Lockere Wanderung mit Sammlern – Trails von Feuerland (Rezension)

Trails | Familienspiel | ab 10 Jahren |  2 bis 4 Spielende | Henry Audubon | Feuerland | bedingt generationentauglich

„Trails“ wird oft die abgespeckte Version von „Parks“ genannt. Hier ist ein kleines Schächtelchen, aus dem ein mittelgroßes Spiel entsteht, das zu gefallen weiß, weil es leicht erlernbar und beherrschbar ist. Für manche wird das grad richtig sein, für manche aber auch zu wenig.

Spielkarton und Inhalt


Das Spiel
Trails ist ein Familienspiel von Henry Audubon und bei Feuerland erschienen. Es ist für  2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Der Aufbau ist leicht variabel. Es wird ein Wanderweg aufgebaut aus Einstieg, Ausstieg und dazwischen fünf Wegeteilen in gemischter Reihenfolge. Es gibt Auftragskarten, hier Abzeichen genannt, die jeweils eine Kombination von Rohstoffen verlangen. Davon zieht jede:r Spielende zunächst eine auf die Hand, zwei werden offen ausgelegt neben den verdeckten Nachziehstapel.

Der Aufbau zum Start: der Weg bestehend aus nebeneinander liegenden Teilen. Darunter Ressourcenplättchen, oben Auftrags- und Fotokarten
Der Aufbau zu Beginn. Die Verteilung der inneren Wegeteile ist zufällig.

Die Spielfiguren (Wanderer) starten am Einstieg und können ein oder zwei Felder vorwärts gehen. Drehe ich meine Wasserflasche von „gefüllt“ auf „leer“, dürfen es beliebig viele Schritte sein. Auf dem erreichten Feld bekomme ich die unten angegebene Ressource, darf tauschen oder bekomme eine Fotokarte für eine Ressource.

Steht die Bärenfigur auf dem erreichten Feld, kommt der Würfel ins Spiel. Das Ergebnis sagt, wohin die Bärenfigur nun gesetzt wird. Ich erhalte den Bonus des erreichten Feldes. Das ist zumeist nicht das Feld, das ich erreicht hatte.

Die Fotokarten werden vom verdeckten Stapel gezogen und geben Siegpunkte und/oder zeigen Vögelchen. Das ist nicht beleidigend gemeint, sondern die werden gesammelt. Deren Mehrheit am Ende zu besitzen, bringt vier Siegpunkte.

Wird der Ausstieg erreicht, kann ich Auszeichnungen erfüllen. Diese bringen neben Siegpunkten und/oder Vögelchen meist einen Bonus. Habe ich meine eigene Karte gespielt, darf ich nachziehen. Sodann dreht der Wanderer um, der Wanderstock zeigt nun Richtung Einstieg und das Sonnenplättchen wird ein Feld weiterbewegt.

Spielsituation: eine Figur Wanderer steht auf einem Feld, das Feld rechts daneben ist auf die Nachtseite gedreht.
Wenn die Sonne Richtung Einstieg wandert, werden die Felder dahinter umgedreht auf die Nachtseite.

Ab der zweiten Bewegung liegt ein Wegeplättchen hinter der Sonne und dieses wird auf die Nachtseite gedreht. Nun bringt es mehr Erträge. Erreicht die Sonne ihr letztes Feld, endet das Spiel.

Eine Karte "Auszeichnung", die Ressourcenwürfel, mit denen man sie erfüllt, eine Fotokarte
Die Karte links, eine Auszeichnung, wird mit den abgebildeten Ressourcen bezahlt. Als Bonus erhalte ich ein Foto.

Das Erfüllen der Abzeichen erfordert das gezielte Sammeln der Ressourcen, wobei ich nicht mehr als 8 Würfelchen besitzen darf. Es gibt Abzeichen, die sich gegenseitig triggern. So kann es bei den offen liegenden Abzeichen zu einem Wettlauf kommen.

Zwei Karten Auszeichnung, vier Fotokarten, jeweils mit abgebildeten Vögelchen und Siegpunkten
Wer die meisten Vögelchen vorfindet, bekommt die Wertungskarte mit vier Siegpunkten.

Am Ende wird nach Abgleich der Anzahl der erhaltenen Vögelchen die Siegpunktkarte vergeben und die erreichten Siegpunkte werden ausgerechnet.

Die Anleitung ist sehr gut. Alles ist schlüssig erklärt, alles nochmal erklärt, was sich für den erfahrenen Spieler durch die Ikonographie eigentlich von selbst ergibt. In Zweifelsfällen ist die passende Stelle in der Anleitung schnell gefunden.

Vom Spiel und vom Ablauf her ist „Trails“ generationengeeignet. Die Schrift auf den Karten ist etwas klein, die Ressourcenwürfel ebenfalls, somit vielleicht schwierig zu greifen. Die Altersangabe ab 10 ist etwas hoch gegriffen, 8Jährige können sicher schon mitspielen, vor allem wenn sie bereits spielerfahren sind.

 

Fazit

Trails ist in Ordnung. Es ist ein solides Familienspiel und sorgfältig produziert, die Thematik ist auch stimmig umgesetzt. Doch mag so recht keine Spannung aufkommen. Eine Taktik oder Vorplanung ist nur begrenzt möglich, dafür liegen zu viele Glücksmomente auf dem Weg. Für eine nettes Zwischendurch-Spiel ist es wiederum zu komplex. Für mich ist es „weder Fisch noch Fleisch“. Ob ich mich nun auf das Sammeln konzentriere, oder mich wettlaufmässig beeile, hat nicht wirklich Auswirkungen auf den Sieg. Maßgeblich ist, welche Fotokarten ich ziehe, oder welche Abzeichen ich erwische. Das mögen manche anders sehen, für mich war der Wiederspielreiz gering.

 

Bewertung / Test
+ leichter Einstieg, gute Ikonographie
+/- weder wirklich taktisch noch wirklich glücksabhängig
– Spannungskurve kam nicht auf

 

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Trails (2021)

Spielidee: Henry Audubon
Grafik: Mattox Shuler und J. P. Boneyard
Verlag: Feuerland
Anzahl der Spielenden: 2 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: Nur bedingt. Die Ressourcenwürfel sind etwas klein, gelegentlich die Schrift auch. Von der Komplexität her und vom Spielspaß her ist es generationentauglich.