Entschlüssle den geheimen Code – Kryptx vom moses Verlag (Rezension)

Kryptx | Deduktionsspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Katrin Abfalter | moses Verlag | generationentauglich

Die kleinen, handlichen Spielschachteln vom moses Verlag im Design eines Schubers haben es oft in sich! Mit wenig Material bringen diese Spiele stundenlangen Spielspaß. Neben kleinen Gemeinheiten und einer Portion Glück, wissen Titel wie „Calavera“, „Namaste“, „Rock the Bock“ oder „Tetrix“ als Roll-and-Write-Spiele ein großes Publikum zu begeistern. Kann „Kryptix“ so ganz ohne Würfel, und dann auch noch als Deduktionsspiel, das auch?

Spielschachtel steht senkrecht, beispielhaft steht die Karte mit der blauen 8 davor. Daneben ein Auswertungsblock und viele Karten.
Die kleinen Schachteln der Spiele vom moses Verlag – im Schuber stecken viele Stunden Vergnügen!

 

Das Spiel
Kryptx
ist ein Deduktionsspiel von Katrin Abfalter und bei moses. erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Bei Deduktionsspielen geht es ja darum ein Geheimnis zu lüften. Während viele vielleicht dabei an „Die Werwölfe vom Düsterwald“, „Cluedo“ oder ähnliche Titel denken, gibt es auch eine ganze Reihe von Spielen, die dieses Geheimnis in einen unbekannten Farb- und oder Zahlencode verstecken. „Kryptx“ erfindet hier das Rad nicht unbedingt neu: 10 Ziffern von 0 – 9 in 5 verschiedenen Farben genügen als Spielmaterial, um eine Spielrunde von 2 – 4 Spielenden an den Tisch zu setzen und mit genau dieser Aufgabe vertraut zu machen.

Je nach Personenzahl erhalte ich 2, 3 oder 4 Karten als meinen Beitrag zum Code vor mich hingestellt, und es gilt alle anderen verdeckt aufgestellten Karten zu entschlüsseln. Mein Zug ist dabei denkbar einfach: Ich ziehe 3 Handkarten. Danach lege ich eine dieser 3 Handkarten vor eine meiner Codekarten ab, wenn sie in Farbe oder Zahl übereinstimmt, oder ich lege sie quer neben meine gesamte Codeauslage wenn sie weder in Farbe noch in Zahl übereinstimmt. Dann darf ich bei einer Person gezielt fragen, zum Beispiel „Ist diese Karte eine Drei?“, weil beispielsweise eine blaue Karte mit der Ziffer 3 davor ausliegt.

Erhalte ich ein Ja, lege ich meine verbliebenen zwei Karten verdeckt auf den Ablagestapel. Erhalte ich ein Nein als Antwort muss ich eine weitere Karte wie zu Beginn meines Zuges vor meine Codekarten legen oder eben daneben. Die verbliebene Karte werfe ich verdeckt ab. Ein Nein fordert mich also auf, mehr Informationen über meinen Teil des Codes herauszugeben. Wer zuerst alle Informationen richtig zusammenfügt und die richtige Zahlenfolge herausfindet, gewinnt.

Zwei Karten stehen aufrecht und zeigen den eigenen Code - eine acht und eine zwei. In der Mitte die Spielschachtel.
Weder 4 noch 5 und auch nicht die Farbe Blau – noch Fragen?

 

In den ersten Spielrunden probiere ich noch viele verschiedene Herangehensweisen aus: Gebe ich eher den Hinweis nur auf die Farbe, schließe ich von vornherein eine Farbe komplett aus oder versuche ich alle meine Karten zu einer der eigenen Codekarten zuzuordnen? So toll sich das Spielprinzip auch darstellt, so sehr hat es mich dann auch auf den Boden der Realität zurückgeholt: Wenn ich für meine Taktik und Codekarten unpassende Karten ziehe, so beeinflusst das den Spielverlauf maßgeblich.

Es gibt Deduktionsspiele, da stört mich das weniger. Zum Beispiel mit einem Würfelwurf nicht den gewünschten Raum in „Cluedo“ zu erreichen, oder bei „Unangenehme Gäste“ nicht den erforderlichen Kartenwert zu haben um alle Hinweise zu bezahlen, lässt mich kalt. Bei „Kryptx“ stört es mich plötzlich. Das kann an meiner mathematischen Herangehensweise liegen und an der Tatsache, dass ich mit manchen Karten gleich zu viel meiner Kombination verrate – und das bereits in einer frühen Phase des Spiels.

Spielszene einer Partie Kryptx zu viert. Karten liegen auf dem Tisch, die Spielschachtel in der Mitte
Immer schön den Überblick behalten!

 

Fazit
„Kryptx“ lässt mich zwiegespalten zurück. Zum einen mag ich das Knobeln um die Zahlenkombination sehr, und dann wiederum ärgere ich mich über die Zufälligkeit, die mich recht früh meine Kombination verraten lässt. Auch in weiteren Spielrunden beobachte ich diese Situation und versöhnlich stimmt mich dabei, dass sie sich auf alle Spielenden gleichmäßig verteilt. Dabei ist der Reiz eine weitere Runde zu spielen durchaus vorhanden, um wieder wenig von den eigenen Handkarten zu verraten und dann auch vor allen anderen die richtige Kombination zu lösen.

Wenn der Vergleich zu anderen Spielen des Schachtelformats überhaupt zulässig ist, greife ich jedoch lieber zu Titeln wie „Calavera“ oder „Rock the Bock“. Wenn ich ein kurzes Deduktionsspiel für Zwischendurch und mit wenig Platz benötige, so ist „Kryptx“ eine gute Wahl.

Generationentauglich ist „Kryptx“ für geübte Spielende, die gern kniffelige Rätsel lösen auf jeden Fall. Die Farben sind gut zu unterscheiden. Die Spielkarten sind in gängiger Größe, die Bedruckung ist ansprechend groß. Kleines Manko: Der recht klein geratene Zettel für die eigenen Notizen darf, um übersichtlich zu bleiben, gerne gegen eine eigene größere Version getauscht werden.

 

Bewertung / Test
+ Handliches und kleines Deduktionsspiel
+ Schnell erklärt und losgespielt
+/- Zufallselement in den gezogenen Karten
– Recht kleiner Zettel, der gerade im Spiel zu viert schnell unübersichtlich wird

 

(Eine Rezension von Tobias Mallock)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Kryptx (2022)

Spielidee: Katrin Abfalter
Grafik: Kreativbunker
Verlag: moses Verlag
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 min

Generationentauglichkeit: Eingeschränkt. Die Zettel zum Notieren sind recht klein geraten um in der handlichen Schachtel Platz zu finden. Dieses Manko beseitigt, steht dem generationenübergreifendem Spiel nichts im Wege.