Unmatched – Kampf der Legenden | 2-Personen-Spiel | ab 9 Jahren | 2-4 Spielende | ca. 30 Minuten | Rob Daviau, Justin D. Jacobson | iello
Es gibt viele beeindruckende Held:innen und Bösewichte aus Filmen und Büchern. Manchmal fragt man sich, wer wohl der mächtigste ist, wenn sie alle aufeinander treffen würde. Diese Frage will Unmatched – Kampf der Legenden jetzt ein für alle Mal beenden und im direkten Duell herausfinden, wer wohl wirklich die Hosen an hat. Wie gut das funktioniert, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Das Spiel
Unmatched – Kampf der Legenden von Rob Daviau und Justin D. Jacobson, erschienen bei iello, ist ein Familienspiel für 2-4 Spielende. Eine Partie dauert ca. 30 Minuten. Ziel ist es, mit dem jeweils ausgewählten Charakter den gegnerischen Helden zu besiegen und auf 0 Lebenspunkte herunterzukriegen.

Zu Beginn wählen alle Mitspielenden einen eigenen Charakter aus. In der Regel wird das Spiel zu zweit, also 1 vs. 1 gespielt. Es gibt aber auch eine Teamvariante für 4 Spielende, die in dieser Rezension allerdings keine Beachtung findet. Die passende Miniatur wird dann inklusive unterstützendem Sidekick auf den Spieplan gestellt und jede Person kriegt das charakterspezifische Kartendeck. In der Grundbox gibt es Alice, Sindbad, Arthur und Medusa als Charaktere zur Auswahl. Alle ziehen dann zu Beginn 5 Karten auf die Hand.

Ist man am Zug, muss man 2 Aktionen ausführen. Es gibt 3 unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten:
- Manöver: Die erste Karte vom eigenen Deck wird auf die Hand gezogen, bevor eine Bewegung durchgeführt werden kann. Der Bewegungswert auf der Charakterkarte gibt dabei an, wie weit die Figur sich bewegen darf. Möchte man noch weiter gehen, kann man eine beliebige Handkarte abwerfen und die Schritte um den sogenannten Booster-Wert verstärken.
- Planung: Spezifische Planungskarten dürfen ausgespielt werden, die meist aktivierbare Sonderaktionen darstellen. Oft wird die eigene Figur dadurch unterstützt oder gegnerische Held:innen angegriffen.
- Angriff: Verdeckt kann eine Angriffskarte abgelegt werden. wer angegriffen wird, kann sich überlegen, ob nun auch verdeckt mit einer Verteidigungskarte reagiert wird. Die Differenz der beiden Karte ergibt den Schaden, der in Form von Lebenspunkten abgezogen wird. Zusätzlich triggern einige der Karten sofortige, während des Kampfes oder nach dem Kampf-Effekte, die dann dementsprechend durchgeführt werden müssen. Zusätzlich gibt es kombinierte Karten, die sowohl für den Angriff als auch für die Verteidigung eingesetzt werden können. Beim Angriff unterscheidet man zwischen Nahkampf, der nur durchgeführt werden darf, wenn man auf einem benachbarten Feld steht, und Fernkampf, der durchgeführt werden darf, sobald man im selben Gebiet (farblich gekennzeichnet) steht.

Sollte das Aktionskartendeck leer sein, wird der Nachziehstapel nicht neu gemischt, sondern der, bzw. die Held:in gilt als erschöpft und verliert sofort 3 Lebenspunkte, das heißt, es muss gut gehaushaltet werden mit den eigenen Karten. Sobald eine Figur 0 Lebenspunkte hat, gilt sie als besiegt und die andere Person hat gewonnen.

Fazit
Wir hatten uns darauf gefreut Unmatched – Kampf der Legenden auszuprobieren, da uns die Spielidee sehr getriggert hatte. Held:innen aus verschiedenen Welten gegeneinander antreten zu lassen, klingt einfach cool. Nach den ersten Partien waren wir allerdings ernüchtert und für uns stand fest, dieses Spiel kommt nicht mehr auf den Tisch. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Zum einen erschienen uns die verschiedenen Helden unterschiedlich stark. Natürlich ist es oft nicht vermeidbar, dass bei asymmetrischen Fraktionen, die eine Mal ein weniger stärker als die andere ist. Aber bei uns hatten wir oft das Gefühl, dass es von Anfang an, einen klaren Favoriten gab.
Meistens hatten die Fernkämpfer:innen einen so deutlichen Vorteil, dass es für die gegnerische Fraktion schwer, dagegen anzukommen. Ich möchte allerdings nicht abstreiten, dass es Menschen gibt, die diese Fraktionen taktisch besser als wir spielen und die Unterschiede deshalb weniger stark ins Gewicht fallen. (Also eventuell lag das einfach an unserer eigenen Unfähigkeit). Zum anderen ist das Spiel extrem glückslastig. Je nachdem, wie das eigene Deck gemischt ist, erhalte ich am Anfang alle Angriffskarten und kaum Verteidigungskarten.
Wichtig wäre es, aber ja das gesamte Spiel über eine gute Mischung aus beidem zu haben. So kam es häufig vor, dass man den Attacken des, bzw. der gegnerischen Spielenden einfach machtlos ausgeliefert war und wirklich gar nichts tun konnte. Das führt zu Frust. Eventuell ist es hier aber auch die Kunst, aus wenig viel zu machen und mit solchen Situationen gekonnt umzugehen. Wir haben das leider nicht geschafft und hatten uns von Unmatched einfach mehr beziehungsweise etwas anderes erhofft. Positiv zu erwähnen ist das Inlay des Spiels, das wirklich alles gut verstaut sowie die Illustrationen, die das Spiel optisch ansprechend machen. Dennoch würde ich persönlich von Unmatched abraten, da es nicht mehr als ein recht monotones Herumlaufen der Figuren mit zufallsbasierten Kämpfen ist.
Beurteilung/Test
+ innovative Idee
+ gutes Spielinlay
+ schöne Illustrationen
+ leichte Regeln
– schlechtes Balancing der Held:innen (Medusa wesentlich stärker als beispielsweise Alice)
– sehr glückslastig
(Eine Rezension von Sarah Eischet)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“2-Personen-Spiel”
- ... Altergruppe bis 12 Jahre
- ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
- ... Altersgruppe 50 bis 75 Jahre
- ... Altersgruppe ab 76 Jahre
Unmatched - Kampf der Legenden (2020)
Spielidee: Rob Daviau, Justin D. Jacobson
Grafik: Oliver Barrett, Jay Shaw, Jason Taylor, Lindsay Daviau
Verlag: iello
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 9 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Generationentauglichkeit: Ja. Die Regeln sind leicht, die Materialien und Schrift groß genug und ansprechend gestaltet.