Drachenhüter | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Michael Menzel | Kosmos | pädagogisch wertvoll | generationentauglich
Erst auf den zweiten Blick erkennt man den Menschen vor dem Drachen, der ihn zu kontrollieren scheint. Dieses dritte Spiel von Michael Menzel, nach Legenden von Andor und Robin Hood, ist wieder eine fantastische Geschichte und hervorragend illustriert. Ob dieses Kartenspiel für Familien ebenso geeignet ist?
Das Spiel
Drachenhüter ist ein Familienspiel von Michael Menzel und bei Kosmos erschienen. Es ist für 2 bis 4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Als Zauberer ist es unsere Aufgabe die jungen Drachen zu hüten. Im Spiel bedeutet das, wir sammeln gleichfarbige Drachenkarten und spielen diese vor uns aus je nachdem, was das magische Buch gerade verlangt.
Zunächst werden die Drachenkarten als magisches Buch in zwei Stapeln auf den Tisch gelegt. Einmal die linken Karten mit Zahlen, dann die rechten Karten mit farbigen Drachen auf der Textseite. Die andere Seite der Karte zeigt immer einen Drachen in einer der vier möglichen Farben. Die schwarzen Drachen, Gegenlichtdrachen, sind Joker und bilden einen extra Stapel. Zusätzlich werden die ringförmigen Amulettstücke, und weitere Punktemarker bereit gelegt.
Wer am Zug ist, nimmt nun bis zu 3 Karten aus der Auslage (die zwei offenen Drachenkarten vor dem Buch) auf die Hand. Mit jeder Karte, die man auf die Hand nimmt, ändert sich auch das magische Buch, denn der freigewordene Platz wird sofort vom passenden Stapel wieder aufgefüllt. Jetzt zeigt das Buch, wie viele Karten (die Zahl) mit was für einem Drachen (die Drachenfarbe) man vor sich ablegen darf. Es ist auch möglich, in seinem Zug Karten auf das magische Buch zu legen. Das ist dann sinnvoll, wenn man das Buch so manipulieren möchte, dass man viele Karten vor sich ablegen kann.
Anschließend dürfen reihum alle Mitspielenden ebenfalls, den Vorgaben des Buches entsprechend, Karten vor sich ablegen.
Diese Karten können abgelegt werden, der schwarze Drachen ist ein Joker, ergibt genau 5 weisse Drachen.
Hat man Karten vor sich ausgelegt, bekommt man eine Belohnung. Was genau, ist auf der Zahlkarte im magischen Buch zu sehen. Im oberen Beispiel ist das ein Amulett mit Krone. Die Amulettstücke bringen uns Siegpunkte, wie viel ist jeweils aufgedruckt. Normalerweise nimmt man das Stück mit dem niedrigsten Wert aus der Auslage. Die Krone erlaubt es jedoch, das Stück mit dem höchsten Wert zu nehmen. Legt man später nochmal Drachen der gleichen Farbe aus, kommen sie auf den gleichen Stapel, so bilden wir vor uns im Laufe des Spiels bis zu vier Stapel, einen jeder Farbe.
Hat man ein Amulett aus drei Teilen komplett gemacht, erhält man zusätzlich eine Perle mit unbekannter Punktzahl. Weitere mögliche Boni sind die Eier, immer 4 Punkte, Jokerkarten oder einen Kristall. Der Kristall erlaubt es, in einem Zug eine vierte Karte auf die Hand zu nehmen.
Das besondere beim Auslegen der Karten ist die Lege-Regel: „Auf einen Stapel, der zwischen zwei anderen Drachen liegt, darf keine Karte mehr gelegt werden!“ Das bedeutet, sobald ich Drachen der dritten Farbe vor mir auslege, kann ich keine Drachen mehr auf den mittleren Stapel spielen. Diese Farbe kann ich ab jetzt nicht mehr sammeln. Entsprechend sind zwei Farben blockiert, wenn ich die vierte Farbe ausspiele. Das schränkt mich in meinen Möglichkeiten zwar ein, bringt aber mehr Punkte durch das Wappen der Vielfalt, je schneller ich das mache.
Fazit
„Drachenhüter“ ist ein sehr ansprechendes Spiel mit schönen Karten und einem nachvollziehbaren Thema. Wer wollte nicht schon immer mal Drachen hüten?! Das macht es für viele Menschen zugänglich. Während schnell klar ist, dass man auslegen darf was das Buch anzeigt, und zwar nur genau das, ist nicht so schnell klar, wann man am besten wie was nimmt und ob es sich lohnt das Buch zu manipulieren oder nicht. Immerhin muss man für Letzteres Drachen wieder abgeben.
Und genau das möchte man dann auch in vielen Partien rausfinden. Das macht Drachenhüter spannend. Mitspielen macht auch Spaß, wenn man nicht allzu taktisch spielt und erstmal nur Karten sammelt, um dann zu gucken, was man so passendes hat. Immerhin werden die Amulettstücke mit der Zeit immer punkteträchtiger. In eingespielten Runden geht es dann aber schon wesentlich taktischer zu.
Die Karten zeigen eigentlich an, was auf der Rückseite ist. Das ist leider nicht so gut erkennbar, wenn man nicht mehr so fit ist mit den Augen. Ansonsten kann hier jeder gut mitspielen.
Viele Illustrationen in der Anleitung machen sie sehr verständlich.
Die kleine Erweiterung im Spiel, die Zaubertruhen und der Tipp, wie auch schon jüngere Kinder mitspielen können, sorgen für langanhaltenden Spaß in der Familie.
Bewertung / Test
+ ansprechend gestaltet, tolles Thema
+ Regeln sind gut erklärt
+ das Blockieren der einzelnen Farben ist ein neuer Kniff
(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Drachenhüter (2023)
Spielidee: Michael Menzel
Grafik: Michael Menzel
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 2 bis 4
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Generationentauglichkeit: ist geeignet. Ein Kartenhalter hilft auch, viele Karten geheim auf der Hand zu halten.
Pädagogisch wertvoll: taktische Entscheidungen, vorrausschauendes Planen