Beep beep! Apfel! – Wir sind die Roboter von NSV (Rezension)

Wir sind die Roboter | Kinderspiel | ab 5 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Reinhard Staupe |  NSV Spiele | pädagogisch wertvoll | generationentauglich

Der Technikfreak in mir hat sich beim Anblick der Schachtel auf den kindgerechten Einstieg in die Roboterprogrammierung gefreut. Stattdessen entdecken wir auf den Spielkarten nur ein Seil und viele Gegenstände darum. Im folgenden möchte ich erklären, was es mit diesen auf sich hat und warum sich ein Blick auf „Wir sind die Roboter“ lohnt.

Die Spielbox enthält eine Anleitung, Spielkarten und Holzchops.
„Wir sind die Roboter“ enthält eine Anleitung, Spielkarten und Holzchips.

 

Das Spiel
Wir sind die Roboter ist ein Kinderspiel von Reinhard Staupe und bei NSV Spiele erschienen. Es ist für 2 – 6 Spielende geeignet und kann ab 5 Jahren gespielt werden.

In der kleinen Schachtel finden wir eine Anleitung, 12 Bildtafeln und 50 Holzchips. Auf der Vorderseite jeder Bildtafel ist eine Strecke abgebildet, an deren Rand Gegenstände liegen. Eine Person spielt nun einen Roboter, dessen Aufgabe es ist die Strecke entlang zu fahren. Auf der Rückseite einer anderen Bildtafel ist angegeben, bei welchem Gegenstand dieser anhalten und wie schnell er unterwegs sein soll (“langsam”, “normal” oder “schnell”).

Die Person teilt nun den Mitspielenden die Geschwindigkeit mit, ruft  “Beep” als Startsignal, fährt in Gedanken den Weg bis zum Zielort ab und ruft dann erneut “Beep!”. Die Mitspielenden müssen nun einschätzen, bis zu welchen Gegenstand der Roboter gefahren ist. Für den richtigen Tipp erhalten sie drei Holzchips (mit jedem weiter entfernten Gegenstand einen Chip weniger).

Eine Karte zeigt die Aufgaben bestehend aus Geschwindigkeit und Zielgegenstand. Eine zweite Karte enthält die abzufahrende Strecke.
Rechts ist die vom Roboter abzufahrende Strecke erkennbar. Die Zahl unten rechts gibt an, welche Zeile auf einer zweiten Karte (links) unsere Aufgabe angibt: „3) Fahre schnell wie eine Rakete zum Auto“. Da wir auf die Banane getippt haben, erhalten wir noch zwei Chips als Belohnung..

 

Was eine “schnelle” oder “langsame” Geschwindigkeit ist, liegt dabei immer im Ermessen der Spielenden. So geht es im Spiel letztendlich darum, sich Runde um Runde besser gegenseitig einzuschätzen und ein gemeinsames Zeitgefühl zu entwickeln.

Gespielt wird entweder kooperativ, indem die Gruppe gemeinsam versucht ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen, oder gegeneinander, indem die Mitspielenden unterschiedliche Tipps abgeben können und so auch verschiedene Punktzahlen erzielen.

 

Fazit
In unserer Familie ist  “Wir sind die Roboter” zunächst komplett durchgefallen. Zwei mal “Beep!” rufen und daran erkennen, wie weit ein nicht physisch vorhandener Roboter sich bewegt haben will – das soll ein Spiel sein? Zum Glück gaben wir dem Spiel noch eine Chance, wir spielten uns immer mehr ein und wollten schließlich unseren Rekord ein ums andere mal brechen. So hat uns dieses kleine Spiel doch noch viel Spaß gemacht. 

“Wir sind die Roboter” wurde 2020 zum Kinderspiel des Jahres nominiert. Hierbei wurde unter vor allem der Umgang mit dem subjektiven Gefühl für die Zeit  als Innovation hervorgehoben. Tatsächlich ist dieser Ansatz etwas besonderes und der Aspekt, der das Spiel ausmacht. Gerade mit Kindern ist es spannend zu sehen, wie Geschwindigkeiten und Zeiten eingeschätzt werden, und sich die Wahrnehmung Runde für Runde verändert. Doch selbst unter Erwachsenen kann das Einschätzen dieser Faktoren unterhalten.

Eine Runde ist schnell gespielt und ein lockerer Spaß für zwischendurch. Hat man einmal seinen Bestwert erreicht und so oft gespielt, dass man seine Mitspielenden blind einschätzen kann, verliert das Spiel sicherlich seinen Reiz. Bis dahin hat man jedoch in der Regel doch einige Partien gespielt, und das Spiel landet in einer anders zusammengesetzten Spielrunde vielleicht doch noch einmal auf den Tisch.

Die Gestaltung ist eher minimalstisch gehalten, was jedoch den Fokus auf dem Wesentlichen lässt. Lediglich die Karten könnten ein wenig größer sein, so dass auch mit mehreren Spielenden und für Senioren alles gut erkennbar ist.

 

Bewertung / Test
+ Innovative Spielidee
+ Schnell erklärt und schnell gespielt

 

 

(Eine Rezension von Jörg Hübner)

Rezensent Jörg
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Wir sind die Roboter (2020)

Spielidee: Reinhard Staupe
Grafik: Oliver Freudenreich
Verlag: NSV Spiele
Anzahl der Spielenden: 2- 6 Spielende
Altersempfehlung Verlag: 5+
Eigene Altersempfehlung: Auch mit einem 4-jährigen war das Spiel bei uns gut spielbar.
Spieldauer: 15 Minuten

Generationentauglichkeit:  Bei dem einfachen aber individuellen Spielprinzip kann jeder mitmachen, auch wenn die Karten dafür größer ausfallen könnten.

Pädagogisch wertvoll: Unbedingt, es schult den spielerischen Umgang mit dem Zeitbegriff.