Hau sie um – Katapult Fehde von Pegasus (Rezension)

Katapult Fehde | 2-Personenspiel | ab 6 Jahren | 2 Spielende | Kristian Fosh | Pegasus | generationentauglich

*Rumms* Und schon wieder fliegen Teile der Festung durch die Luft! Stand da nicht eben noch eine stattliche Burg? Warum wir uns gerade mit Katapulten beschießen und laut dabei lachen, erklären wir euch in dieser Rezension.

Blick auf den Karton und die Steine
Ein klassisches 2-Katapulte-Spiel

 

Das Spiel
Katapult Fehde
ist ein 2-Personenspiel von Kristian Fosh und bei Pegasus erschienen. Es ist für 2Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.

Bei „Katapult Fehde“ möchtest du zuerst die fünf Ritterfiguren, die sich in der Burg der anderen Person verschanzt haben, mit dem Katapult umballern. So einfach kann gewinnen sein.

Ihr bekommt einen Spielplan, der aussieht wie eine Wiese. Darauf baut ihr euch aus sechzehn Mauersteinen aus Kunststoff eure eigene Festung, Burgtor inklusive. Sucht zum Spielen am besten einen Platz auf dem Boden, dann müsst ihr euch nicht immer bücken, wenn die Kugeln mal an euch vorbeifliegen oder eure Bausteine nach einem Treffer sowieso auf dem Boden landen. Haltet etwa 1,50m Abstand ein. Dann habt ihr reichlich Platz für fliegende Kugeln.

Habt ihr fertig gebaut, stellt ihr eure fünf Ritterfiguren in oder auf eure Festung. Du darfst sie grundsätzlich schon ein bisschen hinter den Mauern verstecken, denk aber daran: Stürzt die Mauer um, fällt vielleicht auch dein Ritter mit. Außerdem sieht es viel cooler aus, wenn sie zuerst heroisch auf den Zinnen stehen und dann von dort ebenso heroisch herunterstürzen. Auf jeden Fall willst du, dass deine Figuren bei dem Beschuss von Gegenüber lange stehen bleiben. Denn die Person, bei der zuerst alle fünf Figuren liegen, verliert!

Die hellen Figuren warten auf den Beschuss
Ob diese Burg Jahrhunderte überstehen wird?

Eure Katapulte sind stabile Kunststoff-Konstruktionen, die so aussehen, wie man sich ein mittelalterliches Katapult eben vorstellt: ein stabiles Holzgerüst und daran befestigt ein Wurfarm. Mit Hilfe eines Gummis könnt ihr sie im Handumdrehen einsatzbereit machen. Sechs Gummiringe liegen in der Schachtel. Da kann also auch mal eins verlorengehen oder reißen. Und zur Not schaut einfach mal in der Küchenschublade.

Geballert wird abwechselnd – immer ein Schuss nach dem anderen. Solltest du treffen und Teile der Festung gegenüber von der Wiese pfeffern, kommen die aus dem Spiel. Aus einer stolzen Burg wird immer mehr eine Ruine. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Ritterfiguren: Wer umfällt, ist raus. Vergiss auf keinen Fall, deinen Treffer entsprechend lautstark und mit einem frechen Spruch zu feiern. Denn bei „Katapult Fehde“ liegt ein großer Teil des Spielspaßes auch darin, sich mit der anderen Person mit Worten ordentlich zu fetzen. Da kann man sich auch bei einem Volltreffer mal diebisch freuen.

Ein Blick auf die Katapulte
Sehen gefährlich aus, sind sie aber nicht.

Das Treffen ist übrigens gar nicht so einfach. Auch wenn die Kugel prima in den Wurfkorb passt: Wenn du ohne Plan schleuderst, fliegt die Kugel nicht immer so, wie du willst. Es dauert schon ein bisschen, bis der Einsatz von Fingerkraft, die Ausrichtung und das nötige Glück miteinander zu einem Volltreffer harmonieren. Unser Tipp für euch: Haltet den vorderen Teil des Katapults mit der freien Hand. Das gibt Stabilität und Power. Seid gerne bereit, den Kopf einzuziehen, wenn die Kugeln fliegen. Man weiß ja nie, wie viel Zielwasser die Person gegenüber getrunken hat. So richtig weh tut es allerdings nicht, wenn man mal getroffen wird. Die Kugeln sind nicht ultrahart und die Geschosse erreichen keine hohen Geschwindigkeiten. Am ehesten erinnert das Material an einen weichen Kunststoff oder ein Gummi. Eltern, ihr könnt ohne Sorge das Spielzimmer verlassen.

Um ein bisschen mehr Würze ins Spiel zu bringen, bekommt ihr auch ein Set von Aktionskarten. Eine davon dürft ihr immer pro Schuss einsetzen. Beispielsweise könntet ihr gleich zweimal nacheinander schießen, die Ritter taktisch umstellen, wenn eure Mauer schon löchrig geworden ist, oder mal kurz das gegnerische Katapult beschlagnahmen und damit ordentlich Chaos aus der Nähe stiften. Ob ihr die Karten wirklich braucht, entscheidet ihr am besten selbst. Wir hatten auch komplett ohne ein lustiges Spielerlebnis.

Die Aktionskarten liegen verstreut auf der Spielfläche
Aktionskarten kann man, muss man aber nicht nutzen.

 

Fazit

„Katapult Fehde“ ist ein komischer Titel, der so gar nicht locker über die Zunge geht, zumal die Idee eines ‚mittelalterlichen Privatkriegs zwischen Einzelpersonen, Sippen oder Familien zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen‘ (danke Wikipedia) in unserem Wortschatz sehr unüblich ist  Das Spiel ist schon für Kinder ab sechs Jahren gedacht. Die lesen doch eher selten Wikipedia. Aber Spaß können sie mit „Katapult Fehde“ haben, und davon jede Menge.

Es ist einfach klasse, die andere Burg zu treffen und zu sehen, wie die Figuren darin umkippen. Der Blick auf ins Gesicht der Person gegenüber, die langsam anfängt zu schwitzen – einfach unbezahlbar! Feier dich ruhig, denn der nächste Treffer kracht sicher gleich bei dir ein. Gewinnen oder verlieren – bei „Katapult Fehde“ macht uns beides Spaß, denn man hat einfach eine gute Zeit. Wichtiger für uns ist zudem, was während des Spiels so an ‚Trash Talk‘ passiert. Hat man aber so seine Probleme mit Jähzorn, kann ein Volltreffer schon zur Charakterfrage werden.

Für uns ist es ein bisschen so, als wäre das Schnipps-Spiel „Rumms“, das ein ähnliches Thema hat, älter geworden. „Katapult Fehde“ ist trotz seiner Altersangabe von 6 Jahren nicht nur für Kinder, sondern macht in jedem Alter Spaß. Dabei finden wir, dass auch das Katapult noch mit betagten Händen gut bedienbar ist. Und zur Not hilft man sich eben ein bisschen aus. Unser Spieltisch hat zum Glück eine Bande. Das ist für „Katapult Fehde“ optimal, da man nicht auf dem Boden rumkrabbeln muss, um heruntergefallene Ritter zu retten oder Kugeln unter dem Regal herauszufischen.

Also: Spaß für die ganze Familie von Jung bis Alt. Es kommt aber ein bisschen darauf an, ob man sich auf den Spaß einlassen kann.

 

Bewertung / Test
+ stabiles Material
+ generationentauglich
+/- Aktionskarten
– schaut euch genau an, wo die Kugeln landen und seid bereit auch mal unter einen Tisch zu krabbeln, um das Material zu bergen

 

(Eine Rezension von Lilli & Oli Clemens)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“2-Personenspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Katapult Fehde (2022)

Spielidee: Kristian Fosh
Grafik: Kristian Fosh & Damien Mammoliti
Verlag: Pegasus
Anzahl der Spielenden: 2 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 6 Jahren
Spieldauer: 15 bis 20 Minuten

Generationentauglichkeit: Ja, das sollte doch locker klappen. Lässt sich gut greifen und ist sprachneutral.