Das Generationenspiel-Siegel
Spiele bieten die Chance, generationenübergreifend und generationenverbindend zu wirken. Einzuschätzen, welches Spiel von verschiedenen Altersstufen gemeinsam gespielt werden kann, ist herausfordernd. Deshalb haben wir ein Qualitätssiegel für Gesellschaftsspiele geschaffen, die alle Kriterien eines Generationenspiels erfüllen.
Das Generationenspiel-Siegel – Was ist das?
‚Generationenspiel‘ ist ein Qualitätssiegel für Gesellschaftsspiele. Es zeichnet Spiele aus, die besonders gut geeignet sind, gemeinsam von Jung bis Alt, also generationenverbindend, gespielt und somit als generationentauglich bezeichnet werden können.
Das Siegel Generationenspiel ist ein institutionelles Siegel. Das Siegel wird vom gemeinnützigen Verein Spielecafé der Generationen – Jung und Alt spielt e.V. entwickelt, organisiert und vergeben.
Für den Abstimmungsprozess wurde ein Vergabegremium innerhalb des Vereins sowie ein Beratungsgremium aus externen Berater*innen gebildet. Berater*innen können Einzelpersonen sowie Institutionen, Vereine, Clubs u. ä. sein. Sie schlagen Spiele vor und testen /bewerten Spiele nach der Generationentauglichkeit. Das Vergabegremium vergibt das Siegel unter Einbezug der Ergebnisse des Beratungsgremiums.
Was heißt Qualitätssiegel?
Das Siegel zeichnet Spiele aus, die den Qualitätscheck der Gremien in jeder Hinsicht bestehen.
- In der ersten Stufe werden objektiv prüfbare Qualitätsmerkmale wie leicht lesbare Texte, gut unterscheidbare Farben und die generelle Qualität des Spielmaterials bewertet. Hierfür liegt den Gremien ein Kriterienkatalog vor. Ist die erste Stufe positiv eingestuft, beurteilen die Gremien Spielablauf und Spielespaß. Das Siegel wird nicht für Spiele vergeben, die zwar qualitativ einwandfrei sind, aber entweder von den Gremien als nicht generationsübergreifend bewertet werden oder sonstige Schwächen haben.
- In der zweiten Stufe kommen sodann subjektive Merkmale wie Spielgefühl und Spielbarkeit für Jung und Alt zum Tragen.
Das Generationenspiel ist kein weiterer Spielepreis, sondern ein Qualitäts-Siegel.
Warum brauchen wir dieses Qualitäts-Siegel?
Wir haben uns zur Aufgabe gesetzt, einen wichtigen Beitrag zu leisten, um das Verständnis zwischen den Generationen zu fördern. Damit tragen wir dem Generationenwandel Rechnung. Bis 2060 kann mit einem Anteil von 37 % an Menschen über 60 Jahren gerechnet werden.
Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, generationsübergreifendes Verständnis zwischen den Generationen herzustellen, wie durch gemeinsames Spielen. Studien belegen, dass ein Drittel aller Deutschen mindestens einmal im Monat spielt. Dazu zählen auch 30 % aller Senior*innen.
Damit Spiele als gemeinsame Sprache zwischen den Generationen wirken können, müssen Voraussetzungen erfüllt sein.
- Der Spielespaß verebbt, wenn Texte nur mit der Lupe entziffert werden können, Farben zu Verwechslungen führen oder das Material schon nach wenigen Spielerunden Abnutzungsspuren aufweist.
- Zu komplexe oder zu schnelle Spiele sowie schwierigere Geschicklichkeitsspiele sind als generationenübergreifende Spiele oft ungeeignet.
Das Generationenspiel-Siegel macht auf Spiele aufmerksam, die auf hohem Qualitätsniveau allen Anforderungen an sensomotorischen Fähigkeiten, Wahrnehmung, Fähigkeiten und Fertigkeiten für unterschiedliche Altersstufen von Kindern bis Senior*innen gleichermaßen gerecht werden – und dabei ein anspruchsvolles Spielerlebnis und für alle Spielespaß vermitteln.
Als Nebeneffekt wollen wir impulsgebend wirken. Wir hoffen, dass die Branche vermehrt darauf achtet, sowohl Produktion als auch Inhalt und Gestaltung der Spiele noch stärker darauf auszurichten, dass sich Spiele zum Austausch und Verständnis zwischen den Generationen eignen.
Welche und wie viele Spiele werden bewertet?
Wir haben keine feste Anzahl an Siegeln festgelegt, die wir vergeben. Derzeit vergeben wir ca. drei Siegel jährlich. Wir wollen einerseits den Verbraucher*innen eine interessante Auswahl bieten, aber den Wert des Siegels nicht durch inflationäre Vergabe verwässern.
Das Beratungsgremium
Aktuelle Mitglieder des Beratungsgremiums sind:
Ali Baba Spieleclub e.V.
Meeple Queen
Das Beratungsgremium arbeitet ehrenamtlich und ist unabhängig von Industrie und Handel. Mitglieder werden in das Gremium berufen.
Das Vergabegremium
Das Vergabegremium besteht aus Mitgliedern des Vereins
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt spielt e. V.
Mitglieder des Vergabegremium arbeiten ehrenamtlich und sind unabhängig von Industrie und Handel. Sie beachten die gemeinnützigen Zwecke und Ziele des Vereins.
Mitglieder des Vergabegremiums werden vom Vorstand des Vereins berufen.
Öffentlichkeitsarbeit
Das Spielecafé der Generationen veröffentlicht jede Auszeichnung auf jungalt.wp.local und begründet sie. Im Rahmen ihrer publizistischen Möglichkeiten weisen auch Mitglieder des Beratungsgremiums auf die Entscheidungen hin.
Verlage, Autor*innen und Gestalter*innen dürfen mit dem Erhalt des Siegels werben. Um eine faire Verwendung zu sichern, schließt der Trägerverein hierzu mit den Betreffenden eine Vereinbarung.
Das Qualitätssiegel Generationenspiel ist eine geschützte Wortmarke.
Das Logo ist eine eingetragene Bildmarke.
Siegel-Vergabe
Die Verleihung des Siegels wurde 2019 erstmals auf der Publikumsmesse ‚Münchner Spielwiesn‘ vorgenommen. (Veranstaltungscenter MOC mit über 60.000 Besucher).
Wir vergeben Siegel über das Jahr verteilt, um im Gespräch zu bleiben. Hinzu kommt dann jeweils die offizielle Übergabe im Rahmen der Münchner Spielwiesn.
2020 wurde aufgrund der „Corona-Situation“ pausiert. Eine Vergabe erschien aufgrund der kaum möglichen, generationenübergreifenden Testrunden nicht glaubwürdig. Das Jahr wurde und wird dazu genutzt, das Siegel Konzept zu überarbeiten und ab Anfang Januar 2021 gestärkt zu starten.
2021 fand die Vergabe in einer Online-Veranstaltung statt.
2022 fand die Vergabe am 11.11. abends auf der Münchner Spielwiesn statt.
2022 steht das Generationenspiel-Siegel unter Schirmherrschaft der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Frau Ulrike Scharf

Spiele mit dem Generationenspielsiegel
2022
- Die wandelnden Türme von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer – Abacusspiele
- Skyjo von Alexander Bernhardt – Magilano
- Jamaica von Malcolm Braff, Bruno Cathala, Sébastien Pauchon – Space Cowbyos/Asmodee
- 7 Wonders Architects von Antoine Bauza – Repos/Asmodee
- Can’t stop von Sid Sackson – Franjos
2021
- Juicy Fruits von Christian Stöhr – Deep Print Games/Pegasus
- Qango von Klaus Burmester – Qango Verlag
- Heckmeck am Bratwurmeck von Rainer Knizia – Zoch
- Detective Club von Oleksandr Nevskiy- IGAMES Studios/Huch!
2019
- Splendor von Marc André – Space Cowboys /Asmodee
- L.A.M.A. von Rainer Knizia – Amigo
- Qwixx von Steffen Benndorf – NSV
- Billabong von Sid Sackson – Franjos
2018
- Memoarrr von Carlo Bartolini – Edition Spielwiese/Pegasus
- Patchwork Express von – Uwe Rosenberg – Lookout Games
HIER findet Ihr Details zu den Spielen
Hier stellt Euch Thomas Jacob (ehemals Teil der damaligen „Jury“) das Generationenspiel-Siegel vor:
Generationentauglichkeit – Definition
Als Generation ist die Abstammungsfolge innerhalb einer Familie (Großeltern, Eltern, Kinder) oder aber auch von Personen ähnlichen Alters, bzw. einer ähnlichen Position im Lebenslauf (wie z. B. alle Rentner*innen) gemeint (vgl. Fillip u.a. 2012).
Generationentauglichkeit meint, dass für jede Generation der gleiche / bzw. ein ähnlicher Zugang und/oder Nutzen des Gegenstandes, bzw. des Angebots möglich ist. Bei der Nutzung des Gegenstandes / Angebots erfährt keine der Generationen eine deutliche und systematische Benachteiligung. Durch eine zeitgleiche Nutzung des Gegenstandes / des Angebots können Kontakt und Austausch zwischen den Generationen entstehen.
(Definition Behrens, Coufal, Fuchs).