Der Spieltisch wird zum Wimmeltisch – Chaos im Museum von Topp – Frechverlag (Rezension)

Chaos im Museum | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 8 Spielende | Karoline & Morten Weber | Topp – Frechverlag | pädagogisch wertvoll | generationentauglich

Bei Quizspiele scheiden sich die Geister. Die einen spielen sie gerne, weil sie sich in ihrem Allgemeinwissen recht sicher sind, und dann ist da aber wieder die andere Seite, die glaubt, dass sie eh nichts weiß. Bevor sie sich blamieren, lehnen sie lieber gleich dankend ab. Ich nehme mich da aber gar nicht raus. Ich schaue lieber selbst erstmal, welche Gruppe anwesend ist und um was es bei dem gewählten Spiel geht.

Einfacher fällt mir es aber immer, wenn ich eine Hilfe zur Hand habe und nicht wie in der Schule starr irgendwelche Fragen aus dem Stegreif beantworten muss. Bei „Chaos in Museum“ haben wir eine solche Hilfe, denn der Tisch wird zum großen Wimmelbild. Klingt doch eigentlich recht interessant. Schauen wir uns das doch mal näher an.

Spieleschachtel mit Inhalt

 

Das Spiel
Chaos im Museum
 ist ein Familienspiel von Karoline & Morten Weber und bei Topp – Frechverlag erschienen. Es ist für 2-8 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Bevor wir überhaupt zu spielen beginnen können, müssen erstmal 300 Bilder aus den Stanzbögen rausgedrückt werden. Ich würde euch empfehlen, das nicht am eigentlichen Spieleabend zu machen, sondern in aller Ruhe schon vorher. Das braucht nämlich Zeit. Sie lassen sich ganz gut raustrennen, aber bei zu viel Hektik könnten sie einreißen, und das wäre schade.

Ist der Spieleabend dann da, müssen alle 300 Bilder, auf dem Tisch ausgebreitet werden, sodass alles gut zu erkennen ist. Platz zu haben schadez da nicht. Einigt euch, welche Variante ihr spielen möchtet. Sind die Fragen ebenfalls vorbereitet geht es schon los.

300 Bildkärtchen liegen am Tisch verteilt. Für jede Frage gibt es eine Antwort.
Sind die Kärtchen auf dem Tisch verteilt, sieht das erst mal nach viel aus.

 

Es gibt fünf verschiedene Kategorien: Kultur, Technik, Geschichte, Natur und Allgemein. Diese werden immer mit einem Würfel bestimmt. Wird die Sechs gewürfelt, darf die Kategorie selbst ausgesucht werden.

Auf jeder Karte gibt es drei Fragen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die erste ist schwer, die zweite mittel und die dritte ist einfach. Jedoch gibt es nur eine Antwort. Das fanden wir schon sehr interessant. Wer zuerst fünf Plättchen vor sich liegen hat, gewinnt das Spiel.

Die Person die die Aufgabe stellt, nimmt sich den Würfel. Wird beispielsweise eine Zwei gewürfelt, wird eine Frage zu dem Thema Geschichte vorgelesen. Waren nur Erwachsene am Tisch, spielten wir es meist so, dass zuerst die schwierige vorgelesen wurde. Dann beginnt das große Suchen. Denn auch wenn man es weiß, hilft dies nicht sofort. Man hat die Frage nur richtig beantwortet, wenn man dazu das passende Bild im Gewimmel gefunden hat. Das hat am Spieltisch schon etwas Stress raus genommen, weil man nicht beobachtet wurde, da sich alle auf die Bilder konzentrierten.

Konnte jemand das richtige Bild finden, darf man es vor sich ablegen. Die nächste Person nimmt sich den Würfel und liest zum Ergebnis eine Frage vor.
War die Antwort jedoch falsch, wird das Plättchen wieder zurückgelegt und die mittlere Frage gestellt. Sollte es hier auch niemand wissen, dann gibt es noch eine leichte Frage. Spätestens da, hatte mindestens eine Person eine richtige Lösung parat. Natürlich kann auch nur ein Schwierigkeitsgrad abgefragt werden. Das Spiel lässt viele Variationen zu, sodass es auf die jeweilige Gruppe selbst abgestimmt werden kann.

Im Regelheft werden verschiedene Variationen beschrieben. Vor allem wenn Kinder mitspielen, sollte man sich vielleicht gleich auf die leichten Fragen beschränken. Spielt man in einer großen Gruppe, kann man sich in Teams aufteilen. Ist man nur zu zweit, suchen beide nach dem Plättchen. Die Antworten stehen immer auf der Rückseite rechts unten ganz klein geschrieben und auch noch verkehrt herum. Schummeln ist da schon etwas schwierig.

Die 150 Fragekarten sind beidseitig bedruckt
Für jeden ist etwas dabei. Das schwierige ist dann die Lösung auf dem Tisch zu finden. Könnt ihr die Fragen richtig beantworten? Denkt dran. Eine Antwort gilt für alle drei Fragen.

 

Fazit
Wie eingangs bereits erwähnt, bin auch ich kein großer Fan von Wissensspiele. Doch „Chaos im Museum“ war mal was anderes. Man kann sich sicher sein, dass man nicht durchwegs beobachtet wird. Vor allem auch für die Kinder war es mal sehr interessant, weil etwas anderes zum Schulalltag. Und doch konnten sie ihr Wissen unter Beweis stellen oder etwas Neues kennenlernen.

Die Spielvorbereitung ist immer etwas zeitintensiv, da ja die Bilder ordentlich verteilt werden müssen. Wenn aber alle zusammen helfen, geht das ganz fix.
Ältere Personen hatten öfters das Nachsehen. Da es ja um Reaktion geht und die vielen Bilder auch verwirrend sein können, sank bei ihnen die Motivation recht schnell.
An einem Familienabend darf man sich „Chaos im Museum“ schon zutrauen. Es bereichert die Kategorie Wissensspiele.

 

Bewertung / Test
+ Wissen und Bilder suchen ist eine interessante Mischung
+ kein starres beantworten von Fragen
– Bilder könnten leicht verloren gehen oder irgendwo reinrutschen
– man braucht einen großen Tisch

 

(Eine Rezension von Christiane Köstlinger)

Rezensentin Köstlinger Christiane

 

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • Altersgruppe 50 bis 70 Jahre

Chaos im Museum (2022)

Spielidee: Karoline & Morten Weber
Grafik: Gabor Racsmany
Verlag: Topp – Frechverlag
Anzahl der Spielenden: 2-8 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglich: Eher nicht. Für Kinder ist es eine gute kognitive Übung. Für ältere Personen sind wahrscheinlich die Bilder zu klein. Außerdem fehlt am Tisch eine Übersicht.

Pädagogisch wertvoll: Auf alle Fälle. Kinder erweitern ihr Wissen, trainieren ihre Konzentration und Aufmerksamkeit.