Pizza, Spielzeug, Freunde – Fort von Leder Games (Rezension)

Fort | Familienspiel | ab 10 Jahren | ab 2 – 4 Spielenden | Grant Rodiek | Leder Games 

Wenn man von dem Thema des Spiels hört, fühlt man sich direkt ein paar Jahre jünger. „Wir sind Kinder“ heißt es hier auf der Rückseite der Spielebox.
Mit Freundinnen und Freunden sowie den Materialien Pizza und Spielzeug versuchen wir in diesem Deckbauspiel die meisten Siegpunkte zu sammeln.

Box, Spielertableaus, Karten, Marker und Rohstoffe (Pizza und Spielzeug)
Spielschachtel mit dem gesamten Inhalt

 

Das Spiel
Fort ist ein Familienspiel von Grant Rodiek und bei Leder Games erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Als erstes möchte ich auf das tolle Material des Spiels eingehen. Double-Layer-Boards, tolle Holztokens für Pizzen und Spielzeuge und nicht zuletzt die tollen Illustrationen von Kyle Ferrin.
Dies alles in einer Box, in der nicht mehr viel Luft übrig bleibt, das ist sehr vorbildlich.

Links oben die Punkteleiste mit der Auslage, oben und unten die Spielertableaus mit der Spielhilfe
Spielaufbau für zwei Spieler

 

Jetzt aber zum eigentlichen Spiel. Wir haben hier einen ganz klassischen Deckbuilder mit einem kleinen Kniff, der so auf dem Papier neu daher kommt.
Man darf den anderen Mitspielenden die Karten, die sie in der aktiven Runde nicht selbst genutzt haben nämlich stibitzen. Oder wie die tolle Anleitung sagt, Freunde die in der aktiven Runde nicht mitspielen durften, schauen sich um wo etwas los ist.

Ausbaustufe des Fort, und oben rechts unsere Rohstoffe, links oben das Baumhaus mit dem Rucksack
Spielertableau

 

Was sich eigentlich interessant anhört, kommt leider im Spiel selbst gar nicht richtig zur Geltung. Entweder liegen ähnlich gute Karten in der Auslage, dann  wird dieser neue Kniff gar nicht genutzt.
Oder man kann eine wirklich gute Karte in der Runde selbst nicht nutzen und sie wird einem abgenommen, dann frustriert es mehr als es dem Mitspielenden selbst nutzt.

Eine weitere schöne Mechanik ist die, dass es auf fast allen Karten zwei Felder mit Aktionen gibt, eine öffentliche und eine persönliche Aktion.
Die öffentliche Aktion darf von jeder Spielerin oder jedem Spieler am Tisch kopiert werden.  Das mindert die Downtime und alle am Tisch sind immer eingebunden.

 

Pizzen und Spielzeuge
Rohstoffe in Nahansicht

 

Eigentlich hört sich soweit alles ganz nett an. Aber der Teufel liegt im Detail. Jeder spielt irgendwie vor sich hin, mal kopiert man eine Aktion, mal lockt man eine ungenutzte Karte zu sich. Alles aber irgendwie immer sehr solitär.
Es ist alles ziemlich glücksabhängig und auch immer sehr gleich.
Dazu hatte ich den Eindruck, dass einige Karten sehr mächtig sind, andere wiederum bringen fast kaum einen Nutzen.
Solche nutzlosen Karten kann man zwar wie in jedem Deckbauspiel auch wieder aus dem Deck entfernen, aber warum sollte man diese Karten überhaupt auf die Hand nehmen, außer man bekommt sie zum Start zugeteilt.

 

Rekrutierbare Kinder in der Auslage vor den Siegpunkten
Siegpunktleiste mit Kartenauslage

 

Eine Generationentauglichkeit würde ich dem Spiel nicht zusprechen. Die „Vorteilskärtchen“ und die „Erfundenen Regel Kärtchen“ sind recht klein geschrieben, die Symbolik auf den Karten ist nicht immer direkt klar, es muss häufig auf der beiliegenden Übersicht nachgesehen werden. Zudem sind die Rohstoffe sehr klein und fummelig.

 

Fazit
Ich hatte mich wirklich sehr auf das Spiel gefreut. Vielleicht etwas zu sehr, denn meine Enttäuschung kam sehr schnell beim Zocken.
Fort macht nicht wirklich etwas neu und alles was es macht, hat man bei anderen Spielen schon besser oder interessanter gesehen. Alles ist irgendwie sehr vom Glück abhängig, die neue Mechaniken, das dass Deck sich permanent wandelt, greift nicht richtig.
So plätschert das Spiel dahin ohne wirklich schlecht zu sein, aber es hat bei uns bei keinem richtig gegriffen. Vielleicht kann Fort etwas für Deckbau-Einsteiger sein, hier würde ich aber die Symbolik als Stolperstein sehen.

 

Bewertung / Test
+ viel und tolles Material in kleiner Box
+ schöne Illustrationen
– macht nichts wirklich neu
– Besonderheit des Spiels greift nicht
– Spiel plätschert dahin ohne Spannungsbogen

(Eine Rezension von Marlon Heinz)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

Fort von Leder Games (Rezension)
  • ... Altersgruppe bis 10 bis 49 Jahre
  • ... Altersgruppe bis 50 bis 79 Jahre

Fort (2021)

Spielidee: Grant Rodiek
Grafik: Kyle Ferrin
Verlag:  Leder Games
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Person
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 10 Jahren mit Hilfe
Spieldauer
: 20 – 40 Minuten

Generationentauglich: Ich finde es nicht tauglich, da jüngere und ältere Mitspielende mit Symbolik, kleinen Texten und kleinen Karten Probleme haben könnten