Ökosystem Savanne | Familienspiel | ab 14 Jahren | 1 bis 6 Spielende | Matt Simpson, Steve Schlepphorst und Daniel Dávalos | Leichtkraft
Grob vereinfacht: „Cascadia“ trifft „Mischwald„. Wir wählen eine Karte für unsere eigene Kartenauslage und geben die anderen Karten weiter. Um mit unserer Auslage ein funktionierendes Ökosystem aufzubauen, braucht es schon etwas Überlegung. Trotz der Altersangabe „ab 14 Jahren“ habe ich „Ökosystem Savanne“ den Familienspielen zugeordnet. Urteilt selbst!
Das Spiel
Ökosystem Savanne ist ein Familienspiel von Matt Simpson, Steve Schlepphorst und Daniel Dávalos und bei Leichtkraft erschienen. Es ist für 1 – 6 Spielende geeignet und kann ab 14 Jahren gespielt werden.
Das Spielsystem ist nicht schwierig: Wir bekommen zu Beginn 11 Karten aus dem großen Stapel, suchen eine Karte aus und geben die restlichen Karten weiter. Die gewählte Karte legen wir aus und legen alle künftig ausgesuchten Karten an, bis ein Raster von 4 x 5 Karten fertig ist. Da sind drei unterschiedliche Landschaftskarten und acht unterschiedliche Tierkarten.
Die Eigenschaften der Karten und ihr gegenseitiger Nutzen muss zunächst studiert sein, ist aber an sich thematisch logisch. Die Gazellen wollen möglichst Viele sein, der Löwe möchte möglichst viele Gazellen und Zebras als Beute in seiner Nähe haben als Beispiel. Alle Spielenden haben eine kleine Übersicht. Für das volle Verständnis braucht es aber die Anleitung.
Nach der zehnten gespielten Karte gibt es noch einmal elf Karten und die Weitergabe wechselt die Richtung. Ist das Raster aus vier Reihen von fünf Karten gefüllt, sind somit 20 Karten gespielt und es geht an die Auswertung.
Der Wertungsblock gibt die Reihenfolge der Auswertung vor. Das ist wichtig, denn die von den Löwen, danach von den Geparden erbeuteten Tierkarten werden umgedreht, die dann bei den Aasfressern gewertet werden. In den ersten Runden liest man den Text der Anleitung am Besten nochmal vor, dann kann man Schritt für Schritt die Auswertung vornehmen. Und versteht für die nächsten Partien die Zusammenhänge erst so richtig.
Bei 2 Spielenden wird eine dritte Person simuliert, damit genug Karten im Spiel sind und es nicht zu berechenbar wird. Dabei wird in jeder Runde eine Karte vom Stapel der imaginären Person entfernt bevor weitergereicht wird. Das funktioniert recht gut, man muss nur daran denken.
Beim Solospiel wird mit einer Karte eine imaginäre Person bedient und dann eine Karte nachgezogen. Das Spielgefühl ist ähnlich, weil sich „Ökosystem Savanne“ eher solistisch spielt.
Die Anleitung ist hinreichend groß gedruckt, klar und deutlich. Besonders bei der Auswertung hilft es, Schritt für Schritt vorzugehen. Die Übersichtskarten verkürzen, sind aber dafür übersichtlich, wenn man die Regeln ganz verstanden hat. Orthogonal und Diagonal angrenzend sind wichtig zu unterscheiden.
Fazit
„Ökosystem Savanne“ zeichnet im Groben nach, wie in dieser Landschaft Nahrungsketten und Ökologie funktionieren. Das harmoniert mit den schön gestalteten Karten. Weil Vieles mit Vielem zusammenhängt, ist die Auswertung kompliziert. Das spricht dafür, es eher als Kennerspiel einzuordnen. Dafür gibt es in meinen Augen spielerisch aber nicht genug her. Es liegt also zwischen Familien- und Kennerspiel. Die Altersangabe ab 14 Jahren ist hoch gegriffen, wahrscheinlich um keine falschen Erwartungen zu wecken. Ich meine, geübte 10-Jährige kommen damit schon zurecht und lernen.
Es spielt sich erst flüssig nach zwei, drei Partien, wenn man die Vernetzungen verinnerlicht hat. Je mehr Personen mitspielen, umso unberechenbarer wird, was man an Karten bekommt. Manchmal kommt die richtige Karte auch zur falschen Zeit, wenn man sie diagonal anlegen müsste, was aber nicht erlaubt ist. Im Vergleich zu den erwähnten „Cascadia“ und „Mischwald“ fehlt mir hier deren Leichtigkeit.
Bewertung / Test
+ sehr schön gestaltet
+ Regeln thematisch logisch
– Auswertung kompliziert
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Ökosystem Savanne (2024)
Spielidee: Matt Simpson, Steve Schlepphorst, Daniel Dávalos (Regeln für das Solospiel Richard Wilkins)
Grafik: Mesa Schumacher
Verlag: Leichtkraft im Schwerkraft-Verlag
Anzahl der Spielenden: 1 – 6 Spielende.
Altersempfehlung Verlag: Ab 14 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Ab 10 Jahren.
Spieldauer: 20 Minuten.
Generationentauglichkeit: Durch die Komplexität eher nein. Vom Material her spricht nichts dagegen.