Kaffee, Kuchen und … vorallem Kekse! – Alice im Wunderland von HUCH! (Rezension)

Alice im Wunderland | Kinderspiel | ab 6 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Martino Chiacchiera &Remo Conzadori | Huch! | generationentauglich

Welchen Einfluss Lewis Carroll mit seinem Werk „Alice’s Adventures in Wonderlandauf die Nachwelt hat, wird immer deutlicher, je mehr wir uns damit befassen. In der Weltliteratur längst mit einem festen Platz und unzähligen Iterationen an Filmen, Büchern und anderen Artikeln, die heute wohl als „Merchandise“ zusammengefasst werden, findet die Geschichte des Mädchens im Wunderland auch bei Brettspielumsetzungen ihre Fans! Ich habe mir „Alice im Wunderland“ – als echter Fan der Geschichte – angeschaut … lies weiter!

Das Spielmaterial aufgebaut auf dem Tisch
4 Personen können im Rund um die Wette laufen und dabei wertvolle Kekse sammeln.


Das Spiel

Alice im Wunderland
ist ein Kinderspiel von Martino Chiacchiera & Remo Conzadori und bei Huch! erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.

Das Kinderspiel kommt in handlicher und für „Alice im Wunderland“ passender farblicher Gestaltung daher. Schön bunt und Kinder als Zielgruppe direkt ansprechend. Als wählbare Charaktere stehen, wohl kaum anders erwartet: Der verrückte Hutmacher, das weiße Kaninchen, die Herzkönigin und Alice selbst zu Verfügung. Die Gestaltung ist entzückend und sämtliche grimmige Züge der Herzkönigin sind der liebevollen Gestaltung durch Maciej Szymanowicz gewichen.

Worum geht es? Wir sammeln Kekse und zwar kleine, die uns 1 Punkt bringen oder große, die uns 2 – 5 Punkte bringen können. Wir laufen auf einem Ring aus abwechselnd schwarzen und weißen Feldern vor und müssen den Anweisungen am Zielfeld Folge leisten. Die Anzahl der Schritte, die wir vorwärts laufen bestimmen wir durch unsere ausgepielte Handkarte. So bewegen wir uns 1 – 5 Felder nach vorn. Landen wir dabei auf einem bestetzten Feld, so stellen wir unsere Spielfigur auf das nächste freie nachfolgende Feld und folgen den Anweisungen falls erforderlich.

Nachgestellte Spielszene
Mitten im Spiel – der Hutmacher ist groß, alle anderen Figuren klein – wer bekommt nun die leckeren Kekse?

Aus unseren jeweils 3 Handkarten dürfen wir dabei eine der beiden Randkarten benutzen um vorwärts zu ziehen. Die mittlere Karte ist zunächst tabu, doch nur für kurze Zeit, denn sie wandert durch das Ausspielen an den Rand der Kartenhand. Du ahnst es vermutlich schon, wir beenden unseren Zug, in dem wir eine Karte nachziehen und sie zwischen die beiden verbliebenen Handkarten in die Mitte stecken. Reihum wiederholen das alle Personen am Tisch, bis niemand mehr eine Karte zum Spielen auf der Hand hat. Dann ist eine Partie „Alice im Wunderland“ bereits vorbei.

Dabei geht es in erster Linie darum die wertvollen Kekse zu sammeln und möglichst nicht im Kaninchenbau zu landen. Doch auch das ist nicht schlimm, schränkt jedoch unsere Bewegung im nächsten Zug etwas ein. Wann immer der Zufall ins Spiel kommt, drehen wir am Zeiger der Uhr auf dem Spielplan. Einzige Bedingung dabei – mindestens eine volle Runde muss er absolvieren.

Nachgestellte Spielszene
Die 5 und die 4 kann ich spielen, die 3 ist noch versperrt … die neue, nachgezogene Karte wird stets in die Mitte gesteckt.

Wir reden hier von einem Kinderspiel und da sind die Regeln bei den Erwachsenen blitzschnell verinnerlicht. Sollte für die einzelnen Felder doch mal etwas entfallen sein, so gibt die Spielanleitung eine gute Übersicht vor. Das Spielgefühl ist eine Mischung aus „DOG“, weil ich hier mit Handkarten meine Bewegungen steuere und einem „Hase & Igel“, weil ich Dinge sammele und nicht immer so ziehen kann, wie ich es gerne würde.

Auch wenn die Karten nur das halbe Format haben spielen hier alle Generationen hervorragend im Wettlauf um die meisten Kekse miteinander. Mit maximal 3 Handkarten an der Zahl ist die Kartenhand gut überschaubar und wird niemals mehr. Die Zahlen und Symbole sind gut zu erkennen, die Spielfiguren als hübsche Pappaufsteller gut zu greifen.

Die Kekse als Pappplättchen nebeneinander gelegt.
Objekte der Begierde: Die Kekse mit unterschiedlichen Siegpunkten.

 

Fazit
Obwohl ich mich momentan nicht in der Zielgruppe für Kinderspiele befinde, war „Alice im Wunderland“ für mich eine willkommene Abwechslung. Bezaubernd die Aufmachung und denkbar einfaches Spielprinzip. Für den Zeitraum der Rezension war es sogar bei Schülern der Mittelstufe noch sehr beliebt und hat auch mich als Erwachsenen immer wieder an den Tisch gelockt.

Ganz ohne Gemeinheiten untereinander wird hier auf eine einfache Weise vermittelt, wie sich die Aktionen am Zielort auf meinen Spielzug auswirken können. Auch wenn ich hiermit keine Kettenzüge trainiere, so darf ich dennoch abwägen, ob ich lieber die linke oder die rechte Karte aus meiner Kartenhand spiele mit all ihren Konsequenzen. Das beschriebene Spielgefühl erinnert durch die Karten ein wenig an „DOG“ oder „TAC“ und durch die Runden, die wir drehen ein wenig auch an Spiele, bei denen wir Dinge einsammeln. Mittels Zeiger an einer großen Uhr auf dem Spielplan zu „würfeln“ macht dabei ebenso viel Spaß, wie die Herzkönigin im Kaninchenbau versinken zu sehen … wäre sie doch besser von großer Gestalt!

Die entsprechende Zielgruppe vorausgesetzt – egal ob durch Alter oder Fan vom Wunderland – ist „Alice im Wunderland“ ein schönes kleines Spiel. Vielleicht gerade jetzt kurz vor Weihnachten ist es „last minute“ und sonst zur passenden nächsten Gelegenheit mit Sicherheit ein schönes Geschenk!

Bewertung / Test
+ Liebevolle Gestaltung
+ Einfaches Spielprinzip
+ Regelwerk bietet Varianten für noch jüngere Kinder

 

(Eine Rezension von Tobias Mallock)

Tobias

 

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Alice im Wunderland (2024)

Spielidee: Martino Chiacchiera, Remo Conzadori
Grafik: Maciej Szymanowicz
Verlag: Huch! / Granna
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 6 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten

Generationentauglichkeit: Einfaches Regelwerk, liebevolle Gestaltung, hier spielt Jung und Alt ein Kinderspiel mit viel Freude zusammen!
Pädagogisch wertvoll: Hier wird gelernt zu entscheiden – anders als beim Würfeln – wähle ich hier aus 2 möglichen Zugoptionen und führe die Aktion am Zielort aus.