Kneipenquiz: Family & Friends Spezial | kooperatives Quizspiel | ab 12 Jahren | 3 bis 6 Spielende | Heinrich Glumpler, Darren Grundorf, Marco Teubner, Tom Zimmermann | moses.
In dieser Spezialausgabe verlässt das „Kneipenquiz“ ein bisschen sein bewährtes Konzept. Statt dem Team nur wie bisher fünf Fragen aus dem Bereich Allgemeinwissen zu stellen, gibt es in jeder Runde eine Family & Friends-Frage, die von einem Teammitglied beantwortet werden muss. Das führt zu einem veränderten Spielerlebnis, das je nach Gruppe aber ganz unterschiedlich ausfallen kann.

Das Spiel
Kneipenquiz: Family & Friends Spezial ist ein kooperatives Quizspiel von Heinrich Glumpler, Darren Grundorf, Marco Teubner & Tom Zimmermann und bei moses. erschienen. Es ist für 3-6 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Eigentlich ist auch in diesem „Kneipenquiz“ alles, wie sonst. Ein Team beantwortet gemeinsam fünf Runden lang jeweils fünf Fragen aus dem Bereich Allgemeinwissen, Sport, Geschichte, moderne Medien, und so weiter. Bei „Family & Friends Spezial“ muss das Team aber zeigen, wie gut sich die einzelnen Leute wirklich kennen. Die Antwort der fünften Frage kommt nämlich in jeder Runde von einem Teammitglied.
Die Vorbereitung und der Ablauf des Spiels funktioniert wie immer. Die Sanduhr wird umgedreht, die fünf Minuten Zeit rieseln vor sich hin, in der das Team die Fragen auf der Quizkarte beantworten muss und dazu noch strategisch die Werteplättchen verändern darf, wenn die Zeit reicht.

Auf jeder Quizkarte sticht nun aber die fünfte Frage durch einen sehr persönlichen Charakter hervor. Eine Person im Team beantwortet diese Frage dann still für sich und schreibt die Antwort auf die Rückseite des Notizblocks. Diese Antwort gilt es zu erraten. Natürlich sollte jetzt niemand rüber linsen, das wäre ja gemogelt. Der Rest des Teams diskutiert, was das Teammitglied wohl aufgeschrieben hat und legt sich dann auf eine Antwort fest.

Dabei können die Fragen sehr unterschiedlich sein, greifen aber immer die Lebenserfahrungen der Person auf. Harmlose Fragen sind etwa, wer Bundeskanzler:in war, als man eingeschult wurde, an welcher Adresse man seine Kindheit verbracht hat oder wie das erste Haustier hieß. Andere Fragen gehen da schon tiefer, greifen Wünsche und Träume auf oder beziehen sich ganz konkret auf Beziehungen zu anderen Menschen.
In einigen Gruppen können diese Fragen sehr einfach beantwortet werden, insbesondere, wenn sich das Kneipenquizteam aus Familienmitgliedern oder wirklich eng miteinander vertrauten Personen zusammensetzt. Der Reiz des Kneipenquiz war für mich aber immer schon, dass man es eigentlich in jeder Konstellation auch mit Leuten spielen kann, die man gerade eben in der Kneipe oder auf dem Spieletreff kennenlernt. Da schert das neue Spielprinzip aus. Ich habe tatsächlich keine Ahnung, welche Lieblingsband die Person gehabt haben könnte, als sie 18 war, wenn ich sie nicht einen größeren Teil meines Lebens begleitet habe. Meine war übrigens Suicidal Tendencies, aber wer hätte das schon gewusst?
Was soll übrigens meine Tochter auf diese Frage antworten, die gerade 13 Jahre ist. Die Gruppe sollte also ein bisschen Flexibilität im Umgang mit den Quizkarten zeigen und überlegen, wem sie die Karte geben wollen. Dann klappt das auch mit dem Antworten. Da „Kneipenquiz“ auch bei Online-Gruppen sehr beliebt ist, sollte auch für die Family-and-Friends-Frage eine machbare Lösung gefunden werden, wenn das Team an verschiedenen Orten verstreut ist.

Der Spielumfang ist wie gewohnt luxuriös: 150 Quizkarten, 90 Werteplättchen, 13 Spielfiguren aus Pappe, eine Sanduhr, ein Spielplan, ein Notizblock und Ziptüten zum Verstauen der kleinen Teile. Das reicht für 30 Spielrunden in einem festen Team, ohne dass sich Fragen wiederholen werden. Eigentlich muss man sich nur noch einen Stift und die Leute zum Mitspielen organisieren.
Das Problem ist nur, dass das ganze Material auch wieder in die beiden Schubladen einsortiert werden muss. Und das ist echt eine Geduldsprobe, zumindest für mich. Danke an meine Frau, die mir diese Puzzleaufgabe am Ende des Spielens immer wieder abnimmt. Darauf habe ich nämlich gar keine Lust. Egal, wie ich es versuche, ich muss stopfen, drücken und fluchen. Da es bei meiner Frau aber immer mit Geduld klappt, liegt es wohl an mir.

Fazit
Family & Friends Spezial macht das Kneipenquiz speziell, weil es den gewohnten Spielablauf personalisiert. Ich mag das wirklich sehr, bin mir aber sicher, dass ich das Spiel nicht mit einer Gruppe von Personen spielen möchte, die ich nicht kenne. Ansonsten besticht das Spiel wie gewohnt dadurch, dass die Fragen so angenehm unterschiedlich sind und manchmal voll ins nerdige Nischenwissen gehen. Man merkt den Fragen an, dass sie sehr aktuell sind. Das ist echt klasse. Wie immer klappt das Spiel auch quer durch die Generationen, wobei die Quizkartenschriftgröße nicht für alle Augen taugt und Kinder damit leben müssen, dass sie sich eher Wissen durch das Spiel aneignen, als Fragen beantworten können.
2021 erschien übrigens auch eine Back-to-School-Variante des Kneipenquiz, die sich Julia genauer angeschaut hat. Der Link führt euch zu ihrer Rezension.
Bewertung / Test
+ Neue Fragenkategorie
+ tolles Material
+ eignet sich immer noch für Online-Runden
– Eine Gruppe sich fremder Menschen kann die Family & Friends Fragen möglicherweise nur schwer beantworten
(Eine Rezension von Oli Clemens)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Kneipenquiz: Family & Friends Spezial (2021)
Spielidee: Heinrich Glumpler, Darren Grundorf, Marco Teubner & Tom Zimmermann
Grafik: Kreativbunker
Verlag: moses.
Anzahl der Spielenden: 3-6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Generationentauglichkeit: Die Fragen sind querbeet und als kooperative Variante ist es auch für das gemeinsame Spielen gut geeignet. Wegen der Qualität der Fragen können jüngere Personen sich wohl aber eher weniger mit Wissen einbringen.