Ärgern und zaubern – Woodland Wizards von Wyrmgold (Rezension)

Woodland Wizards | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Alexander Ommer | Wyrmgold

Der mystische Wald ist voller Kreaturen, die wir gegeneinander antreten lassen. Eine Vielfalt von Karten gibt eine Vielfalt an Möglichkeiten. Wollen wir es wagen in das Turnier einzutreten?

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Woodland Wizards ist ein Familienspiel von Alexander Ommer und bei Wyrmgold erschienen. Es ist für 2 – 6 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

80 Kreaturen-Karten bilden zeigen eine Kampfkraft, die Zugehörigkeit zu sieben Arten und haben Effekte: Zauber, aktive oder schlafende Turniereffekte.

Zunächst bekommen alle fünf Karten auf die Hand vom gut gemischten Nachziehstapel. Wer an der Reihe ist, zieht eine sechste Karte vom Stapel und hat nun die Möglichkeit, einen Zauber auszuspielen. Das kann heißen, weitere Karten vom Nachziehstapel ziehen zu dürfen, aus der Hand einer:s Gegner:in, ja dort sogar eine Karte aussuchen zu dürfen, was die Einsicht in die gegnerische Kartenhand bedeutet. Mit dem Zaubern kann ich meine Voraussetzungen für diese Runde hoffentlich verbessern. Es werden vier Runden gespielt und jedes Mal geht es um den Gewinn des „Turniertiers“.

Kartenhand mit fünf Karten zu Beginn einer Runde

Dieses wählen alle Spieler in der nächsten Phase aus und legen es verdeckt vor sich ab. Alle decken gleichzeitig auf. Weil anschließend noch drei Karten zur Verstärkung ausgespielt werden und die Summe der Kampfkraft entscheidend ist, gilt es  zu überlegen, ob man sogleich die stärkste Karte spielt. Die könnte durch die Verstärkungskarten der Mitspielenden böse angegriffen werden. Andererseits liefert sie bei Gewinn der Runde eine hohe Punktzahl. Am Ende der vierten Runde zählt nämlich die Kampfkraft der gewonnenen Turniertiere. Manchmal ist es also bessere, ein Tier mit nicht so hoher Zahl auszuwählen und das höhere zur Verstärkung zu nutzen.

Ein Zauberspruch auf der gewählten Turniertier-Karte und auch auf den Verstärkungskarten gilt hier nicht. Dagegen werden die Effekte mit dem Pokal sogleich ausgeführt, die Effekte mit dem Schlafsymbol nachdem die letzte Verstärkungskarte ausgespielt wurde.

Ein Turniertier wurde aufgedeckt

So kostet der „Uralte Eber“ in dem Beispiel unten wahrscheinlich den Rundensieg eines:r Gegners:in, denn wahrscheinlich wurden bereits alle höheren Karten zum Verstärken gespielt.

Dieser bösen Karten gibt es einige, so dass der Ausgang jeder Runde ungewiss bleibt. Klar, dass sich die Angriffe an den:diejenigen richtet, wer vorne liegt oder ein besonders hohes Turniertier gewählt hat.

Zu dem Turniertier kommen drei Verstärkungskarten

Wenn es klappt, mangels destruktiver Karten der anderen ein hohes Turniertier gewinnen zu lassen, wird es in den nächsten Runden schwierig, das einzuholen. Hat dann jemand zwei Runden gewonnen, wird es erst recht schwierig. Eine Partie dauert aber nicht lange, eine Revanche lässt sich gleich anschließen.

Nach einigen Partien „Woodland Wizards“ kann man die Magierkarten hinzunehmen. Diese bewirken eine Verdopplung der Kampfkraft der eigenen Art.

Sechs Charakterkarten

Die Texte auf den Karten sind hinreichend groß, die Symbole klein, aber gut unterscheidbar. Sehr hilfreich sind die zusätzlichen Karten mit der Übersicht des Ablaufs, einem Glossar und Kartenerklärungen. Mit den Begrifflichkeiten muss man sich kurz einarbeiten, ebenso mit dem Ablauf einer Runde in 5 Phasen, doch das sitzt spätestens nach der ersten Runde. Die Anleitung ist etwas klein gedruckt, aber gut verständlich und mit Beispielen versehen. Äußerlich ist „Woodland Wizard“ generationentauglich. Kinder brauchen Frustrationstoleranz, der Ärgerfaktor ist wesentlicher Teil des Spiels. Somit ist die Einordnung „ab 10“ richtig, vom Spielerischen her schaffen es auch Jüngere. Ältere Personen tun sich vielleicht schwer mit der Thematik, spielerisch sollte es kein Problem sein.

Fazit

„Woodland Wizards“ ist konfrontativ und macht auch nur richtig Spaß, wenn man es konfrontativ spielt. Dazu kommt das Kartenglück, da hilft manchmal die beste Taktik nicht. Unter diesen Voraussetzungen ist es flott gespielt mit kühlem Kalkül und heiß servierter Rache. Es ist klar, dass stets angegriffen wird, wer vorne liegt oder in der ersten Runde das höchste Turniertier ausgelegt hat. Ab drei Personen steht zudem zur Wahl, wem man einen Zauberspruch oder einen Effekt widmet. Da ist es gut, wenn alle Mitspielenden Spaß und Ernst trennen können. Es braucht, ganz besonders mit Kindern, die richtige Runde. Um nur „nett“ zu spielen braucht es besser etwas Anderes am Tisch.

Es ist schnell erklärt, zudem stimmungsvoll gestaltet wie sich an den Fotos schon ablesen lässt.

Bewertung / Test
+ leichter Einstieg, kein Aufbau
+ spannend und konfrontativ mit Ärgerfaktor
– konfrontativ mit Ärgerfaktor

 

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Woodland Wizards (2023)

Spielidee: Alexander Ommer
Grafik: Maren Gutt und Lisa Forsch
Verlag: Wyrmgold
Anzahl der Spielenden: 2 – 6 (mit einer weiteren Packung auch bis 12 Spieler)
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren

Eigene Altersempfehlung: ab 8 Jahren mit Kindern, die Frust aushalten können.

Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: Thema, Gestaltung und Ablauf dürften ältere Spielende weniger ansprechen, ansonsten generationentauglich