Stratego Quick Battle | 2-Personen-Spiel | ab 8 Jahren | 2 Spielende | Jumbo
Wtrlo soll Waterloo heißen, nur gekürzt. War mir nur so eingefallen, hat mit dem Spiel nichts zu tun.
Kürzlich habe ich „Stratego Classic“ in der Compact-Version besprochen und bin dabei auch auf die Grundregeln dieses bewährten Oldies eingegangen. Nun gibt es eine verkürzte Version mit jeweils 10 Figuren. Was bleibt vom alten Spielgefühl für die alten Strategen und Strateginnen? Ist es ein Appetitmacher für Neulinge?

Das Spiel
Stratego Quick Battle ist ein 2-Personen-Spiel und bei Jumbo erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Die Abbildungen auf den Spielsteinen sind wie gehabt und Spielenden von „Stratego Classic“ wohlvertraut. Im Vergleich zu meiner sehr alten Version hat sich „der Spion“ mit Stehkragen zur „Spionin“ verändert. Meine Spielfiguren waren noch rechteckig, doch ich meine, dass es bereits seit den 80er-Jahren die runden Türme sind. Die sind optisch gefälliger, aber praktisch „fälliger“, sie fallen halt leichter um.
Auf dem reduzierten Spielplan bekämpfen sich nun 7 Spielsteine, ergänzt durch zwei Bomben und die Fahne, also insgesamt 10. Die Felder zur Startaufstellung sind vorgegeben. So ist es nicht möglich, die Fahne in die Ecke zu stellen und durch zwei Bomben zu schützen. Man kann sie eben nicht komplett verstecken. Zu Beginn einer Partie stellen beide Spielenden ihre Figuren verdeckt auf. Dabei hilft ein Sichtschirm, der im Spielkarton enthalten ist. (Löblich!)
Anfänger neigen nämlich dazu, zuerst die Fahne zu setzen. Raffinierte machen das eben nicht, um ganz unauffällig zu täuschen. Bei den Spielfiguren fehlen im Vergleich zum Grundspiel die ganzen mittleren Ränge zwischen Unteroffizier und Oberst. Wir spielen mit Feldmarschall, General, zwei Mineuren, zwei Aufklären und der Spionin.

Wie beim großen Spiel kommt es darauf an, die gegnerische Fahne zu finden oder die andere Person bewegungsunfähig zu machen. Oftmals erweist sich eine Person als defensiv spielend, die andere als offensiv spielend. Hier ist ein einmal mehr wichtig herauszufinden, wo welche Figuren der Gegenseite stehen könnten. Da helfen die Aufklärer, die einzigen die weiter ziehen können als ein Feld.
Die Aufklärer sind rangniedrig. Treffen sie auf einen höheren Rang, werden sie aus dem Spiel genommen, haben aber wertvolle Informationen geliefert. Die zweite, wichtige Methode ist das Beobachten, welche Figuren von der anderen Person bewegt werden. Das können keine Bomben sein und auch nicht die Fahne, weil die nicht gezogen werden dürfen.

Treffen zwei gleichwertige Figuren aufeinander, werden beide aus dem Spiel genommen. Beim Feldmarschall und der Spionin kommt es darauf an, wer angreift. Die Spionin ist die einzige Figur, die den Feldmarschall schlagen kann. Ich hatte eine Partie, wo ich die Spionin und den gegnerischen Feldmarschall erwischt hatte und dann konnte dieser Jagd machen auf alles was sich in der Nähe bewegt. Durch den Zugzwang muss sich die Gegenseite offenbaren.

Steht eine Figur vor oder neben einer anderen, muss es nicht zum Angriff kommen. Die Bombe steht einfach da, kann nicht selber aktiv werden. Vergreift sich eine gegnerische Figur daran…. klar. Aber die Bombe bleibt auf ihrem Platz. Nur ein Mineur kann sie beseitigen.

Der Spielkarton ist angenehm klein. Der Spielplan faltet sich auf das vierfache aus und ist angemessen gross um mit den Figuren in Originalgrösse gut bespielt zu werden. Die Anleitung ist dagegen kleiner als der Karton, mehrsprachig und in Schwarz-Weiß. Die deutsche Anleitung umfasst zwei Seiten und ist mit Graphiken versehen. Dementsprechend ist die Schrift sehr klein.
Auf den blauen Figuren sind die Symbole sehr gut, auf den roten gut zu erkennen. Die Unterscheidung ist eine Frage der Übung. Wer das grosse Spiel kennt, hat hier keine Probleme.
Fazit
Nun gibt es „Stratego classic“ schon so lange, aber auf eine Kurzversion „Stratego Quick Battle“ war wohl noch niemand gekommen. Sie hat ihren eigenen Reiz, lehnt sich auch taktisch an den großen Bruder an. Eine Partie ist schnell gespielt und mit der verminderten Figurenzahl ein guter Test, ob jemand Spaß haben könnte an der großen Version. Oder man holt es auf den Tisch, wenn man ein kürzeres Spiel möchte.
Auf jeden Fall ist jemand im Vorteil, der:die das Spiel gut kennt. Doch nach einigen Partien gleicht sich das wieder aus. Die Spieltiefe reicht an Schach nicht heran, Glück spielt kaum eine Rolle. Der variable, individuelle Spielaufbau sorgt für Wiederspielreiz.
Bewertung / Test
+ Spielgefühl zu „Stratego classic“ sehr ähnlich
+ schnell aufgebaut und erklärt
– der rein konfrontative Charakter und das Thema schreckt manche ab
(Eine Rezension von Paul Theisen)

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“2-Personen-Spiele”
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... Altersgruppe bis 12 Jahre
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... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
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... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
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... Altersgruppe ab 71 Jahre
Stratego Quick Battle (2020)
Spielidee: n.n.
Grafik: n.n.
Verlag: Jumbo, Jumbodiset
Anzahl der Spielenden: 2
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: thematisch geht es um eine kriegerische Schlacht, das kommt nicht immer gut an. Die Spielfiguren sind für ein geübtes Auge gut zu erkennen, doch für Neulinge in diesem Spiel nicht so ganz einfach. Der Ablauf ist sehr strategisch, auch das begrenzt die Generationentauglichkeit. Die Anleitung ist viel zu klein gedruckt.
Pädagogisch wertvoll: