerlebnis

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Escape”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altersgruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Noobs im Weltraum (2023)

Spielidee: Johannes Krenner und Markus Slawitscheck
Verlag: Kosmos
Grafik: Fiore GmbH
Anzahl der Spielenden: 3-5 Spielende
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren.
Spieldauer: 10-20 Minuten pro Mission

Generationentauglichkeit: Spielmechanisch eingeschränkt. Es wird logisches Kombinations- und Rätselgeschick benötigt. Materialtechnisch ja. Karten, die für Personen mit Farbsehschwäche zum Problem werden könnten sind deutlich mit einem Auge gekennzeichnet. Sie können vor Spielbeginn mit anderen Mitspielenden getauscht werden. 

Pädagogisch wertvoll:
Fördert Kommunikation und logisches Denken.