Salamamba ein märchenhaft kooperatives Kinderspiel von Piatnik (Rezension)

Ok, ich muss gestehen: Ich liebe kooperative Spiele. Und über kooperative Kinderspiele freue ich mich umso mehr. Wenn Kinder nicht gegeneinander, sondern miteinander spielen, kommt weniger Frust auf und die Chance ist hoch, dass man den lieben Kleinen aufgrund von Niederlagen das Spielen nicht bereits in jungen Jahren vermiest.
Gemeinsam Welten erkunden, Aufgaben lösen, miteinander verhandeln und sich gegenseitig helfen – ja, dies fühlt sich für Kinder dann doch anders an, als Konkurrenz, Wettkampf und ein alleiniger Sieg (oder eine Niederlage). Der pädagogische Wert kooperativer Spiele ist hoch und Spaß machen sie zudem.

Unser heutiges kooperatives Kinderspiel spielt in einer märchenhaften Welt. Salamamba, die Schlange, verbringt mit ihren kleinen Wichtelfreunden eine schöne Zeit im Wald. Doch immer wieder werden sie vom Zauberer Fisolix gestört, der nur Böses im Schilde führt. Daher müssen Salamamba und die Wichtel zusammenhalten und den Zauberer aufhalten.

 

Das Spiel
Salamamba ist ein kooperatives Kinderspiel von Anna Oppolzer, das 2018 bei Piatnik erschienen ist. Es kann mit 1-5 SpielerInnen gespielt werden und ist laut Verlag ab 7 Jahren geeignet.

Gespielt werden kann Salamamba in drei verschiedenen Kapiteln. Diese handeln nicht nur ein spannendes Abenteuer ab, sondern sind auch innerhalb der Kapitel in verschiedene Schwierigkeitsstufen unterteilt. Jedes Kapitel gibt den Kindern Aufgaben vor, die gelöst werden müssen, bevor Fisolix seine Burg erreicht. Um Aufgaben zu erfüllen, muss Salamamba bestimmte Plättchen suchen, die auf dem vorgegebenen, modularen Spielplan ausgelegt wurden.

Jedes Mal, wenn ein Kind an der Reihe ist, werden der Zauberwürfel und der Schlangenwürfel geworfen. Mit dem Zauberwürfen bewegt sich meist Fisolix vorwärts, während der Schlangenwürfel Salamamba bewegen lässt. Die Bewegungen von Salamamba sind dabei äußerst spannend, denn die Schlange kann sich aus vielen Einzelteilen zusammensetzen.

Für je einen Bewegungspunkt kann sie um ein Teil wachsen oder schrumpfen oder sich sogar umdrehen. Und so schlängelt sie sich über den Spielplan, um Büsche herum, über Brücken drüber oder durch Portale hindurch. Ab und zu muss sie an unpassierbaren Stellen umdrehen. Neben den Aufgaben kann Salamamba unter den Plättchen auch hilfreiche Zauber finden, die sich als Zusatzaktion einsetzen lassen oder aber fiese Tiere, die dem Zauberer helfen, sich schneller zu bewegen. Wie Salamamba sich bewegt, entscheiden die Kinder auf jeden Fall zusammen.

Aber auch der Zauberer hat ein paar Asse im Ärmel. So darf er z. B. Plättchen vom Spielplan klauen, wenn er ein Pilzfeld erreicht.
Schaffen die SpielerInnen es, die Aufgaben zu erfüllen, bevor der Zauberer wieder seine Burg erreicht hat, haben sie gemeinsam gewonnen und können sich sogleich am nächsten Kapitel versuchen.


Fazit
Salamamba ist wirklich grandios. Es bietet tatsächlich alles, was ein gutes Kinderspiel ausmacht: Eine packende und spannende Geschichte, wundervolles und stabiles Material und eine Spielmechanik, die begeistert. Obwohl sich Salamamba nicht in 15 Minuten spielen lässt und doch ein wenig Konzentration von den jungen SpielerInnen abverlangt, so haben die meisten Kinder in unseren Testrunden gleich das nächste Kapitel spielen wollen. Und gleich eine Stunde oder länger ein Spiel spielen zu wollen, das heißt in diesem Alter etwas.

Dabei ist das Spiel nicht wirklich einfach. Beziehungsweise, der Spielablauf ist gut zu verstehen, die Bewegungsregeln haben die Kleinen schnell verinnerlicht, aber gewonnen wird hier dennoch nicht immer. Dies liegt an den Bewegungen des Zauberers, die durch einen Würfel ausgelöst werden. Wir hatten Runden, da kam Fisolix nicht mal die Hälfte seines Weges voran, während er in anderen Runden wie ein D-Zug zur Burg rannte und es nicht mal den Hauch einer Chance gab, zu gewinnen.

Doch das Spiel zu verlieren machte den Kindern bei Salamamba kaum etwas aus. Schließlich wird gemeinsam verloren oder gewonnen. Im Gegenteil: Oft war die Motivation da, es nochmals zu versuchen und es Fisolix so richtig zu zeigen. Das Verhältnis zwischen gewinnen und verlieren schien immer ausgeglichen zu sein und es gab nie die Situation, dass dreimal hintereinander verloren wurde.

Salamamba ist ein packendes Spiel. Die Geschichten lesen sich wie Teile eines Märchenbuchs und so gelingt es den Kleinen besonders gut, sich auf das Spiel einzulassen. Plättchen zu sammeln, um Aufgaben zu lösen, ist dabei richtig spannend, da vorher niemand weiß, ob das Plättchen hilfreich für die Schlange ist oder nicht doch dem Zauberer in die Hände spielt. Da fiebern die jungen SpielerInnen ganz besonders mit.

Auch Grafik und Material sind perfekt abgestimmt. Nicht nur das Thema wird toll transportiert, das Spiel ist zudem ansprechend für Kinder gestaltet und hat definitiv alle unsere TestspielerInnen begeistert. Stabiles und handliches Material sorgen zudem für ein langes Spielvergnügen.

Wunderbar sind auch die verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Hier kommt das einzige „aber“: Für jüngere Kinder ist die Profivariante definitiv viel zu schwer. Ich würde sagen, diese lässt sich nur für Erwachsenenrunden oder erfahrene und ältere Kinder verwenden. Das ist aber das Schöne an dem Spiel: Auch als Erwachsener kann Salamamba Spaß machen.
Die Einsteigervariante dagegen kann man auch gut im Spiel mit Kindern unter 7 Jahren einsetzen. Sofern ältere Kinder oder Erwachsene das Spiel begleiten, lässt sich Salamamba bestens mit Kindern ab 5 Jahren spielen. Grundsätzlich sollte auf jeden Fall immer jemand dabei sein, der lesen kann.

Salamamba ist ein tolles kooperatives Spiel, mit wundervollem Material und einer spannenden Geschichte. Wir können es für Kinder, Familien und auch die pädagogische Arbeit bestens empfehlen und hoffen schon jetzt, dass es vielleicht sogar eine Fortsetzung der Geschichte gibt.

 

BEWERTUNG

+ Wundervolles, ansprechendes Material, ideal für Kinder
+ Spannende Geschichte
+ Gut verständlicher Spielablauf
+ Angepasste Schwierigkeitsstufen
– Gar nicht so einfach

(Eine Rezension von Petra Fuchs)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiele” 

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
5

Salamamba (2019)

Autor: Anna Oppolzer
Grafik: Klemens Franz | atelier198
Verlag: Piatnik
Spieleranzahl: 1-5 Spieler
Altersempfehlung Verlag:  ab 7 Jahre
Eigene Altersempfehlung: ab 5 Jahre (mit erfahrenen MitspielerInnen)
Spieldauer: 15 – 45 Minuten

Pädagogisch wertvoll: Ja! Kinder lernen kooperatives Verhalten: Einander helfen, Absprachen treffen, gemeinsame Entscheidungen treffen.
Generationentauglich
: Macht Erwachsenen mit Kindern zusammen Spaß. In der Profivariante auch für Erwachsenen geeignet.