Caldera Park | Familienspiel | ab 10 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Wolfgang Kramer und Michael Kislng | Pegasus Spiele
„Caldera Park“ ist praktisch der Nachfolger von „Savannah Park“, das mir bereits gut gefallen hat. Beide Mal geht es um ein Naturthema und um das Legen von Tierplättchen. „Caldera Park“ macht dabei Einiges anders. Ist es darum besser als sein Vorgänger?
Das Spiel
Caldera Park ist ein Familienspiel von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling und bei Pegasus Spiele erschienen. Es ist für 1 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Übernommen wurden die Faltschachteln, in denen die Plättchen für jeweils eine Person aufbewahrt werden. Das sieht schick aus und erspart Sortierarbeit. Alle haben ebenfalls einen eigenen Spielplan, auf dem unterschiedliche Landschaften zu sehen sind. Die Rückseite des Spielplans bietet eine Variante.
Für alle gibt es einen weiteren Spielplan, auf dem sieben unterschiedlichen Tierplättchen liegen, die im Laufe der Runde den unterschiedlichen Landschaften auf dem Spielplan zugeordnet werden.
Die eigene Schachtel beinhaltet sowohl Tierplättchen (grüne Rückseite) als auch Wetterplättchen (graue Rückseite). Der eigenen Spielplan hat oben und unten Aussparungen, wo diese Plättchen ihren Platz haben. Die Tierplättchen werden nach jedem Zug ergänzt. Die Wetterplättchen zeigen Bedingungen, die dann um den Platz um sie herum herrschen. Das sind – bis auf das Jokerplättchen – Einschränkungen. Zu Beginn einer Runde wird von alles eines aufgedeckt und auf ein vorgesehenes Feld gelegt. Liegen bereits welche, wird das nächste Feld im Uhrzeigersinn gewählt. Das eine Jokerplättchen, das von Beginn an offen liegt, gilt es klug einzusetzen.
Die Person, die beginnt, wählt von den eigenen Tierplättchen eines aus und bestimmt, in welche Landschaft es gelegt werden soll. Das kann auch heißen: auf einen Wasserfall, auf den Fluß, neben ein Vulkanfeld. Diese Möglichkeiten betreffen auch unterschiedliche Landschaften. Die Wahl wird auf dem gemeinsamen Spielplan vermerkt, indem das entsprechende Tierplättchen zugeordnet wird. So ist sichergestellt, dass in einer Runde alle Tiere und die Wasserstelle an die Reihe kommen. Die Wahl betrifft dann alle und alle setzen praktisch gleichzeitig. Ist ein angesagtes Tier bei den eigenen Plättchen nicht dabei, darf man ein beliebiges anderes nehmen.
Wie beim Vorgänger „Savannah Park“ gilt es, die Tier in möglichst großen Gruppen zu stellen und möglichst mehrere Wasserstellen passend anzulegen. Diese sind nämlich bei der Abrechnung Multiplikatoren und es gibt Wasserstellen, an denen mehrere Tierarten abgebildet sind. Mit etwas Vorplanung gelingt das ganz gut.
Zwei Dinge erschweren das gemütliche Puzzlen. Zum einen sind das die Wetterplättchen, die nach und nach ins Spiel kommen, verbieten entweder bestimmte Tierarten benachbart oder Plättchen mit einer bestimmten Anzahl von Tieren. Kommt es da zum Konflikt, werden die entsprechenden Plättchen umgedreht und fallen aus der Wertung raus. Das ist besonders ärgerlich, wenn damit eine Herde auseinandergerissen wird. Da hilft es vorbeugend, die Bereiche zu meiden, wo die Wetterplättchen erst noch hinkommen und das Jokerplättchen möglichst aufzubewahren.
Das Zweite ist die Wertung der einzelnen Landschaftsbereiche am Schluss. So macht es Sinn, sich auf mindestens einen Bereich zu konzentrieren und diesen zu füllen. Hat man zum Beispiel alle Flußfelder besetzt, bringt das 8 Punkte.
Nach 7 Runden endet „Caldera Park“ und es kommt zur Endabrechnung. Auf dem gemeinsamen Spielplan ist dazu eine Hilfe abgebildet, die während des Spiels von allen gut zu sehen ist und vor allem der Abrechnungsblock. Dort geht man Wertung für Wertung durch und ermittelt so die Endergebnisse.
Die Anleitung lässt keine Wünsche offen, alles ist klar bebildert, systematisch erklärt und übersichtlich. Nur wie es mit dem letzten Wetterplättchen zu handhaben ist, das habe ich folgendermaßen interpretiert: ‚wir setzen es zum Schluss auf das letzte freie Feld ein‘. Wichtig ist beim Spielen gutes Licht! Drei Tiere haben braunes Fell und alle stehen immer wieder in unterschiedlichen Positionen. Manchmal ist (wohl aus Platzgründen) auch ein Jungtier dabei. Genaues Hinschauen ist erforderlich.
Fazit
„Caldera Park“ ist ein ebenso angenehmes Spiel wie der Vorgänger „Savannah Park“. Alle haben gleichzeitig zu tun, das angeforderte Tierplättchen sinnvoll auf dem eigenen Tableau unterzubringen. Das ist mehr Gelingen als Scheitern, ab und zu klappt halt etwas mal nicht. Erst die Schlusswertung bestimmt, wer gewonnen hat, und bis dahin bleibt die Spannung erhalten.
Das Spielgefühl ist gemütlich, aber auch solistisch. Alle sind mit dem eigenen Puzzle beschäftigt und kommen sich nicht ins Gehege. Die Wetterplättchen bringen etwas Unvorhergesehenes ins Geschehen, der Ärgerfaktor ist begrenzt.
Trotz der Varianz mit der Reihenfolge der Tierplättchen, der zufälligen Auswahl der Wetterplättchen und einer variierten Rückseite der Tableaus gibt es eine so ziemlich optimale Strategie, die man nach einigen Partien herausgefunden hat. Zumindest bei mir lässt der Reiz dann nach. Trotzdem sind Familien mit diesem Spiel sehr gut beraten, weil es schlicht Spaß macht.
Wem der Vorgänger gefallen hat, sollte auch diesen Nachfolger ins Auge fassen. Es ist vom Spielgefühl ähnlich, aber in Vielem anders genug, dass sich die Anschaffung lohnt.
Bewertung / Test
+ angenehmes, gemütliches Spielgefühl, leichter Einstieg
+ kaum Frustrationen
– Tierarten nur durch genaues Hinsehen zu unterscheiden
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Caldera Park (2022)
Spielidee: Wolfgang Kramer und Michael Kisling
Grafik: Annika Heller
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl der Spielenden: 1 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Kinder mit Spieleerfahrung können sicher schon ab 8 Jahren mitspielen, wenn man sie dann bei der Abrechnung unterstützt.
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Die Abbildungen auf den Tierplättchen sind klein, manche Tiere farblich kaum zu unterscheiden. Für Menschen mit scharfen Augen ist es generationentauglich, ebenso für spieleaffine Kinder ab 8 Jahren.