Oh No! | Kartenspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Ralf zur Linde | moses
Die Regeln von „Uno“ oder dem älteren „Mau-Mau“ kann man als bekannt voraussetzen. Da braucht es kaum Regelerklärung für diese Variante, dafür aber Konzentration oder freches Bluffen.
Das Spiel
Oh No! ist ein Kartenspiel von Ralf zur Linde und bei moses erschienen. Es ist für 2 – 6 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Der Spieltitel „Oh No!“ weist geschickt auf das verwandte Kartenspiel hin und auf das Gefühl, das man immer wieder beim Spielen bekommt! Wie beim geliebt-gehasstem „Uno“ versuchen alle, ihre Karten loszuwerden. Wenn man an der Reihe ist, spielt man eine passende Karte aus der Hand oder zieht eine vom Stapel nach. Hier haben wir ganz einfach fünf Früchte und fünf unterschiedliche Farben. Aaaber: Es muss immer passend zu vorletzten Karte gespielt werden! Und diese ist aktuell unter der letzten Karte verschwunden. Das geschieht sehr effektiv, indem wir die Karten in den Schachtelboden spielen.
Man kann natürlich Irgendetwas spielen in der Hoffnung, dass es nicht auffällt. Doch dürfen alle Mitspielenden anzweifeln. Geschieht dies, wird kontrolliert.
Wer dabei recht hatte, darf eine Karte der unterlegenden Person schenken und kommt dadurch dem Rundenziel etwas näher. Also gilt es gut zu überlegen, ob man wirklich anzweifelt. Die letzte Karte, die zum Gewinn führen würde, wird selbstverständlich kontrolliert. Das ist in der Regel nicht vorgeschrieben, aber sinnvoll. Es gibt einige Karten mit Sonderfunktionen. Am wertvollsten ist der Joker, der immer passt. Hier sind noch vier weitere:
Das bekannte „Aussetzen“, die „Richtungsänderung“, „Eine Karte verschenken“ und „Ansage“, wobei man in der Fortgeschrittenen-Variante sich nicht an die Abbildung halten muss um die Anderen zu verwirren.
Am Ende der Regel ist ein QR-Code, mit dem man zur Videoerklärung auf der Verlagsseite kommt. Siehe da: Es befinden sich dort so einige Erklärvideos zu Spiele von moses, die alle nicht lange dauern. In dem Video zu „Oh No!“ wird praktisch die Spielanleitung vorgelesen und gut illustriert. Wer also keine Anleitung lesen mag -und das sind erfahrungsgemäß Viele- ist hier gut aufgehoben.
Farben und Abbildungen sind gut unterscheidbar. Die Karten sind stabil. In der Praxis fällt unangenehm auf, dass die Abbildungen nur mittig sind und somit in der aufgefächerten Kartenhand kaum zu sehen sind. Ich vermute, dass die Idee mit dem Kartonunterboden erst später kam und die Abbildungen deshalb mittig sind, dass sie in dem sonst leicht unordentlichen Ablagestapel nicht unter der aktuellen Karte hervorlugen. „Das ist ja blöd!“ kam mehrmals beim Aufnehmen der Karten in meinen Proberunden.
Fazit
„Oh No!“ spielt sich nicht so flott herunter wie der große Bruder „Uno“. Konzentration ist hier angesagt, auch wenn die Aufgabe nicht schwierig scheint. Aber oft ist die vorletzte Karte trotz guter Vorsätze gleich wieder vergessen. Da hilft es, sich die gespielte Karte des Vor-Vor-Spielenden zu merken. Gäbe es da nicht die Karte „Richtungswechsel“, welche diese Taktik torpediert.
In meinen Proberunden mit erfahrenen und weniger erfahrenen Spielenden wurde „Oh No!“ als eher anstrengend als spaßig empfunden. Obwohl es natürlich Lacher gab, wenn eine Kontrolle ein Ergebnis brachte -so oder so-. Als Eröffnung eines Spieleabends, wenn alle noch frisch und konzentriert sind, kann ich es mir gut vorstellen. Die genannte Problematik mit den mittigen Symbolen bremst den Spielfluss. Ältere Personen und Kinder tun sich hier schwer, wenn sie rein motorisch die Kartenhand nicht so breit auffächern können um alles zu erkennen. Zu Zweit zündet es gar nicht, weil hier der Richtungswechsel nicht greift und man sich nur auf die gespielten Karten des Gegenüber konzentrieren muss. Und letzte Anmerkung: Der Joker als letzte Karte auf der Hand zu halten ist unschlagbar.
Bewertung / Test
+ pfiffige Variante von Uno
+ fordernd
– fordernd, wird als eher anstrengend empfunden
– die mittigen Symbole sind unpraktisch
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Oh No! (2024)
Spielidee: Ralf zur Linde
Grafik: Matthias Kapusta
Verlag: moses
Anzahl der Spielenden: 2 -6
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: begrenzt: die Symbole sind nur auf der Mitte der Karte. Das Spiel erfordert recht hohe Konzentration