Order Overload: Cafe | Familienspiel | ab 6 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Jun Sasaki | Oink Games | pädagogisch wertvoll | generationentauglich
Einen Moccacino, Chiffon Cake, kalter Kaffee und lauwarmer Kaffee. Das kann ich mir locker merken…aber was war da noch?! Die Café Variante dieses Gedächtnisspiels in kleinster Schachtel habe ich quasi überall mit hingenommen und viele zum Mitspielen überredet. Ob das eine gute Idee war? Einfacher und schwieriger als gedacht, das sag ich schon mal.
Das Spiel
Order Overload: Cafe ist ein Familienspiel von Jun Sasaki und bei Oink Games erschienen. Es ist für 2 bis 6 Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.
Ein kooperatives Merkspiel, bei dem wir uns die Bestellungen der Kunden im Café merken müssen. Falls ich mal nicht weiter weiß, hoffe ich doch, dass die Kolleg:innen mir weiterhelfen können. In der Schachtel ist ein sehr großer Stapel mit Karten, auf denen verschiedenste Dinge stehen, die wir uns in einem Café bestellen könnten. Dazu haben wir Level Marker und ein kleines Gesicht für jeden Spielenden. Unsere Kunden scheinen nämlich nicht ganz normal zu sein, denn die Anzahl der Bestellungen steigt stetig! Wir spielen, bis wir es nicht mehr schaffen.
Aufgebaut ist schnell: Kartenstapel in die Mitte, Levelkarten auslegen, alle bekommen einen Marker mit Gesicht und eine Karte mit Spezialfähigkeit. Dann schnappt sich der oder die Vorlesende Karten in der Anzahl Personen x Level (fängt also bei 6 Personen mit 6 Karten an) und liest diese Bestellungen vor. Langsam und verständlich. Alle (auch der:die Vorlesende) merken sich möglichst viel davon.
Dann werden die Karten gemischt und an alle ausgeteilt. Jetzt nennen wir reihum jeweils eine Bestellung, dürfen aber natürlich nicht einfach das sagen, was wir selbst auf der Hand haben. Wäre viel zu einfach, ist aber gefühlt häufig genau das, was wir uns gemerkt haben. Leider! Wer nichts mehr nennen kann, das bestellt war oder etwas sagt, dass dann doch niemand mehr auf der Hand hat, dreht den eigenen Chip um und ist somit erstmal für diese Runde raus.
Sobald, abhängig von der Personenanzahl, bis zu 3 Spielende alle Karten ablegen konnten, haben wir gemeinsam das Level geschafft und spielen das Nächste. Natürlich!
Die Regeln beschreiben auch eine kompetitive Variante, dann steigt man gleich bei Level 5 ein. Das macht Spaß, wenn man in einer Gruppe schon häufiger gespielt hat.
Fazit
Satzfetzen wie „Ich weiss noch was…“, „war das…“ oder „ich glaube…“ hört man sehr häufig am Tisch, bei „Order Overload“. Es ist gar nicht so schwierig, aber auch gar nicht so einfach wie gedacht. In den ersten Leveln ist man eigentlich erstaunt, dass man sich jetzt aber doch an was erinnert hat. Das war vor allem bei denen so, die ich zum Mitspielen eher überredet hatte.
Dann merkt man aber, dass das Gedächtnis bei diesem Spiel ganz schön arbeiten muss. Mit steigendem Level werden nämlich ganz schön viele Karten vorgelesen. In Level 4 mit 5 Spielenden sind es schon 20 Karten, die vorgelesen werden. Besonders gut gefällt mir, dass man sich nicht an alles erinnern muss, um ein Level zu schaffen. Es geht weiter, wenn die meisten Karten abgelegt sind. Das ist ein guter Kniff, der viel Frust erspart. Meistens konnte sich auch niemand mehr an das erinnern, was da am Ende noch übrig war.
Schnell erklärt, entflammt die Neugier, wie viel man schafft, schon beim ersten Level, sobald man die Regeln dann vollständig erfasst hat. Insgesamt waren meine Partien sehr mitreißend und haben alle abgeholt. Ich kann das Spiel jedem empfehlen. Einfach erklärt, beim Spielen gelernt. Das kann in der Mittagspause, im Biergarten oder beim Warten, wenn noch etwas Zeit ist, sein. Genauso gut kann man „Order Overload“ aber auch beim Spieleabend rausholen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. „Chiffon Cake? „Was ist das denn?“ Und wie machen das echte Bedienungen im Café?! Wir haben die Spezialkarten häufig weggelassen, dann ist es noch schlanker.
Wer sich nicht mit Kaffeespezialitäten auskennt, wird sich schwerer tun. Eiskaffee, Iced Café Latte, Café Latte… das ist schon alles sehr ähnlich, wenn man keinen Bezug zu den Getränken hat. Daher ist die Altersempfehlung ab 6 Jahren für mich schwierig. Dann ist es gut, wenn man sich vorher ein bisschen abspricht, wer sich was merken kann, denn wir spielen ja kooperativ. Bestellt werden nämlich auch verschiedenste Kuchen oder Milchshakes. Aber es gibt auch noch ganz andere Versionen des Spiels, z.B. Insekten.
Bewertung / Test
+ gemeinsames Erinnern
+ sehr leichter Einstieg
+ mitreißend
– Spezialkarten sind sehr schwach
– Begriffe aus dem Café sollten überwiegend bekannt sein
(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)
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Order Overload: Cafe (2022)
Spielidee: Jun Sasaki
Grafik: Jun Sasaki
Verlag: Oink Games
Anzahl der Spielenden: 2 bis 6
Altersempfehlung Verlag: Ab 6 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Eher ab 8 (wenn man sich mehr mit Kaffeegetränken auskennt).
Spieldauer: Ca. 20 Minuten.
Generationentauglichkeit: Hier können alle mitspielen. Wer sich mit Erinnern schwer tut, hat vielleicht nicht so viel Spaß.
Pädagogisch wertvoll: Trainiert Merkfähigkeit und kooperatives Verhalten.