Baust du noch oder schüttelst du schon? – Shake that City von AEG & Board Game Circus (Rezension)

Shake that City | Familienspiel | ab 10 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Mads Fløe & Kåre Torndahl Kjær | AEG & Board Game Circus

„Shake that City“ ist ein Plättchen-Legespiel. Sein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der großen Vielzahl an Plättchen-Legespielen ist der Shaker. Er gibt euch den Bauplan vor. Schüttelt mit ihm die möglichen Plättchen-Kombinationen auf den Tisch und puzzelt Wohnhäuser, Parks und Straßen geschickt in euer Stadtbild ein.

Spielschachtel und Spielmaterial.

Das Spiel
Shake that City ist ein Familienspiel von Mads Fløe & Kåre Torndahl Kjær und bei AEG & Board Game Circus erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Vor der ersten Partie muss der Shaker zusammengebaut werden. Eine detaillierte Anleitung findet ihr in der Spielanleitung. Er ist, wie auch das restliche Spielmaterial, aus stabilen Karton und funktioniert einwandfrei.

Nehmt euch alle ein Spieltableau und entscheidet euch für eine der beiden Seiten (Standardseite und Meerseite). Alle spielen die gleiche Seite. Dabei ist es äußerst wichtig, dass die Spieltableaus alle in der gleichen Richtung ausgerichtet sind. Auch die Wertungsplättchen müssen identisch an die Tableaus angelegt werden. Nur so habt ihr die gleichen Bauvoraussetzungen. Die Anleitung ist dazu gut bebildert, so dass diese Anfangshürde schnell genommen ist. Legt die Rundenleiste und die Stadtplättchen bereit und schüttet die Spielsteine in 5 Farben, in den Shaker. Sie stehen für die 5 unterschiedlichen Gebäudearten, die gebaut werden können: Wohnhäuser (rot), Parks (grün), Straßen (grau), Fabriken (schwarz) und Geschäfte (blau).

Zu sehen sind die fünf verschiedenen Gebäudeplättchen samt Spielsteinen und die Wertungsplättchen.
„Shake that City“ wird über 15 Runden gespielt. Jede Runde wechselt reihum die Bauleitung. Wer in der aktuellen Runde die Bauleitung inne hat, schüttelt den Shaker, drückt den Schieber und lässt so 9 Spielsteine in einem 3×3 Raster auf die Tischmitte purzeln. Die Bauleitung sucht sich zuerst eine Gebäudeart (Farbe) aus und nimmt sich dann genau die Anzahl an Plättchen, wie Spielsteine dieser Farbe im Raster liegen. Anschließend müssen die Plättchen in genau der gleichen Anordnung, die das 3×3-Raster vorgibt, auf dem eigenen Spieltableau eingebaut werden. Die Plättchen dürfen nur auf leere Felder platziert werden und es müssen alle genommenen Plättchen platziert werden. Kannst du das nicht, darfst du diese Farbe nicht wählen.

Zu sehen ist der Shaker, neben einem "herausgeschütteltem" 3x3-Raster.
Das Highlight des Spiels – der Shaker.

Im Anschluss suchen sich alle Anderen ebenfalls eine Gebäudeart (Farbe) aus. Das darf nicht die gleiche Farbe sein, die die Bauleitung gewählt hat. Die Plättchen werden nach denselben Regeln eingepuzzelt. Damit ist auch schon die erste Runde gespielt. Schiebt den Rundenmarker weiter, werft alle Spielsteine wieder in den Shaker und beginnt die nächste Runde mit neuer Bauleitung.

Blick auf ein Spieltableau.
Meine Stadt wächst!

Auf dem anfangs leerem Tableau ist es noch leicht die Plättchen einzubauen. Im weiteren Spielverlauf wird das zunehmend schwieriger. Oftmals kann man nicht die Farbe wählen, die man gerne hätte, sondern muss die Farbe nehmen, die überhaupt verbaut werden kann. Hinzu kommt, dass nicht jedes Gebäude in jeder Lage auch Punkte bringt. Verständlicherweise sind Wohnhäuser neben Parks mehr wert, als Häuser neben einem Fabrikgelände und Geschäfte sind ebenfalls rentabler, wenn sie auch über eine Straße erreichbar sind!
In manchen Fällen achtet ihr sogar weniger auf die Lage eurer Gebäude, als vielmehr darauf, ganze Reihen oder Spalten voll zu puzzeln und damit die anliegenden Wertungsplättchen zu erfüllen.

Blick auf den Spieltisch.
Der Schwierigkeitsgrad kann in beide Richtungen angepasst werden. Für die leichtere Variante können die vereinfachten Familienregeln angewendet werden. Wer hingegen den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, kann die enthaltenen Mini-Erweiterungen hinzunehmen. Beim Baustellen-Modul wird euer Tableau zu Anfang von Baustellen blockiert, die im Laufe der Partie entfernt werden müssen. Die Erweiterung Lichter der Nacht bringt eine weitere Farbe in den Shaker. Die neuen weißen Spielsteine können als Joker genutzt werden.


Fazit

„Shake that City“ ist ein rundum gelungenes und solides Familienspiel. Nimmt man die beiden Mini-Erweiterungen Baustelle und Lichter der Stadt dazu kann man das Spiel durchaus schon im gehobenen Familienspielbereich ansiedeln. Highlight und haptischer Star des Spiels ist der Shaker. Er ist aus stabilem Karton, funktioniert einwandfrei und erinnert sofort an die Pyramide aus Camel Up, dem Spiel des Jahres 2014.

Die Spielmechanik der vorgegebenen „Baupläne“ aus dem Shaker überzeugt und bildet zusammen mit den immer weniger werdenden freien Legefeldern auf dem eigenen Tableau eine spannende Kombination. Zudem ist nicht jede Gebäudeart gleich oft im Shaker, sodass neben Glück auch Wahrscheinlichkeiten eine Rolle spielen.

Dem Spiel liegen zwei Spielhilfen bei. Sie zeigen an, welche Gebäude in welcher Lage Punkte bringen. Sie sind für die ersten Partien unabdingbar. Leider sind die Zahlenwerte so klein angedruckt, dass sie schwer lesbar sind. Damit kann das Spiel leider auch nur bedingt als generationentauglich angesehen werden. Abgesehen von dieser Einschränkungen, gefällt „Shake that City“ über alle Generationen und mit jeder Personenanzahl, auch solo.

 

Bewertung / Test
+ schöne Spielidee und Spielmechanik
+ der Shaker aus stabilem Karton funktioniert einwandfrei
+ kaum Wartezeiten
+ für mehr Varianz sorgen zwei kleine Mini-Erweiterungen
– die möglichen Siegpunkte auf der Spielhilfe sind zu klein und damit schlecht lesbar

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)


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Shake that City (2023)

Spielidee: Mads Fløe & Kåre Torndahl Kjær
Verlag: AEG & Board Game Circus
Grafik: Olga Kim
Anzahl der Spielenden: 1 – 4 Spielende
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer:  ca. 20 – 40 Minuten

Generationentauglichkeit: Eingeschränkt. Das Material ist groß genug. Die Punkteangaben auf den Spielhilfen, die man anfangs noch braucht, sind sehr klein geschrieben.