Neuerscheinungen und Neuigkeiten beim Pegasus-Pressetag

Zwei Wochen vor der Spiele-Messe in Essen veranstaltete der Pegasus-Verlag sein Presse-Event wieder online. In der ersten Gesprächsrunde mit den Teilnehmern zeigte sich, dass ein guter Teil der Youtuber und Blogger nicht persönlich auf die Messe fahren wird. Es war also genau richtig, diese Veranstaltung wieder online zu machen.

Notebook mit Zoom-Konferenz
Zuhause am Küchentisch erscheint Peter Berneiser als Moderator des Pressetages

Normalerweise erscheinen die meisten neuen Spiele pünktlich zur Messe. Doch der Erscheinungsfahrplan, der mit der Einladung verschickt worden war, zeigte, dass es in diesem Jahr nicht möglich ist. Das geht praktisch allen Spieleverlagen so. Es gibt immer wieder ungeplante Lieferverzögerungen, wie Daria Parkhomovich als Materialmanagerin und Karsten Esser als Geschäftsführer von Pegasus im Gespräch schilderten: zu den bekannten Transportproblemen und dem Containermangel kommt aktuell noch der Papiermangel in den Druckereien hinzu. Einzelne Häfen wurden zeitweise gesperrt, die Schiffe stauten sich zur Abfertigung und auch beim Zoll gibt es immer wieder unerwartete Verzögerungen. Dagegen steht eine gestiegene Nachfrage bei Brettspielen. Ohne Reservierung von Produktionskapazitäten in Druckereien würde es noch schwieriger. Früher war es möglich, noch im Sommer ein Spiel zur Fertigung zu geben, es wurde pünktlich zur Messe fertig. Inzwischen braucht es erheblich längere Vorlaufzeiten. Durch die gestiegenen Nebenkosten werden -wie so vieles Andere- auch Brettspiele teurer.

Spielkarton Savannah Park
Die Top-Neuerscheinung des Verlages bei den Familienspielen.

Der Verkauf von „Savannah Park“ wird zur Messe starten. Dieses Familienspiel von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling erscheint bei Deep Print im Vertrieb von Pegasus und ist einer der beiden Top-Titel des Verlages dieses Herbstes. Dabei gilt es, Wildtiere auf Hexagonplättchen möglichst punkteträchtig auf dem eigenen Spielplan umzusiedeln. Leicht zu lernen, doch durchaus herausfordernd.

Spielkarton Corrosion
Dieses Erstlingswerk wird heiß erwartet.

Sehr erwartet wird dann im November „Corrosion“, ein Expertenspiel Stefan Bauer, eines Newcomers, illustriert von Dennis Lohausen. Es wurde vom Autor und dem zuständigen Redakteur ausführlicher vorgestellt. Ein vielversprechender Titel, sowohl von der Mechanik als auch von der Gestaltung her. Ich fand es lustig, dass der Redakteur meinte, es „sei ganz einfach“, worauf eine längere Regelerklärung folgte, der ich bald nicht mehr folgen konnte. Das geht mir mit komplexen Spielen meistens so, dass sich lange die Stirn kräuselt und nach der ersten Partie frage ich mich, wo eigentlich das Problem war. „Corrosion“ klingt nach einem Kaliber von „Great Western Trail“, wenn es hält was es verspricht.

Tokaido“ ist eine Wiederveröffentlichung, das Setting spielt in Japan und es klingt ebenfalls interessant. Dann wurde „Clinic Rush“ vorgestellt, eine Fortführung von Kitchen Rush, was ebenfalls eine Lokalisierung ist. „First Rat“ dagegen ist eine Eigenentwicklung von Pegasus, ein etwas schräges Wettrennen unter Gewinnung ebenso schräger Ressourcen. Hier ist der Erscheinungstermin für Dezember angesetzt, unter Vorbehalt wegen oben genannter Probleme. Ein weiterer ausführlich vorgestellter Titel war „Carnegie„, weiterer, komplexerer Stoff für die Expertenspieler, erscheint voraussichtlich Anfang 2022.

 

Spielkarton Deadly Dinner
Ein Titel der neuen Reihe für Krimi-Dinner daheim.

Was wieder geht, wenn eine Gruppe von Spielenden oder eine Familie zusammenkommt, dazu konnte Verena Wiechens aus Göttingen etwas beitragen. Sie hat bisher Escape-Rooms entwickelt und in ihrem Team kam man auf die Idee, auch Krimi-Dinner zu entwickeln. Für Dezember sind zwei Fälle vorgesehen, ein weiterer ist in Vorbereitung. Sie bedienen unterschiedliche Gruppengrößen zwischen 4 und 10 Personen. Dabei bekommt jeder eine Rolle zugewiesen und es gilt Rätsel und einen Fall zu lösen. Dabei sollen Humor und überraschende Momente dazukommen. Zwei Fälle sind in kleiner Auflage bereits erschienen, bei Pegasus beheimatet werden nun unter dem Reihentitel „Deadly Dinner“ neu aufgelegt für ein breiteres Publikum: „Die letzte Rose“ und „Roter Teppich ins Verderben“. Geeignet sind Aufgaben und Themen für Jugendliche und Erwachsene. Damit ließe sich z. B. ein Silvesterabend neu und anders planen als gewohnt.

Das interessante, aber auch lange Presse-Event wurde vom Verlag mit einem Paket für die Teilnehmenden belohnt, Verpflegung und Digestif inklusive. Die Moderation von Peter Berneiser und die vielen bekannten Gesichter unter den Teilnehmenden bescherten einen runden Abend!

 

Ein Beitrag von Paul Theisen (Produktfotos: Pegasus-Verlag)

Porträtfoto Paul Theisen