FTW?! | Kartenspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Friedemann Friese | 2F-Spiele | generationentauglich
Schon mal von Leetspeak gehört? Kurz umrissen und erklärt wurde aus dem englischen Wort elite über eleet schließlich leet und meint das Ersetzen von Buchstaben durch Zeichen mit typographischer Ähnlichkeit. Buchstabe t wird durch eine 7 ersetzt, das e durch eine 3, das l durch eine 1 um nur mal drei Beispiele zu nennen. Das neue Spiel von Fr!3d3m4nn Fr!353 lädt uns nun ein zur 1337 zu gehören, in dem wir am Ende mit der höchsten Punktzahl glänzen. Wie das geht? Lies direkt weiter.

Das Spiel
FTW?! ist ein Kartenspiel von Friedemann Friese und bei 2F-Spiele erschienen. Es ist für 2-6 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Gleich eins zur Entwarnung vorweg – Kenntnisse in Leetspeak sind keine Voraussetzung um an „FTW?!“ Freude zu haben. Viel mehr geht es um das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt, oder anders ausgedrückt: Wann spiele ich welche Karte? Die Regeln sind dabei recht einfach, je nach Anzahl der teilnehmenden Personen werden Karten mit den Zahlen beginnend bei 1 ausgeteilt. Im Spiel zu zweit und zu dritt sind es 36, zu viert 48 und zu fünft und zu sechst gar 60. Niemand erhält zu Beginn mehr als 12 Karten – d.h. im Spiel zu zweit fallen aus den Zahlen 1 – 36 sogar nochmal 12 ungesehen raus.
Es wird eine Person bestimmt, die die Runde eröffnet und eine beliebige Zahl aus ihrer Hand spielt. Im Uhrzeigersinn wird reihum gespielt und zwar stets eine Karte mit höherem Zahlenwert. Kann oder will die Person am Zug nicht erhöhen, so darf sie eine Karte aus ihrer Hand offen vor sich ablegen und aus dem Stapel der gespielten Karten eine auf ihre Hand nehmen. Alle übrigen gespielten Karten werden beiseite gelegt und das Spiel fährt mit der nächsten Person im Uhrzeigersinn fort.
Eine so ausgelegte Karte darf nun von der betreffenden Person genutzt werden um den Zahlenwert einer eigenen Karte um genau so viel zu erhöhen. Beispiel: Mit einer ausliegenden 23 darf eine 10 auf die 32 gelegt werden. Die 23 kommt dann auf den Ablagestapel und die 10 ist die neue zu überbietende Karte. Jetzt kommt die größte Besonderheit bei „FTW?!“: Das Spiel endet sofort, wenn eine Person die vorletzte Karte spielt. Dann wird gezählt: Der Wert der höchsten Handkarte minus alle restlichen Handkarten, vor einem ausliegende Karten fallen nicht ins Gewicht. Wer die höchste Punktzahl hat gewinnt die Runde. Es wird so lange gespielt, bis jede Person einmal eröffnet hat.

Beim Lernen und Spielen durchlief ich folgende Phasen: Von „Ah, jetzt verstehe ich !“ über „Oh Nein, daran habe ich nicht gedacht.“ hin zu „Die 19 hätte ich mal besser gespielt als die 18.“ So oder so ähnlich fühlten sich die ersten Partien an. Die recht schnell verinnerlichten Regeln zu beherrschen und für sich zu nutzen kommt nach ein paar Partien. Klar gehört auch ein wenig Kartenglück dazu – wenn meine höchste Karte 10 unter dem Bestwert ist, jedoch lernte ich mit der Zeit auch das auszugleichen. Hinzu kommt noch dieses ständige nach den Mitspielenden schielen, wenn sie bedrohlich wenige Karten auf der Hand haben. Wir haben hierzu die Regeln ein wenig modifiziert – statt anzusagen, wenn nur noch 2 Handkarten vorhanden sind, kündigen wir dies bereits bei noch 3 verbliebenen Handkarten an. Diese Geste erinnert ein wenig an den Klassiker UNO und fördert und befeuert den Trash-Talk am Tisch noch ein wenig mehr.

Da ich zu keinem Zeitpunkt mehr als 12 Karten und im Spiel zu sechst nur 10 Karten halten muss, erachte ich es als ein gutes Spiel für Jung und Alt. Die Karten sind im Standardformat für europäische Kartenspiele, benötigen keinen Text und sind mit gut erkennbaren Zahlen gestaltet. Der Farbverlauf eines Regenbogens ist hübsch anzuschauen, wird jedoch für das Spiel nicht benötigt, so dass auch bei Farbfehlsichtigkeiten keine Nachteile entstehen sollten. Auf den Punkt gebracht: „FTW?!“ ermöglicht sowohl generationen– als auch sprachraumübergreifendes Spielen!
Fazit
Die Abkürzung im Titel von „FTW?!“ steht für For The Win – für den Sieg. Das rückt in meiner Wahrnehmung durch den Spielspaß, den ich beim Spielen habe gern in den Hintergrund. Nach kurzer Erklärung erlebte ich bei allen, den ich dieses kleine Stück gute Unterhaltung bislang nahe gebracht habe, diese Aha-Momente und trotz steiler Lernkurve erkenne ich auch nach mittlerweile gut 20 Partien immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten für meine Spielweise.
Nachdem ich vielen Spielen vom 2F-Spiele Verlag eher eine Nische zugeteilt habe, aus denen Spiele wie „Funkenschlag“, „Finstere Flure“ und „Freitag“ für mich persönlich herausragen – ist nun mit „FTW?!“ als kleines und wirklich schnell zu erlernendes Kartenspiel wieder ein Spiel gelungen, das hoffentlich mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich habe es bei Spieletreffs mittlerweile oft in der Tasche und finde immer wieder Mitspielende. Dabei macht es bereits im Spiel zu zweit Spaß wie viele andere aktuelle Stichspiele für 2 Personen ebenfalls und bereitet auch zu sechst große Freude. In meinen Augen einer der ganz großen Pluspunkte von „FTW?!“
Jetzt hast du zwei Möglichkeiten – entweder wir spielen es gemeinsam oder du findest vorher eine Möglichkeit „FTW?!“ auszuprobieren! Viel Spaß dabei!
Bewertung / Test
+ Einfaches Regelwerk
+ Bunte, zweckmäßige Illustration ohne viel Ablenkung
+ Solides Kartenspiel, das sowohl zu zweit als auch bis zu sechst viel Freude bereitet.
+ Sprachneutrales Spiel
– Der Titel lässt Viele erstmal zögern, wie bei dieser Rezension – Danke für’s bis hier hin lesen!
(Eine Rezension von Tobias Mallock – auch als @spi3lr4um auf IG zu finden 😉 )
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
FTW?! (2023)
Spielidee: Friedemann Friese
Grafik: Harald Lieske
Verlag: 2F-Spiele
Anzahl der Spielenden: 2 – 6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 25 – 40 Minuten
Generationentauglichkeit: Ein Kartenspiel mit gut erkennbaren Ziffern und ohne viel Regelwerk ermöglicht Spielspaß für Jung und Alt.