Mandala Stones | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Filip Glowacz | Kobold Spieleverlag |
Die wunderschönen Spielsteine laden sogleich auf eine Partie „Mandala Stones“ ein, ebenso die eher einfachen Spielregeln. Allerdings sieht es nur so harmlos aus. Wieviel Köpfchen steckt hinter diesem Titel?
Das Spiel
Mandala Stones ist ein Familienspiel von Filip Glowacz und bei Kobold Spieleverlag erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Thematisch wird man an „Mandala“ erinnert von Lookout. Aber auch „Mandala Stones“ ist eher eine Frage der Konzentration als der Kontemplation. Zu Beginn werden alle Steine aus dem Beutel gezogen und in 4er-Türmen auf das Spielbrett verteilt. Die 4 Sammler, das sind die großen schwarzen Steine, werdeb auf ihre Startfelder gestellt. Alle Mitspielenden bekommen ein eigenes Spielertableau mit einem Punktemarker und zwei Aufgabenkarten, wovon jeweils eine am Schluss gewertet wird.
Um Spielsteine einzusammeln, versetze ich einen Sammler auf ein freies Sammler-Feld. Er zeigt eines von zwei Mustern. Ich kann die Steine mit ebendiesem Muster nun einsammeln, die rund um den Sammler zu finden sind. Ausgenommen sind Steine, die einen weiteren Sammler als Nachbarn haben.
Zudem entscheide ich, in welcher Reihenfolge ich die Steine sammle und aufeinander lege.
Der so erbeutete Turm kommt nun auf ein freies Sammelfeld auf meinem Tableau.
Anstatt zu sammeln kann ich in meinem Zug eine Wertung auslösen. Dabei wähle ich exklusiv eine Farbe, und nur die obenauf liegenden Steine dieser Farbe werden gewertet. Bei drei Sammelstellen kommt es auf die Position des Steins im jeweiligen Turm an. Dann geht es einmal darum, wieviele unterschiedliche Höhen von Türmen bei mir liegen und schließlich um die Farbvielfalt.
Spätestens jetzt wird klar, wie wichtig die Vorplanung bereits beim Sammeln ist. Perfekt ist es, wenn ich zwei sinnvolle Wertungen hintereinander auslösen kann. Die sind punkteträchtig. Alternativ kann ich die Kopfsteine beliebig vieler Türme auf meinem Tableau entfernen, das bringt aber nur einen Punkt pro Stein.
Sind alle Plätze besetzt, bin ich zum Werten gezwungen. Eingesammelte Steine können nämlich nur auf freie Felder gelegt werden.
Die erzielten Punkte trage ich auf meiner eigenen Leiste ab. Die gewerteten Steine kommen auf die zentrale Spirale. Da kann ich Bonuspunkte erreichen. Ist die Spirale voll, endet das Spiel zum Ende der Runde und nun wird von Jedem eine der zu Beginn ausgeteilten Zielkarten gewertet.
Das Material ist solide und gut. Allein der Punktemarker verrutscht schnell einmal, wenn man ihn versehentlich berührt. Die Anleitung ist übersichtlich und mit Beispielen versehen. Die Regeln sind nicht schwierig und schnell verstanden.
Beim Einsammeln der Steine ist das aufgedruckte Muster das Entscheidende. Das Auseinanderhalten erfordert für ältere Personen genaues Hinsehen und der weiße Aufdruck auf den gelben Steinen ist schwierig zu erkennen. Dies und das leicht mögliche Verrutschen des Punktemarkers sprechen gegen eine Generationentauglichkeit.
Fazit
„Mandala Stones“ ist schnell erklärt und gelernt. Die schönen Spielsteine sind einladend. Die Tiefe des Spiels wird erst beim Spielen so richtig klar, sozusagen learning by doing. Sobald die Bedeutung des richtigen Planens klar wird, beginnt beim Einsammeln das Grübeln. Durch das Versetzen der Sammler mit deren unterschiedlichem Muster ergeben sich relativ viele Möglichkeiten. Das führt dann zu meditativem Sitzen, wenn die Anderen an der Reihe sind: das leidliche Problem mit grübelnden Mitspielenden. Andererseits lässt sich nicht alles vorplanen. Ich muss mit dem Gegebenheiten leben, die ich bei meinem Spielzug vorfinde.
Es ist ein schönes Spiel mit taktischer Tiefe, das ich gern immer wieder spiele. Es ist mehr Puzzlen als tiefe Taktik, und gerade solche Spiele gefallen mit persönlich gut. Reinen Taktikern wird es zu wenig planbar sein. „Mandala Stones“ spielt sich eher solistisch. Wenn jemand gut geplant hat, gibt es für die anderen kaum Aufholchancen. Die Zielkarten bringen zwar ganz gut Punkte, können aber ein weniger überlegtes Spielen nicht ausgleichen. Es kommt aber auch vor, dass Steine und Sammler mehrmals ungünstig stehen für die eigene Planung. Das kann frustrieren.
Bewertung / Test
+ leichter Einstieg bei taktischer Tiefe
+ schönes Material
– lässt sich nicht durchplanen
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Mandala Stones (2021)
Spielidee: Filip Glowacz
Grafik: Zbigniew Kopera
Verlag: Kobold Spieleverlag
Anzahl der Spielenden: 2 -4
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Die Muster auf den Steinen sind nur schwer auseinanderzuhalten, weil sie in Weiß auf Farbe gedruckt sind. Das ist für Normalsichtige eher eine Frage der Konzentration, für ältere Personen wird es bei künstlichem Licht schwierig. Das Handling auf dem Spielbrett erfordert Feinmotorik. Vom Spielablauf her ist es gut für ältere Personen geeignet, für Kinder ist es zu abstrakt um interessant zu sein.
Pädagogisch wertvoll: