Ein Krimidinner für vier Stühle – Der Mörder ist immer der Gärtner von Parameter B (Rezension)

Der Mörder ist immer der Gärtner | Krimidinner | ab 16 Jahren |  4 Spielende | Lisa Birrenkoven | Parameter B | generationentauglich

Interessant finde ich so ein Krimidinner ja schon länger, war jedoch erst vor einem Jahr das erste Mal bei einem dabei. Irgendwie hat es sich zuvor nie ergeben. Zugegeben, bei den meisten benötigt man sechs bis acht Personen. Doch wie so vielen, fehlt auch mir einfach der Platz am Esstisch. Außerdem ist es echt schwierig so viele Leute für einen Abend zusammenzubekommen. Fällt nämlich eine:r aus, ist es nicht so einfach spontan Ersatz zu bekommen. Doch dann fiel mir „Der Mörder ist immer der Gärtner“ von Parameter B in die Hände. Ein Krimidinner für vier Personen. Das Abenteuer konnte beginnen.

Spieleschachtel mit Inhalt

 

Das Spiel
Der Mörder ist immer der Gärtner
 ist ein Krimidinner von Lisa Birrenkoven und bei Parameter B erschienen. Es ist für 4 Spielende geeignet und kann ab 16 Jahren gespielt werden.

Keine Sorge, ich verrate euch nicht wer der oder die Mörder:in von Alfred Klein ist. Ihr könnt den Text also in aller Ruhe lesen. Ich möchte euch lediglich ein klein wenig Einblick in unseren Abend geben.

Der Tisch wurde passend zum Thema mit viel grün und Blümchen eingedeckt.
Ein Krimidinner zu viert war für uns eine angenehme Erfahrung.

 

Als Gastgeberin habe ich drei der vier Charaktere ein paar Tage zuvor an meine Mitspielenden verteilt. Da nicht alle eine allzu große Erfahrung mit Krimidinner hatten, habe ich versucht die Rollen einigermaßen passend auszuwählen. Das Krimidinner ist auf zwei weibliche und zwei männliche Rollen ausgelegt. Wir waren jedoch vier Frauen, doch einen männlichen Part zu übernehmen hat uns gar nicht gestört. Eher im Gegenteil. Es war mal ganz interessant in das andere Geschlecht zu schlüpfen.

Im Rollenheft finden wir auf ein paar Seiten Grundlegendes zu unserer Rolle und zum Spielablauf. Es ist nicht viel Text, hilft aber sehr gut um sich auf seine Rolle einzustimmen. Was zieht man an, sollte man vielleicht einen Gegenstand mitnehmen (den man meist eh zu Hause hat). So hatte „Aurora“ beispielsweise die Idee Räucherstäbchen einzupacken oder Hermann Großwind kam mit Anzug und Aktenkoffer.

Es ist jederzeit ein „kann“ und nicht ein „muss“. Man muss nichts Bestimmtes mitnehmen, was für den Verlauf des Abends großartig von Bedeutung wäre. Jedoch kann es allerdings lange in guter Erinnerung bleiben, wenn jemand einen kleinen Gag einbaut. So wie bei uns die Aurora mit ihren Räucherstäbchen.

Für jede Person wurden zwei Hefte vorbereitet. Eins für davor, sodass man sich vorbereiten kann und eins, dass durch den Abend leitet.
Für jeden gibt es zwei Hefte. Jedes ist auf den Charakter abgestimmt und man fühlt sich gut geleitet.

 

Wir alle befinden uns in einer Kleingartensiedlung und gehören zum Verein des “ Gärtner mit Herz und Seele e.V.“. Doch obwohl dem vielen Grün, der bunten Blütenpracht und den liebevoll gestaltenden Häuschen, trügt der Schein.  So idyllisch ist es hier nämlich gar nicht. Wir alle sind uns gar nicht so grün wie man vielleicht annehmen mag. Und was geschah mit Alfred? Wer konnte mit dem Griesgram denn überhaupt?

So war da Eva Klein. Die Ehefrau des Opfers. Ein Mauerblümchen, dass sehr unter den Wutanfällen ihres Mannes leiden musste, oder der Herrmann Großwind. So viel hat er mit dem Verein eigentlich gar nichts am Hut. Doch als Businessman war er sehr an den Grünflächen interessiert. Ganz anders war da Aurora. Sie liebte es in ihrem Kräutergarten zu sein. Doch war sie von diesem Planeten und führt die Frohnatur vielleicht doch was im Schilde? Der vierte Charakter war Dieter Breuling. Dieser hatte mit Alfred desöfteren Streit. Mit Polizei und so…

Alle haben ihre Geheimnisse und Jede:r könnte es gewesen sein. Das Spiel führt uns durch sechs Runden. Im Spielheft, dass auf jeden Charakter abgestimmt ist, erfahren wir von Runde zu Runde mehr von unseren Mitstreiter:innen und auch über uns selbst. Während des Verlaufs werden neue Indizien und Hinweise gefunden, die den Abend kurzweilig erscheinen lassen.

Nach drei bis vier Stunden ist dann Schluss. Unser Abend hat etwa 3,5 Stunden gedauert. Die Zeitangabe kommt also gut hin. Witzig ist auch, dass am Anfang und am Ende ein Audio abgespielt werden kann. Zu Beginn erzählt uns der Kommissar, dass man eigentlich noch gar nicht so viel weiß und dass wir ihm helfen sollen. Zum Schluss erfährt man dann noch von ihm wie es mit allen weitergegangen ist. Dazu liegt dem Spiel eine CD bei. Durch einen QR-Code kann man den Text auch auf der Internetseite vom Verlag abrufen. Wer weder CD-Player oder Handy zur Verfügung hat, kann der Text auch vorgelesen werden. Es wurde also an alles gedacht.

Im Spiel selbst finden wir zwar keine Rezeptvorschläge, jedoch sind auf der Internetseite tolle kreative Ideen. Natürlich kann man sich aber auch selber was überlegen.

Es gibt während des Spiels verschiedene Hinweise, die nach und nach geöffnet werden dürfen.
Die Hinweise dürfen nach und nach geöffnet werden. Die individuelle Gestaltung, bzw. dieses Spielelement hat uns am besten gefallen.

 

Fazit
Wir alle waren nach dem Krimidinner sehr glücklich. Es hat zwar langegedauert, war aber sehr angenehm. Niemand hatte während dieses Abends das Gefühl, dass es zu viel wird. Eher im Gegenteil. Nach und nach wird eine Spannung aufgebaut, die die anderen Charaktere und auch die eigene Rolle immer interessanter machte. Die Geschichte ist rund und ergibt Sinn. Es hat uns viel Spaß bereitet und war mal ein anderer Spieleabend. Dadurch dass die Charaktere recht „normal“ waren, musst auch niemand zuvor einen großen Aufwand betreiben. Zum Essen gab es normale Sachen. Passend zum Thema gab es natürlich etwas Gesundes. So war die Vorspeise eine Möhrensuppe, als Hauptspeise gab es einen italienischen Nudelsalat und zur Nachspeise eine Mascarponecreme mit Früchten. Also alles, was gut zum vorbereiten ging und während des Spielverlaufs ohne großen Aufwand hergerichtet war.

Wer der oder die Mörder:in ist, erfährt man erst am Abend. Das war auch nochmal eine interessante Erfahrung. Außerdem spielen alle vier mit. Es gibt ja auch Krimidinner, bei denen der Gastgeber schon weiß wer der Mörder ist und „nur“ durch den Abend führt.

Es war eine intensive Erfahrung, aber wir waren danach nicht erschöpft. Vielleicht auch, weil es „nur“ vier Personen waren. Da muss man sich nicht auf allzu viel konzentrieren. Wir alle waren danach recht entspannt.

Bewertung / Test
+ Krimidinner für vier Personen
+ der Verlauf wird interessant gestaltet. Immer wieder werden neue Hinweise gegeben
+ Made in Germany
– Ältere Personen könnten beim lesen Schwierigkeiten haben, da der Text nicht allzu groß gedruckt ist. Das macht bei einem Krimidinner aber natürlich durchaus Sinn, dass mein Sitznachbar nicht bei mir mitlesen kann

 

(Eine Rezension von Christiane Köstlinger)

Rezensentin Köstlinger Christiane

 

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiel”

  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • Altersgruppe 50 bis 70 Jahre
  • Altersgruppe ab 71 Jahre

Der Mörder ist immer der Gärtner (2017)

Spielidee: Lisa Birrenkoven
Grafik: verschiedenen
Verlag: Parameter B
Anzahl der Spielenden: 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 16 Jahren

Spieldauer: 3 – 4 Stunden

Generationentauglich: Eingeschränkt. Kinder können mit einem Krimidinner glaub ich eher weniger anfangen. Von dem her finde ich die Altersangabe schon richtig. Man muss sich auch darauf einlassen können. Das Spielheft ist zwar sehr übersichtlich gestaltet, aber damit die Mitspielenden nicht abgucken können, ist die Schrift eher kleiner.