Drachen puzzlen – Dragon Parks von Bordgamebox (Rezension)

Dragon Parks | Familienspiel | ab 8 Jahren |  2 bis 5 Spielende | Nicolas Sato |  Boardgamebox 

Holt beliebte Drachen in euren Park, um möglichst viele Besucher anzulocken. In jeder Saison ist eine andere Art besonders beliebt. Mehrheiten und Vielfalt bringen Besucher. Doch Vorsicht, wenn die Drachen nicht genug Schafe zum verspeisen bekommen, dann halten sie sich an die Besucher! Gruselig ist dieser flotte Spielspaß trotzdem nicht.

Spielkarton und Inhalt

Das Spiel
Dragon Parks ist ein Familienspiel von Nicolas Sato und bei Boardgamebox erschienen. Es ist für 2 – 5 Spielende geeignet und kann ab  8 Jahren gespielt werden.

Zu Beginn bekommt jede:r Spielende drei zufällig ausgewählte Inselkarten, die man vor sich ablegt. Zudem gibt es für den Start schon mal fünf Besucher. Vom allgemeinen Kartenstapel bekommt jede:r vier Karten.

Kartenhand mit vier transparenten Karten, Spielauslage

Von den vier Karten wähle ich eine aus und gebe die anderen weiter. Bei Vielspielenden heißt das „draften“. Ein erstes kleines Problem ist, die Karten richtig herum zu halten, denn sie dürfen nur aufrecht gelegt werden. Die rechte Karte halte ich schon mal falsch herum. Welche der Karten passt am besten auf eine meiner Inselkarten?

Eine transparente Karte wird so gelegt, dass ein Drache ein Ei verdeckt
Wird ein Drache auf ein Ei gelegt, bewirkt dies einen neuen Besucher.

Verdeckt ein Drache ein Ei, bedeutet das die Geburt eines neuen Drachen. Das generiert zwei neue Besucher, quasi Siegpunkte, die sofort genommen werden. Dann gilt es bei den blauen und den gelben Drachen die Mehrheiten zu haben und auf jeder der drei Inselkarten möglichst eine Vielfalt an Drachenarten.

Das hört sich fast kompliziert an, aber mit nur vier Karten in der Hand ist die beste Entscheidung recht schnell klar. Natürlich bekomme ich anschließend von den anderen drei Karten, dann zwei. Die letzte Karte wird nicht verwendet, sondern kommt auf den Ablagestapel.

Die Karten der ersten Runde sind gelegt.

Sind drei Karten gelegt, kommt es zur Rundenwertung. Für die aktuell beliebteste Drachenart gibt es zwei Besucher pro eigenem Drachen, für die blauen jeweils drei. Wer die meisten gelben Drachen in seiner Auslage hat, bekommt einen Drachenmarker, der bei der Vielfalt mitgerechnet wird.

Nach der ersten Rundenwertung – bis dahin sind seit Spielbeginn nur circa fünf Minuten vergangen – wird verglichen, wie viele Drachen insgesamt zu sehen sind und wie viele Schafe. Sind nicht genug Schafe vorhanden, müssen entsprechend Besucher abgegeben werden. Der Rundenmarker wandert eine Saison weiter, eine andere Drachenart wir nun die beliebteste für die nächste Wertung. Die Auslage bleibt vor mir liegen. Überdecke ich einen erzürnten Drachen, den erkennt man man roten Auge, kostet mich das wiederum einen Besucher. Nach drei Saisons, sprich Runden endet die Partie.

Zwei Übersichtskarten für die Rundenwertung
Diese Karten helfen bei der Wertung.

Die Ausstattung ist wertig und ansprechend gestaltet, die Anleitung ist mit sechs Seiten angenehm kurz und deutlich bebildert. Älteren, zu denen ich mich fast, also fast zähle, bereitet die richtige Ausrichtung der Karten und die Unterscheidung der Drachen zunächst etwas Probleme. Auch an die Vielfalt der Wertung musste ich mich gewöhnen. Die Spielhilfe ist dafür sehr gut und fast selbsterklärend.

Das puzzlelige Aussuchen der Karten und das optimale Legen macht durchaus Spaß. Kindern ist die witzige Gestaltung schon Anreiz genug. Zum Erlernen der Mechanismen und der Wertungen braucht es zunächst Anleitung eines Erwachsenen. Alle Generationen sitzen hier gleichberechtigt am Tisch.

 

Fazit

Die Gestaltung des Spiels, vor allem mit den transparenten Karten, bringt einen hohen Aufforderungscharakter. Kaum ein Kind wird da desinteressiert wegschauen, sondern wissen wollen, wie das geht. Der Ablauf ist leicht zu erlernen und es ist schnell verstanden, worauf es ankommt. Selten passt eine Karte perfekt. Manchmal entscheidet man sich einfach für das geringere Übel. Doch in der Summe überwiegt das Belohnende, zudem der Wettlauf um die bessere Auslage.

Die Wertungsschritte am Ende einer Runde erfordern Disziplin. Es geht um Anzahl, Mehrheiten und den Summenvergleich von Drachen und Schafen. Hier dürften Kinder unter zehn auf jeden Fall noch Hilfe brauchen. Dragon Parks macht aber auch Erwachsenen Spaß, so dass altersgemischte Runden optimal sein dürften.

Bewertung / Test
+ ansprechend gestaltet
+ Ablauf leicht erlernbar
– Wertungsschritte erfordern Disziplin

 

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Dragon Parks (2020)

Spielidee: Nicolas Sato
Grafik: Ayumi Kakei und Thomas Romain
Verlag: Boardgame Box
Anzahl der Spielenden: 2 – 5
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahre
Spieldauer: 20 Minuten

Generationentauglichkeit: Ja, aber mit kleinen Einschränkungen.