Würfelrisiko ohne Absturz- Beutezug von Amigo (Rezension)

Beutezug | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Florian Nadler | Amigo | generationentauglich

Push your luck heißt der Mechanismus, wenn man dem Würfelglück etwas auf die Sprünge helfen kann. Bei „Beutezug“ bekommt man auch eine Verbesserung, wenn der Wurf daneben geht. Aber natürlich bringt Gelingen mehr Siegpunkte. Könnte das etwas für euch sein?

Spielkarton und Inhalt

Das Spiel
Beutezug ist ein Familienspiel von Florian Nadler und bei Amigo erschienen. Es ist für 2 – 5 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Die Rückseite der Karten lässt sich die Stapel leicht sortieren: von 2 bis 5 und 0. Zu Beginn werden von dem 2er-Stapel drei Karten aufgedeckt. Sie zeigen Würfel an, einen Vorteil bei Gewinn der Karte und deren Siegpunktzahl.

In einer ersten Reihenfolge legen alle ihre Marker jeweils auf eine gewählte Karte. Diese Aufgabe möchten sie lösen. Nun geht es in umgekehrter Reihenfolge weiter. Wer also zuletzt gewählt hat, darf zuerst die Würfel werfen. Das abgebildete Ergebnis muss mit den gezeigten Würfel erreicht oder übertroffen werden.

Eine der drei Zielkarten wurde markiert. Dazu liegen die passenden Würfel

Liegen mehrere Marker auf einer Karte, wird bei Erfüllen die Karte vergeben und die Marker auf die nachgezogene Karte gelegt. Bei späteren Runden rutschen die Marker ein Reihe herunter. Die Marker für die Reihenfolge erlauben je nach Position einen oder mehrere Würfel erneut zu werfen. Wurde die Aufgabe nicht erreicht, bekommt man zumindest eine Karte vom Stapel 0. Die meisten Karten zeigen einen Bonus, der für eine Farbe das Ergebnis um 1 erhöht. Das verbessert die Chancen. Ein anderer Bonus erlaubt erneutes Würfeln.

Nach einer Runde wird dort, wo bereits drei Karten liegen eine vom nächst höheren Stapel aufgedeckt. So kommen nach und nach die schwierigeren Aufgaben in die Auswahl, die dann meist auch mehr Siegpunkte bringen, je nach Wahrscheinlichkeit.

Die Reihenfolge wird für jede Runde neu entschieden. Wer die meisten Punkte hat, bekommt die 1 und so fort. Wer also hinten liegt, hat den Vorteil, zuerst würfeln zu dürfen und hat auch die Möglichkeit, erneut zu würfeln, mit der entsprechenden Bonuskarte sogar ein zweites Mal.

Karten für fortgeschrittene Ziele aus den Kategorien drei und vier

Wer Boni in allen vier Würfelfarben erlangt hat, bekommt einen Chip vom Stapel, der natürlich absteigend sortiert ist. Nach sieben Runden endet das Spiel und alle addieren ihre Siegpunkte.

Drei erreichte Zielkarten, ein Stapel an Bonuschips, die Zahl sechs obenauf

Die Anleitung ist gut, mit Beispielen versehen, klar und verständlich. Der abgedruckt QR-Code führt derzeit auf die Verkaufsseite des Verlages, man findet das Erklärvideo von Amigo auf Youtube. Auch hier wieder in gewohnt guter Qualität wird in wenigen Minuten erklärt, dass man gleich losspielen kann.

Die Karten und weiteren Materialien sind stabil, die Karten gut unterscheidbar wie auch die Farben. Die Würfel sind so groß wie man das von Früher kennt. Auch vom Spielspaß her ist „Beutezug“ generationentauglich.

Fazit
„Beutezug“ ist keine Kniffel-Variante. Es gilt, die geforderte Würfelzahl zu erreichen mit allen in der Aufgabe geforderten Würfeln. Die stets erreichten Boni erleichtern die Erfolge. Natürlich frustriert Würfelpech, das immer eintreffen kann und manche Menschen sind da besonders talentiert. Doch selbst Scheitern bringt einen Bonus.

Vor jedem Wurf gibt es eine Risikoeinschätzung: habe ich Boni, die helfen? Kann ich eine Karte auswählen, die mehr Punkte gibt, aber schwieriger zu erfüllen ist? Diese Entscheidung ist hier auch für Kinder gut zu meistern und macht den Reiz von „Beutezug“ aus. Es können auch jüngere Kinder mitspielen, die bereits ein Gefühl für die Entscheidungen haben. Später in der Partie und am Spielende brauchen auch 8-jährige vielleicht noch Hilfe beim Addieren. Das mindert aber nicht deren Spaß. Das einzige Problemchen kann die Spielreihenfolge sein, die nach jeder Runde neu entschieden wird. Es geht also nicht nach Sitzreihenfolge, das kann ungewohnt sein. Doch der Vorteil für die Person mit den wenigsten Punkten ist schon wichtig.

Als Familienspiel oder als kleines Zwischendurchspiel auch für die Kenner empfehle ich „Beutezug“, einmal mehr für das generationenübergreifende Spielen. Für das Spielen mit Kindern empfehle ich wieder einen soliden Würfelteller, damit das Spielen nicht mit Bücken und Suchen unterbrochen wird.

Bewertung / Test
+ leicht zugänglich, gutes Material
+ die Risikoabwägungen machen Spaß

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)

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Beutezug (2024)

Spielidee: Florian Nadler
Grafik: Christian Effenberger
Verlag: Amigo
Anzahl der Spielenden: 2 – 5
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 – 30 Minuten

Generationentauglichkeit: aber ja!