Krimi-Spaß mit unseren Lieblings-Satzzeichen – Das Geheimnis der Statue vom Kosmos Verlag (Rezension)

Das Geheimnis der Statue | Krimi-Spiel | ab 12 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Matthew Dunstan, Phil-Walker Harding, Chihiro Mori, Nina Brown | Kosmos Verlag |

Schon als Teenager bin ich mit Justus, Peter und Bob lesend oder lauschend auf Verbrecherjagd gegangen. Und auch heute, als Erwachsene, höre ich ab und zu noch gerne die Hörspiele, die immer noch neu erscheinen, denn die Krimigeschichten sind spannend und unterhaltsam, ohne dass es gleich um Mord und Totschlag geht. Da habe ich mich sehr über dieses Krimi-Spiel mit den drei ??? als Hauptfiguren gefreut!

Überblick über die Schachtel und das Spielmaterial noch ganz am Anfang. Alles verdeckt und ohne Spoiler.
Überblick über die Schachtel und das Spielmaterial noch ganz am Anfang. Alles verdeckt und ohne Spoiler.

 

Das Spiel
Die drei ??? – Das Geheimnis der Statue
ist ein Krimi-Spiel der Reihe Adventure Games von Matthew Dunstan, Phil-Walker Harding, Chihiro Mori, Nina Brown und beim Kosmos Verlag erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

 

Das sind wir: Die drei Ermittler, Justus, Peter und Bob, also die drei ??? als eine Spielfigur.
Das sind wir: Die drei Ermittler, Justus, Peter und Bob, also die drei ??? als eine Spielfigur.

 

In diesem Krimispiel dürfen wir kooperativ als Detektive, also als die drei ???, in einem spannenden Kriminalfall ermitteln, der sich über 4 Kapitel mit je ca. 60-75 Minuten Spielzeit erstreckt. Im Laufe dieser Kapitel werden wir nach und nach den Ortskartenstapel (Karten mit Großbuchstaben), die verschiedenen Gegenstände (Zahlenkarten), die verschiedenen NSC (Nicht-spielbare Charaktere) und viele andere Dinge entdecken, die wir am Anfang noch sorgsam verdeckt und sortiert halten müssen. Dabei hilft uns das Abenteuerbuch, in dem wir die Geschichte Schritt für Schritt lesen und unsere Schlussfolgerungen und Kartenkombinationen nachschlagen können.

Wenn wir beispielsweise eine Stelle auf einer Ortskarte erkunden wollen, lesen wir im Abenteuerbuch unter der auf der Karte genannten, dreistelligen Zahl nach. Wenn wir zwei Gegenstände miteinander kombinieren wollen, suchen wir im Abenteuerbuch die Kombination der beiden Zahlen auf den Gegenstandskarten. Hier finden wir dann aber auch einen kurzen Text, wenn wir die gewählten Gegenstände nicht kombinieren können. Nach und nach spinnt sich so die Geschichte immer weiter und wir erhalten mehr und mehr Verdachtskarten und können unsere Schlussfolgerungen ziehen. Natürlich möchte ich hier die Spannung nicht verderben und erzähle nichts über den Fall an sich oder den Verlauf der Geschichte. Nur so viel sei gesagt: Wir werden reisen, viele verschiedene Orte erkunden und das ein oder andere Mal in Gefahr geraten und uns und andere wieder retten. – Deshalb gibt es hier auch nur wenige Fotos, damit nichts vorher verraten wird!

Am ehesten kann man das Spielprinzip mit einem Point-and-Click-Computerspiel vergleichen, also einem Spiel, bei dem man genau hinsehen muss und alles mögliche anklicken kann um die Geheimnisse einer Geschichte zu erkunden und Rätsel zu lösen. Dieses Prinzip ist bei den Adventure Games sehr gut in Brettspielform umgesetzt. Man kann alles ausprobieren und kombinieren und muss genau abwägen, was davon für die Geschichte sinnvoll und relevant ist.

Unsere ersten Erklärungen und Aufgaben, die Karten A1 und A2.
Unsere ersten Erklärungen und Aufgaben, die Karten A1 und A2.

 

Das Spiel erstreckt sich wirklich über mehrere, getrennte Kapitel. Wenn man möchte, kann man das Spiel so „speichern“, dass man alles in die Schachtel räumen und trotzdem ein anderes Mal mit dem nächsten Kapitel weiterspielen kann. Wir haben es so gemacht, dass alles auf dem Tisch liegen blieb und wir die ganze Geschichte an 2-3 aufeinanderfolgenden Abenden durchgespielt haben. Dann bekommt man ein besonders gutes Gefühl für die Geschichte und erinnert sich auch noch an das meiste aus den vorherigen Kapiteln. Die Rätsel waren nicht zu leicht oder zu schwer. Trotzdem mussten wir an der ein oder anderen Stelle aber auch das Heft mit Hinweisen und Lösungen bemühen, wenn wir feststeckten oder keine Idee hatten. Das Geheimnis der Statue hat uns trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Wir haben mitgefiebert und das ein oder andere Mal um das Happy End gebangt – aber es wären nicht die drei ???, wenn am Ende nicht alles gut ausgehen würde.

Der Fall ist aber trotzdem so spannend und gefährlich erzählt, dass das angegebene Alter, ab 12 Jahren, auf jeden Fall gerechtfertigt ist. Ich glaube, im Gegensatz zu anderen Teilen der Adventure Games-Reihe, für die man normalerweise kein Vorwissen braucht, ist es für den Spielspaß bei diesem Fall schon wichtig, dass man die drei ??? ein bisschen kennt und mag. Natürlich könnte man das Spiel auch ohne solche Kenntnisse spielen und den Fall lösen, aber mehr Spaß macht es eben doch, wenn man Justus, Peter und Bob kennt und wie Freunde betrachtet.
Leider spricht unter anderem das dem Spiel auch seine Generationentauglichkeit ab. Für Kinder ist das Spiel weniger geeignet, wegen der gefährlichen Handlung (die drei ??? darf man nicht mit den drei ??? Kids verwechseln) und wegen der vielen, zum Teil seitenlangen Texte, die man sich gegenseitig vorlesen und auch gleich bis ins Detail verstehen muss. Diese Texte im Abenteuerbuch und auch zum Teil Details auf Bildern und Karten sind so klein gedruckt, dass ich auch für ältere Personen, die mit Einschränkungen beim Lesen und der Nahsicht zu kämpfen haben, den Spielspaß nicht gegeben sehe. Man muss sehr viel klein gedruckten Text lesen und Bilder genau betrachten um Ideen für des Rätsels Lösung oder den nächsten Schritt zu haben und in der Geschichte voranzukommen.

Wie bei den meisten Escape- und Krimispielen auch, können wir das Geheimnis der Statue nur einmal spielen, es sei denn, wir haben in ein paar Monaten oder Jahren die Handlung und Entwicklungen wieder komplett vergessen. Man muss aber kein Material zerstören, es bleibt alles, wie es ist und am Ende muss man nur die Karten wieder in die richtige Reihenfolge bringen um das Spiel an die nächste Spielgruppe weiterzugeben.

Fazit

Ich bin ein großer Fan der drei ??? und der Adventure Games Reihe des Kosmos Verlags. Für unsere Spielrunde war das Geheimnis der Statue deshalb eine sehr gelungene Kombination. Wir genossen ein paar schöne und spannende Abende, die unsere grauen Zellen gerade genug auf die Probe stellten. Und nebenbei haben wir einfach gemeinsam eine spannende Geschichte erlebt.

 

Bewertung / Test
+ spannende Krimigeschichte
+ kooperatives Abenteuer
+ drei ???-Thematik gut umgesetzt
+ langer Spielspaß
– viel kleingedruckter Text
– Einmalspiel – keine Wiederspielbarkeit

 

(Eine Rezension von Elisabeth Sandner)

Rezensentin Elisabeth Sandner
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Krimi-Spiele”

Das Geheimnis der Statue (2023)

Spielidee: Matthew Dunstan, Phil-Walker Harding, Chihiro Mori, Nina Brown
Grafik: Fiore GmbH, Johanna Rupprecht, Folko Streese
Verlag: Kosmos Verlag
Anzahl der Spielenden: 1-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Spieldauer: 4 x 75 min

Generationentauglichkeit: nein, Schriften und Abbildungen zu klein