Castle Combo | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Stéphane Escapa | Kosmos | generationentauglich
Karten, die sich in Siegbedingungen aufeinander beziehen, das ist nicht ganz neu. „Castle Combo“ nutzt dieses Prinzip für eine überschaubare Partie von neun Runden, doch mit durchaus taktischer Tiefe. Funktioniert das Rezept und wäre das etwas für eure Sammlung?
Das Spiel
Castle Combo ist ein Familienspiel von Stéphane Escapa und bei Kosmos erschienen. Es ist für 2 – 5 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Nach und nach Karten auslegen, die sich aufeinander beziehen, das kennen wir von „Faraway„, das ein ähnliches Spielerlebnis bietet und sich ebenso flott spielt. „Castle Combo“ ist trotzdem anders: in der Tischmitte liegen jeweils drei Karten offen von den Schloss-Karten (blau) und den Dorf-Karten (braun). Wer an der Reihe ist, wählt eine Karte aus der Reihe aus, wo die Spielfigur Herold steht. Gegen Abgabe eines Schlüssels, von denen wir zu Beginn zwei erhalten haben, wechselt der Herold auch die Reihe.
Links oben steht der Kaufpreis für die Karte, in der Mitte der Sofort-Effekt und unten der Siegpunkte-Effekt für die Abrechnung. Einige Effekte beziehen sich auf die Wappen, die rechts oben abgedruckt sind, manche auf die Position der Karte in der eigenen Auslage oder es gibt auch Geldbeutel, auf denen man Münzen bis zu einem Maximalbetrag sammeln kann. Ein brauner oder blauer Pfeil zeigt an, ob nach dem Kauf der Karte der Herold in die andere Reihe bewegt wird.
Wir legen die neu gekaufte Karte immer an bereits gelegte Karten an. Am Ende hat die Auslage das Format von 3 auf 3 Karten, das ist beim Auslegen ebenfalls zu beachten. Habe ich kein Kapital mehr, darf ich eine Karte aus der Auswahl umgedreht in mein Raster legen und bekomme 6 Münzen und 2 Schlüssel wie abgebildet.
Das Ende der Partie ist schnell erreicht und mit Hilfe des Wertungsblocks errechnen wir die Punkte. Wer ganz gut rechnen kann, macht das schneller im Kopf, aber hier habe ich ein Beispiel aufgeschrieben damit man nachvollziehen kann, wie die Abrechnung funktioniert. Übrige Schlüssel bringen je einen Siegpunkt. Das Geld interessiert nur bei Punktegleichstand.

Das Material ist stabil, die Münzen und Schlüssel aus starkem Karton. Die Anleitung ist als Heftchen hinreichend groß gedruckt, die Rückseite liefert einen Überblick und auf einem beiliegenden Karton sind alle Symbole nochmal erklärt zum schnellen Nachschauen und zum Weitergeben am Tisch. Vorbildlich!
Fazit
„Castle Combo“ bietet vielseitige Möglichkeiten, auf den Sieg hinzuarbeiten. Es braucht eine Partie, um das auszuloten und die unterschiedlichen Karten kennenzulernen. So fühlt sich die Wahl der Karten in der Kennenlernpartie eher beliebig an, doch dann erkennt man die Möglichkeiten und bekommt Spaß an diesem Spiel, das immer wieder anders läuft. Und eine gewählte Taktik funktioniert oft nicht wegen der aktuellen Kartenauswahl, da gilt es flexibel zu bleiben.
Im Vergleich zu „Faraway“ erschließt sich „Castle Combo“ intuitiver, leichter. Für generationenübergreifendes Spielen ist es fast zu komplex, doch das hängt natürlich von der Spieleerfahrung der Personen ab. Bei Kindern würde ich meinen, für geübte 8-jährige ist es zu meistern. Ab 10 Jahren, wie es auf der Schachtel steht, ist man auf der sicheren Seite. Das Kaufen und Kombinieren der Karten macht Spaß, leichte und starke Effekte am Partieende sind schon unterschiedlich. Die Kombination auf mehreren Geldbeuteln und Karten, mit denen man sie befüllen kann, ist schon stärker als die Effekte, die sich auf Wappenarten beziehen. Eine finale Gewinnstrategie dürfte es aber nicht geben.
Zu Zweit kann man etwas vorplanen, welche Karte wohl für den nächsten Zug noch zur Verfügung steht. Mit drei und mehr Personen wird dies unberechenbarer, doch ist natürlich auch der Durchlauf der Karten höher. Es gilt durchaus, auf die Taktik der Mitspielenden zu achten und besonders starke Kombinationen durch Vorkaufen zu verhindern. Doch gibt es fast immer eine Alternative, das Spielgefühl ist belohnend, selten ärgernd.
Bewertung / Test
+ kurzweiliges Spiel mit taktischer Tiefe
+ ansprechend gestaltet, übersichtlich und stimmig auch im Material
– erfordert eine Einstiegspartie
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Castle Combo (2025)
Spielidee: Stéphane Escapa
Grafik: Grégory Grard, Mathieu Roussel
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 2 – 5
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Generationentauglichkeit: ja, für wen es dann nicht zu komplex ist.