Die Null ist die Nummer Eins – Zero Hero von Piatnik (Rezension)

Zero Hero | Kartenspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Klaus-Jürgen Wrede & Ralf zur Linde | Piatnik | generationentauglich

Wisst ihr, was Zeronen sind? Damit kaufst du Karten in „Zero Hero“. Ach, das kennst du noch gar nicht? Dann fülle ich mal diese Wissenslücke und erkläre euch die wichtigsten Dinge zum neuen Sammelkartenspiel, das sich das deutsche Designer-Doppel Klaus-Jürgen Wrede und Ralf zur Linde ausgedacht hat.

Die Schachtel des Spiels liegt inmitten von Spielkarten. Alles ist sehr bunt und kontrastreich gestaltet
Mit der Pracht des Regenbogens – Zero Hero

 

Das Spiel
Zero Hero
ist ein Kartenspiel von Klaus-Jürgen Wrede & Ralf zur Linde und bei Piatnik erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Bei „Zero Hero“ sammelst du in deiner Auslage Karten gleicher Farbe. Du spielst, bis sich der Nachziehstapel leert. Dann werden deine Sammlungen gewertet und die erfährst, wie gut du abgeschnitten hast. Alles nichts weltbewegendes, aber durchaus kurzweilig und unterhaltsam. Und so startet ihr eine Runde „Zero Hero“.

Mischt den Stapel mit den 56 farbigen Karten. Diese haben Werte von 0, 2, 3 oder 4 und kommen in sieben Farben vor. Das Farbenspiel erinnert mich direkt an einen Regenbogen – und das finde ich echt schön. Weniger begeistert bin ich davon, dass sich die Karten sehr dünn anfühlen. Sortiert dann ohne zu schauen je nach Personenzahl eine gewisse Anzahl aus. Diese Karten werden in dieser Partie gar nicht benutzt. So hat man immer eine gewisse Varianz, welche Zahlen denn nun wirklich im Spiel sind. Kartenzähler sind hier also raus. Trenne vom verbleibenden Stapel 10 Karten ab und lege sie quer unter den Rest. Das ist sozusagen euer Stopp-Hinweis. Erreicht ihr diese Reserve, wird die Partie „Zero Hero“ bald zu Ende sein. Dann geht’s zur Wertung. Aber wir sind ja noch in der Vorbereitung.

Teilt dann an jede Person eine Karte verdeckt aus und schiebt ihr noch drei Zeronen rüber. Zeronen ist die spielinterne Währung. Die Steinchen sehen aus wie überdimensionale Tic-Tac-Bonbons und lassen sich echt gut greifen. Mittig legt ihr nun vier mal zwei überlappende Karten als Paare aus. Dahinter stapelt ihr jeweils vier Zeronen. Schon ist die eure Vorbereitung fertig.

Vier Zahlenpaare und Zeronen liegen wie im Startaufbau beschrieben bereit
So beeindruckende Tischpräsent hat das Kartenspiel nicht.

 

Wenn du an der Reihe bist, nutzt du immer eine von zwei Optionen. Entweder nimmst du dir eine Zerone von einem der Kartenpärchen oder du kaufst eins der Kartenpärchen und legst es vor dir aus. Nimmst du eine Zerone, wirst du reicher, aber ein Kartenpärchen dadurch günstiger. Die anderen wird das freuen. Also ist da schon ein bisschen Taktiererei gefragt. Am besten schaut man schon mal in die Auslage der anderen.

Entscheidest du dich für die Option Karten zu nehmen, zahlst du die Menge an dort liegender Zeronen aus deinem persönlichen Vorrat und legst sie dazu. Sofort wird aufgefüllt und die neue Auslage ist dort, wo du gerade zugegriffen hast, jetzt gleich mal doppelt so teuer als eben. Das ist ein netter Kniff in „Zero Hero“. Deine neuen Karten sortierst du vor dir. Gleichfarbige Karten am besten in einer Reihe untereinander. Wie viele Karten einer Farbe du am Schluss des Spiels gesammelt hast, wird sich auf deine Punkte auswirken. Hast du genau eine Karte einer Farbe, bekommst du den Wert, der darauf steht. Hast du drei Karten, multiplizieren sich die beiden höchsten Kartenwerte miteinander. Hast keine, zwei oder mehr als drei Karten, gibt’s einfach keine Punkte. So einfach ist es. Dummerweise musst du noch die Karte aus deiner Hand, die du zu Beginn bekommen hast, deiner Auslage hinzufügen. So kann der beste Plan zum Schluss noch in einer Nullnummer enden.

Die Karten liegen zur Wertung bereit.
Rot 9 Punkte, Türkis nix, Gelb 4 und Violett 6 Punkte – so schnell ist gerechnet.

 

Zum Glück haben einige Karten noch Zusatzsymbole, die Mini-Aktionen auslösen. Das kann beispielsweise eine Zusatz-Zerone sein oder du darfst eine Karte von einer anderen Person klauen beziehungsweise von dir dorthin abschieben. Ja, diese Form der Interaktion mag ich. Ein bisschen Suppe, ein bisschen Spucke. Die Mini-Aktionen lockern „Zero Hero“ auf. Es kann aber auch sein, dass du noch eine weitere Karte vom Stapel auf die Hand nehmen musst. Da überlegt man sich wirklich, ob man dann dieses Kartenpärchen nehmen will, auch wenn die Farben einfach toll passen würden.

Die Karten zeigen die Symbole, mit denen Sonderaktionen ausgelöst werden.
Diese drei Symbole bitte gut einprägen. Zwei davon sind echt hilfreich.

„Zero Hero“ flutsch sehr entspannt vor sich hin – bis die Notreserve angebrochen ist. Ab dann endet die Partie unmittelbar, wenn eine Karte mit einem Flaggensymbol aufgedeckt wird. Das kann schon mal sehr abrupt sein. Reagieren oder noch einmal an der Reihe sein ist nicht. Es geht direkt in die Wertung. Doch zuvor werden noch die Karten aus der Hand den Sammlungen zugefügt.

Wer die meisten Karten mit dem Wert 0 hat, bekommt ein 5-Punkte-Trostpflaster und den Titel Zero Hero! Dann werden die Karten in der eigenen Auslage verrechnet – und am besten hat man aus den vorhin beschriebenen Gründen am besten 1 oder 3 Karten pro Farbe liegen. Übrige Zeronen bringen übrigens nichts. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt. Und da eine Runde nur 15-20 Minuten dauert, werden die Karten am besten gleich nochmal gemischt.

 

Fazit
„Zero Hero“ ist unaufdringlich, einfach und doch wirklich spielenswert. Bei der Gestaltung der Karten hat man wirklich an alles gedacht. Die Werte sind kontrastreich und groß dargestellt. Die Karten können links und rechts gleichermaßen aufgefächert werden und für Menschen mit Farbfehlsichtigkeit gibt es verschieden gestaltete Hintergründe. Das ist toll – aber die Karten sind sehr dünn und biegen leicht. Und weil sich auch die Zeronen wirklich toll greifen, möchte ich „Zero Hero“ gerne die Generationentauglichkeit aussprechen. Das ist auch gut so, denn es ist zusätzlich von Anspruchscharakter definitiv ein Familienspiel. Wirklich also eine tolle Kombi!

 

Bewertung / Test
+ schneller Spielfluss
+ einfach lernbar
+ generationentauglich
+ Zeronen-Marker gut greifbar
+ Karten mustergültig gestaltet
– Karten zu dünn

 


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Zero Hero (2022)

Spielidee: Klaus-Jürgen Wrede
Grafik: unbenannt
Verlag: Piatnik
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: etwa 20 Minuten

Generationentauglichkeit: Sowohl die Darstellung der Karten als auch die Griffigkeit der Zeronen-Marker lassen das generationenübergreifende Spielen zu. Und auch die Symbole, die Extraaktionen auslösen, lassen sich noch ganz gut erkennen.