Jungo | Familienspiel | ab 10 Jahren | 3 bis 5 Spielende | Toshiki Arao | Cocktail Games | generationentauglich
Kleine Kartenspiele sind irgendwie die heimlichen Stars der Spielewelt. Einige von ihnen haben den Status von Klassikern erreicht, andere kommen und gehen. Mal sehen, wie sich „Jungo“ in dieser Konkurrenz behauptet.
Das Spiel
Jungo ist ein Familienspiel von Toshiki Arao und bei Cocktail Games erschienen. Es ist für 3-5 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Das Spielprinzip von „Jungo“ ist so schlicht, das es auf die Rückseite der kleinformatigen, quadratischen Spieleschachtel passt: Werde deine Karten vor den anderen los. Dabei darf ich aber nur Karten spielen, die ich nebeneinander auf der Hand habe, die den gleichen Wert zeigen und höher sind als das, was vor mir ausgelegt wurde. Die Karten, die ich schlage, behalte ich für stärkere Kombos oder pfeffere sie auf den Ablagestapel. Wenn mal nichts klappt, ziehst du nach und sortierst die Karte ganz nach deinen Bedürfnissen in deiner Hand ein. Die Person, die zuerst alle Karten losgeworden ist, gewinnt.
Und ja, du täuschst dich nicht, das ist das Prinzip, das du bei Spielen wie „Scout“ oder „Odin“ bereits kennengelernt hast. Letzteres hat uns sogar so begeistert, dass wir es sogar mit dem Generationenspiel-Siegel ausgezeichnet haben. Bei „Jungo“ sind die Karten mit knuddeligen Äffchen illustriert. Die Werte von 1 bis 8 stehen in allen vier Ecken. So haben Menschen, die Karten gerne links oder rechts auffächern, immer ihr Blatt im Blick. Dein Job besteht darin, Karten mit gleichen Werten auszuspielen. Reihen, Straßen oder sonstige Extra-Karten-Schnickschnack-Konstellationen beim Auslegen gibt es bei „Jungo“ nicht. Es gilt das Pärchen, der Drilling, der Vierling oder wenn du richtig gut unterwegs bist, auch mal der Fünfling oder höher. Bei 8 bis 10 Startkarten auf der Hand, je nach Personenzahl, kann das aber schon mal vorkommen. Besonders ist aber bei den Karten, dass einige einen doppelten Wert haben, wie etwa 1 und 2, 3 und 4, 5 und 6, 7 und 8. Da darfst du einfach beim Ausspielen auswählen, was besser zu deiner Hand passt. Aber bitte immer beachten: Karten müssen auf deiner Hand nebeneinander liegen. Umstecken ist nicht.
Was du auslegst, muss ich überbieten. Bei einzelnen Karten gehe ich höher im Wert oder steigere die Zahl gleicher Karten. So kann ich auf deine 7 eine 8 oder beispielsweise zwei Einsen legen. Deine 7 darf ich nun auf den Ablagestapel feuern, denn immerhin will ich ja zuerst meine Karten loswerden, oder sie auf meine Hand nehmen und einsortieren, wo ich möchte. Dadurch mache ich mir eine einzelne 7 vielleicht zu einem Pärchen um sie euch dann später wieder um die Ohren zu hauen.
Kann ich aber nicht überbieten, ziehe ich eine Karte vom Stapel und habe drei Möglichkeiten. Passt sie mir, sortiere ich sie ein. Ist sie doof, geht sie auf die Ablage. Kann ich sie direkt nutzen, um damit eine Kartenkombo auszuspielen, rufe ich dabei JUNGO! Keine Sorge, du machst dich dabei nicht zum Affen, aber es ist für mich fast so witzig, wie Waschmaschine oder Radiergummi zu rufen. Warum ich das tun soll? Öhm, ich kann dir das nicht beantworten. Die Einhaltung dieser Regel sorgt bei mir und den Menschen, mit denen ich es gespielt habe, nicht für miezekatzige Laune, bringt keinen überraschenden Spannungsmoment, sondern ist einfach nur läs… unspektakulär.
Gespielt wird, bis eine Person gewinnt, weil sie alle Karten losgeworden ist. Und damit endet auch sofort die Partie. „Jungo“ dauert so etwa 15 Minuten, geht gerne auch mal schneller, und passt somit gut in euer Regal mit den schnellen Spielen für Zwischendurch, sofern ihr 3-5 Personen seid. Durch die klare Gestaltung der Karten, den wirklich starken Kontrast der Zahlen und der Tatsache, dass sie sprachneutral sind, könnt ihr „Jungo“ auch gerne mal im Mehrgenerationen-Modus ausprobieren. Die Motorik zum Halten der Karten muss natürlich gegeben sein.
Fazit
„Jungo“ will nur gleiche Karten beim Ausspielen. Das reduziert deine Möglichkeiten beim Taktieren im Vergleich zu anderen Spielen des Genres schon enorm. Die Karten mit flexiblen Werten reißen das nicht wirklich raus. Durch diese Reduzierung denke ich aber, dass bereits Kinder mit 8 Jahren in eine Partie einsteigen könnten, obwohl 10 Jahre auf der Schachtel empfohlen wird. Und die süßen Affen-Illustrationen sind sicher auch dafür gemacht. Natürlich darfst du während einer Partie enthusiastisch JUNGO! rufen. Ich persönlich würde aber bevorzugt eine andere Variante des Mechanismus spielen wollen.
Bewertung / Test
+ einfache Regeln
– nur gleiche Werte ausspielen reduziert taktische Tiefe
(Eine Rezension von Oli Clemens)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Jungo (2025)
Spielidee: Toshiki Arao
Grafik: Laura Michaud
Verlag: Cocktail Games
Anzahl der Spielenden: 3-5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: ab 8
Spieldauer: etwa 15 Minuten
Generationentauglichkeit: Kontrastreich, sprachneutral und einfache Regeln: passt also.