Allie Gator | Kartenspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Klaus Kreowski | Kosmos |
Aufmerksam beobachtet dich Allie Gator, die im Schilf auf der Lauer liegt. Doch wenn du Ihr nicht ein paar interessannte Dinge bringst um sie Abzulenken, wird Sie dich beißen und beschert dir somit einen ganzen Haufen Ärger, der dich sogar den Sieg kosten kann. Daher: „Bleib schön vorsichtig und habe immer ein As in der Hinterhand… oder ein paar Socken, oder eine Pfanne, oder einen Sombrero…!“
Das Spiel
Allie Gator ist ein Kartenspiel von Klaus Kreowski und ist bei Kosmos erschienen. Es ist für 2 bis 5 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Kaum klappt man den Schachteldeckel auf, liegt auch schon der Spielplan bereit auf den Tisch. Nachdem dann alle Zahlenkarten von 1 bis 70 zusammen mit den Sonderkarten gemischt wurden, werden zwei Zahlenkarten offen auf die freien Plätze des Spielplans gelegt. Das sind unsere Zielkarten. Der Allie Gator Holzmarker wird über eine der beiden Karten gelegt. Jetzt bekommen die Mitspielenden noch jeweils ein unterschiedlich farbiges Alligatorkärtchen mit 3 heraustrennbaren Zahnmarkern und 5 Handkarten ausgeteilt.

Wer am jüngsten ist, beginnt und entscheidet sich entweder eine im Wert niedrigere Zahlenkarte unterhalb an eine der beiden Zielkarten anzuspielen oder eine Sonderkarte auszuspielen und diese im Anschluss als Minuspunkt vor sich abzulegen. Wird eine Zahlenkarte ausgespielt, bildet sie den Anfang eines Ablagestapels. Im Anschluss wird wieder auf 5 Handkarten aufgezogen. Dann wird im Uhrzeigersinn weitergespielt. Jede weitere Karte die auf einen Ablagestapel gespielt wird muss dabei einen höheren Wert aufweisen als die bereits schon abgelegte Karte. Allerdings darf dabei der Wert der Zielkarte nicht überboten werden.
Sollte es dennoch mal passieren, und es war bei uns häufiger der Fall, dass keine passende Karte auf einen der beiden Ablagestapel gelegt werden kann, so müssen alle Karten vor dem Allie Marker als Minuspunkte vor sich abgelegt werden und eine der Handkarten als neue Zielkarte abgelegt werden. Auch wird der Allie Marker vor die andere noch ausliegende Zielkarte versetzt. Ab und zu konnte mir das Ausspielen einer Sonderkarte im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern retten.

Es gibt vier Arten von Sonderkarten im Spiel. Den allseits beliebten „Richtungswechsel“, der das Spiel entgegen dem Uhrzeigersinn fortsetzen lässt, dann eine „Karte klauen“ von einer beliebigen Person am Tisch oder eine „Zielkarte erhöhen“ bei der am Ende zwei Karten nachgezogen werden und „Allies Geschenk“ bei der eine beliebige abgelegte Karte an eine beliebige Person als einen Minuspunkt verschenkt werden darf.

Die Person, die die letzte Karte vom Zugstapel nachzieht, läutet das Rundenende ein. Sobald jetzt das nächste Mal ein Minuspunktestapel genommen werden muss, ist Schluss mit lustig und die Person, die am wenigsten Minuspunkte sammeln konnte darf zwei Zähne in Ihr Spielertableau puzzeln und wird in der nächsten Runde beginnen. Bei mehr als zwei Mitspielenden darf die Person mit den zweitwenigsten Karten auch noch einen Zahn bei sich ins Tableau einsetzen. Dann werden alle Karten wieder ordentlich zusammengemischt und die neue Runde beginnt.

Das Spiel gewinnt, wer am Ende die „Schnauze voll hat“ und alle Zähle im einsetzen konnte. Sollte im seltenen Fall ein vierter Zahn eingesetzt werden müssen, so wird der letzte Zahn auf die Rückseite gedreht und damit zum Goldzahn im Wert von 2 Zähnen.
Fazit
Allie Gator ist ein Spiel aus der open&play Reihe von Kosmos. Sobald man herausgefunden hat wie man die Schachtel öffnet, stellt man sehr schnell fest, dass der Deckel zugleich unser Spielplan ist. Das finde ich ein sehr schönes Detail, hat spieltechnisch aber keine Relevanz. Die Anleitung ist recht kurz und überschaubar gehalten, so dass man auch schnell losspielen kann. Das Spielprinzip scheint auf dem ersten Blick nicht neu.
Es gibt viele Spiele, die Zahlenkarten von 1 bis z.B. 100 benutzen, doch so richtig versteht man das Spiel erst, sobald man keine Karte mehr ausspielen kann. Denn wenn man erstmal angefangen hat, den ersten Minuspunktestapel zu nehmen, wird das Spiel sehr schnell frustrierend und man achtet immer sehr auf die Mitspielenden. Hauptsache „Ich“ bekomme nicht den nächsten Stapel und schwupps, hab ich Ihn wieder. Die Glückslastigkeit ist häufig so garstig, dass meistens Ich derjenige war, der die komplette Runde als einziger über 50 Karten an Minuspunkte zusammensammelt.
Man sollte sich vorher im Klaren sein, dass die Zielgruppe nicht nur eine sehr hohe Frustrationsresistenz haben muss, sondern ebenfalls gerne konfrontative Spiele mag. Daher empfehle ich das Spiel für Spielgruppen, die mit diesem Spiel skrupellos ihre Mitspielenden, Allie zum Fraß vorwerfen können. Als Familienspiel ist der Frustfaktor eindeutig zu hoch gesetzt und es ist nur bedingt zu empfehlen. Im Punkt der Generationstauglichkeit sind alle Zahlen und Symbole so wie der Text in der Anleitung nicht zu klein geschrieben und das Spielmaterial sprachneutral, was ich wiederum sehr gut finde. Die Schrift auf dem Plättchen der Effektübersicht ist dennoch zu klein, ist aber nicht Spielrelevant.
Bewertung / Test
+ Einfache Regeln
+ Material Sprachneutral
+ Zahlen und Symbole gut erkennbar
– Sehr Glücksabhängig
– Hoher Frustfaktor
– nur bedingt ein Familienspiel
(Eine Rezension von Sebastian Axmann)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Allie Gator (2022)
Spielidee: Klaus Kreowski
Grafik: Folko Streese, Kreativbunker
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 2 bis 5
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahre
Eigene Altersempfehlung: ab 13
Spieldauer: 25 Minuten
Generationentauglichkeit: weitgehend ja, bis auf zum Teil kleine Schriften