Professor Charlies Reise durch die Zeit | Rätselspiel | ab 14 Jahren | 1 bis 6 Spielende | Hidden Games
Na, an was denkt ihr, wenn ihr in einer Box vierundzwanzig einzelne Rätsel findet? Klar, an einen Rätsel-Adventskalender. Und so steht es auch als Untertitel auf der Schachtel von „Professor Charlies Reise durch die Zeit“. Für alle Weihnachtsmuffel, wie mich, habe ich aber eine frohe Botschaft: das Spiel funktioniert das ganze Jahr über, und nicht nur im Winter, wenn es schneit!

Das Spiel
Professor Charlies Reise durch die Zeit ist ein Rätselspiel von Hidden Games. Es ist für 1-6 Spielende geeignet und kann ab 14 Jahren gespielt werden.
Schauen wir doch mal in die Schachtel rein. Da ist eine doppelseitige Anleitung in Din-A-4-Größe. Die überfliege ich mal schnell. Ah okay, 24 unterschiedliche Episoden warten auf mich. Jede steht für eine andere Zeit-Epoche. Wir können nach Lust und Laune auch mehrere Rätsel an einem Tag lösen. Und wir spielen im Team. Super, also nehme ich „Professor Charlie“ mal mit auf die Arbeit. Da sind wir zu siebt im Team. Und es sind auch fast alle Rätselbiester. Oh, was ist das? Da liegt noch ein Papierbogen zum Aufschlagen mit dem Titel Charlies Kladde. Den mach ich mal auf.

Ein kurzer Text sagt uns, dass die Welt unsere Hilfe brauche und es keine Zeit für lange Erklärungen gäbe. Unsere Aufgabe bestehe darin ein Geheimnis zu bergen, für das wir 24 Schlüssel benötigten. Dann sind da noch ein überdimensional großer QR-Code mit zahlreichen Symbolen und ein Raster von 24 Feldern. Nun bin ich echt neugierig. Es erfolgt noch eine Aufforderung: Wir sollen die Zeitmaschine in eine Epoche einstellen, in der damals die ersten Werkzeuge geformt wurden. Das war in der Steinzeit, oder? Und nun? Welche Zeitmaschine? Ach schaut mal, da liegen ja noch 24 Umschläge mit jeweils einem großen Uhrensymbol in der Schachtel. Und jeder unterscheidet sich durch unterschiedliche Zeichnungen. Dieser hier hat eine Pfeilspitze! Ich mach einfach mal auf und schau rein.

Nein, von mir erfahrt ihr nun nicht im Detail, was in dem Umschlag steckte. Aber ich verrate euch gerne, dass dieser Adventskalender bei mir und meinem Team eine unglaubliche Lust auf und Freude am Rätseln entfacht hat. Uns war natürlich sofort klar, dass wir auf keinen Fall die Selbstdisziplin an den Tag legen können, nur jeden Tag einen Umschlag zu öffnen. Also nutzten wir montags bis freitags jede Pause um die Köpfe zusammenzustecken und weiter durch die Zeit zu reisen.
In unserer Zusammensetzung hatten wir für verschiedene Aufgabenstellungen auch verschiedene Expert:innen. Und das war prima, denn die Rätsel kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Logik: zuordnen und ausschließen können, Texte genau analysieren, mit Symbolen und Farben hantieren und vieles mehr. Sogar auf einer Insel mussten wir uns über eine Landkarte orientieren. Das war doch sehr abwechslungsreich gestaltet, sodass jede von uns auch mal glänzen konnte. Und gleichzeitig ist es auch ein Plädoyer dafür, die Rätsel unbedingt im Team zu lösen. Natürlich kann man auch immer auf Hilfe in Form von digitalen Hinweisen zugreifen. Aber mit ein bisschen kombiniertem Hirnschmalz ließen sich dann doch alle lösen.
Für den nächsten Abschnitt suche ich noch nach einem Adjektiv. Ich nehme mal ‚ultramegagut‚. Also, ultramegagut wurde „Professor Charlies Reise durch die Zeit“ immer dann, wenn wir über den Inhalt des Umschlags hinaus unser Smartphone nutzen konnten. Da ist allerdings eine Internetverbindung vorausgesetzt. Mit unserem Wlan auf der Arbeit war aber auch das kein Problem. Ich will auf keinen Fall spoilern, aber wozu man die Taschenlampe alles nutzen kann, außer nachts damit aufs Klo zugehen, ist schon beeindruckend. Da kamen wirklich sehr überraschende Momente auf uns zu. Deswegen ultramegagut! Aber keine Sorge: Man hat viel mehr klassisch auf dem Papier zu rätseln als in digitalen Umgebungen.

Besonders motiviert hat uns auch, dass wir nicht einfach nur die Briefumschläge in einer vorgefertigten Reihenfolge öffnen mussten, wie wir es von klassischen Kalendern kennen, die mit Zahlen von 1-24 markiert sind. Die Lösung unseres aktuellen Rätsels gab uns immer einen Hinweis auf eine der Zeichnungen auf den anderen Briefumschlägen. Da mussten wir also auch kombinieren, wie es weitergehen wird. Ich weiß gar nicht, wie oft wir den Stapel durchgefächert haben, hoch fokussiert auf die Symbole. Dann folgte der Moment des Öffnens und der Erleichterung, dass wir richtig lagen. Und schon brüteten wir wieder über dem Inhalt. Und dann gibt es da noch das Puzzle in der Kladde, das uns Tag für Tag begleitete, und den großen QR-Code für das große Finale.
Fazit
„Professor Charlies Reise durch die Zeit“ hat uns glänzend unterhalten und den Dezember absolut aufgewertet. Dabei möchte ich aber ausdrücklich herausstellen, dass es eigentlich zu jeder Jahreszeit ein Gewinn ist, die Rätsel zu lösen. Da braucht man nicht extra auf die Adventzeit zu warten. Das kommt daher, dass wir thematisch eh durch die Zeit reisen. Egal ob Antike, Mittelalter oder Moderne: du wirst da sein und ein motivierendes Rätsel vorfinden! Wir hatten bei unserer Erfahrung auch nicht das Gefühl, dass sich etwas doppeln würde. Der Inhalt eines jeden Umschlags fühlte sich einzigartig an. Fairerweise ist uns aber schon ganz schnell das Gefühl verloren gegangen, dass wir die Welt retten müssten. Und auch das Geheimnis verloren wir schnell aus dem Sinn. Das hat uns aber in unserem Spielspaß nicht gestört.
Der optischen Aufmachung gelingt es, dass alle Rätsel eindeutig zu erkennen und dann auch zu lösen sind. Aber so ein optisches Feuerwerk war es dann doch nicht. Aber zum Glück ist „Professor Charlies Reise durch die Zeit“ ja kein Spiel primär für das Auge, sondern für das Gehirn. Und da punktet das Spiel! Generationentauglich ist es nur bedingt. Dafür ist die Schrift in der Regel zu klein. Und auch mit deinem Smartphone solltest du wirklich gut umgehen können. Aber es ist ja eine Teamerfahrung. Unterstützt euch einfach gegenseitig, wo ihr selbst Defizite habt.
Mein Tipp: Wartet nicht auf die nächste Adventszeit, sondern auf die nächste Gelegenheit mit einer Gruppe von Leuten „Professor Charlie“ zu helfen.
Bewertung / Test
+ abwechslunsgreiche Logikrätsel
+ überraschender Einsatz deines Smartphones
– optisch kein Meisterwerk
– Wir mussten die Welt retten?
(Eine Rezension von Oli Clemens)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiele”
Professor Charlies Reise durch die Zeit (2022)
Spielidee: nicht benannt
Grafik: nicht benannt
Verlag: Hidden Games
Anzahl der Spielenden: 1-6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 14 Jahren
Spieldauer: 3 bis 4 Stunden in 24 Abschnitten unterteilt
Generationentauglichkeit: In der Regel kommt schon viel Text auf wenig Raum. Das sorgt dafür, dass platzsparend kleine Schriftarten genutzt werden. Und ein bisschen technikaffin muss man auch sein. Also wirklich nur eingeschränkt zu empfehlen. Aber im Team ist für jeden Platz.