Schnapp die Möpse | Kartenspiel | ab 15 Jahren | 2 bis 5 Spielende | David Rimbach | Hodari Verlag |
„Ein Leben ohne einen Mops ist möglich aber sinnlos“, so sagte das einst Loriot. Als absoluter Fan dieser Hunderasse musste ich mir natürlich dieses Spiel näher ansehen, in dem sich fast alles um diese eigenwilligen Hunde dreht. Doch nun lest selber ob ich mir erfolgreich ein paar Möpse schnappen konnte.

Das Spiel
„Schnapp die Möpse“ ist ein Kartenspiel von David Rimbach und bei Hodari erschienen. Es ist für 2-5 Spielende geeignet und kann ab 15 Jahren gespielt werden.
„Schnapp die Möpse“ ist ein Kartenspiel, mit dem Ziel, am Ende die meisten Punkte zu ergattern. Bis jetzt noch nichts Besonderes. Doch im Laufe des Spiel, werde ich schon noch merken, dass es gar nichts so einfach ist, ein paar mickrige Pünktchen ins Ziel zu retten.
Wir Mitspielenden, also die Möpsemopser, kurz MM genannt, erhalten alle 5 Handkarten. Einhornmöpse, die wir dabei schon erhalten haben, dürfen gleich ausgelegt werden. Diese sind für uns, zumindest im Grundspiel, schon mal ein sicherer Punkt für das Spielende. Für Möpse und Doppelmöpse, die wir am Ende der Partie auf unsere Hand behalten konnten, erhalten wir 1 beziehungsweise 2 Punkte.

Viele Mopskarten gibt es in dem Spiel nicht, also ist jede dieser Karten relativ wertvoll. Die größte Menge an Karten bilden die Aktionskarten, die wir teilweise für uns oder gegen unsere gegnerischen Möpsemopser ausspielen können. Manche dieser Karten dürfen sogar zu jeder Zeit gespielt werden, auch wenn man selbst gerade nicht an der Reihe ist.
Aktionen sind wirklich reich an der Zahl. Von sich Karten schenken lassen, über 2 zusätzliche Karten ziehen, bei einem anderen Möpsemopser ziehen und behalten oder sich einfach mal die Handkarten zeigen lassen, ist vieles dabei. Tja und dann gibt es noch die fieseren Aktionen. Ein MM muss seine kompletten Handkarten ablegen, Handkarten tauschen, von einem Mitspielenden die Handkarten unter den anderen verteilen oder sich einfach alle Handkarten von einem Möpsemopser klauen. Ein Glück ist es dann, wenn sich eine, ich nenne es Vetokarte, auf der eigenen Hand befindet. Diese Karten heißen dann, „Mops sagt nein“, „Super Duper nein“ und „Nöö, jedoch…“. Das sind dann die Karten, die einen retten können, da sie eine zuvor ausgespielte Aktion aufheben. Allerdings dürfen diese Vetos aufeinander gelegt werden und am Ende trifft es einen halt dann vielleicht doch noch und alle Karten sind futsch.
So ziehen wir nun jede Runde eine Karte vom Nachziehstapel und dürfen dann entscheiden, ob wir eine Karte abwerfen wollen oder nichts machen. Zwischendurch wird wild getauscht, abgelegt, gemopst und auch geflucht.

Grundsätzlich sind die Möpse in dem Spiel alle gut gelaunt, bis auf einen, der hat irgendwie nicht gut gefrühstückt oder wurde gebadet oder beides. Es ist der „dunkle Mops“ und spielt in „Schnapp die Möpse“ die Rolle vom „schwarzen Peter“. Er darf nämlich niemals abgelegt, sondern nur verschenkt oder gezogen werden. Wer ihn am Ende auf der Hand hat, verliert zwar nicht das Spiel, kassiert aber 3 Minuspunkte. Was meist richtig weh tut.
Gespielt wird, bis der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Dann werden alle Einhornmöpse aus der eigenen Auslage und Mopskarten auf der Hand addiert. In den ersten Runden hatte ich tatsächlich auch mal 0 Punkte. In weiteren mal 3 oder 4 Punkte.

Mit der Erweiterung “ Rainbow Wars“ kommt noch einiges an Aktionskarten und nur sehr wenige weitere Punktekarten hinzu. Aktionen können nun teilweise miteinander kombiniert werden. So nimmt „Schnapp die Möpse“ deutlich an Komplexität zu, auf den Karten gibt es dann viel zu lesen. Auch die ein oder andere Regelunklarheit tauchte auf.
Fazit
„Schnapp die Möpse“ ist ein liebevoll gestaltetes Kartenspiel, bei dem es Glück und Skrupellosigkeit braucht. Die Mopskarten erwärmen mein Hunde-Fan-Herz sehr. Doch leider bin ich mit dem Spiel an sich nicht besonders warm geworden. Für mich und meine Mitspielenden stimmte das Verhältnis zwischen Mopskarten, die die Punkte bringen und den Aktionskarten so gar nicht. Von den Aktionskarten gibt es einfach zu viele. Das Grundspiel lässt sich, laut Verlag schon ab 2 Personen spielen. Das machte für uns leider so gar keinen Sinn. Gefühlt ständig wurden die Karten einfach nur zwischen uns hin und her getauscht. Hier könnte es sinnvoll sein, beim Spiel zu Zweit einige Aktionskarten komplett aus dem Spiel zu nehmen oder die Anzahl zu reduzieren, um so den Spielfluss besser aufrecht zu erhalten.
Mit der Erweiterung „Rainbow Wars“ kommt nochmal ein ganzer Pack an Aktionskarten hinzu und die Spielenden-Anzahl passt sich auf 3-7 Möpsemopser an. Mit den Karten der Erweiterung verlängert sich die Spielzeit deutlich und durch weitere, besondere Aktionskarten kommt etwas mehr Komplexität in das Spiel. Einige dieser Aktionen bewirken den sofortigen Einsatz von weiteren Karten. Bei der Erweiterung wurde ebenfalls wieder sehr viel Wert auf das Layout der Karten gelegt und das Thema Regenbogen stimmig umgesetzt.
Uns fiel während der Partie auf, dass wir mit der Erweiterung im Spiel ziemlich viel Kartentext lesen mussten. Da macht dann wahrscheinlich Übung den Meister, macht es aber dann für den Gelegenheitsspieler am Tisch schwerer. Generell sollte die Frustrationsgrenze der Mitspielenden bei „Schnapp die Möpse“ sehr hoch sein. Häufig passiert es kurz vor Spielende, dass die so lange gehüteten und verteidigten Punktekarten auf der Hand komplett abgelegt werden mussten, wenn man keine passende „Veto Aktionskarte“ mehr auf der Hand parat hat. Da passiert dann schon was mit der Gesamtstimmung. Es ist definitiv kein Familienspiel mit jüngeren Kindern. Spielende, die solche „Ärger Spiele“ lieben und eine lange Zündschnur haben, werden an der Optimierung der unterschiedlichen Aktionskarten, gerade mit der „Rainbow Wars“ Erweiterung, ihre wahre Freude haben. Spielende, die gerne strategisch planen, Punkte sammeln und diese am Schluss auch erhalten wollen, sollten lieber ein anderes Spiel wählen.
Bewertung / Test
+ schönes Design der Karten
+ kleines Karten Spiel
– kann sehr frustrierend sein
– relativ viel Kartentext
(Eine Rezension von Sandra Waesch)
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Schnapp die Möpse (2018)
Spielidee: David Rimbach
Grafik: David Rimbach
Verlag: Hodari Verlag
Anzahl der Spielenden: 2-5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 15 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 15 Jahren
Spieldauer: 15-20 Minuten
Generationentauglichkeit: Viel Kartentext und für jüngere Kinder nicht geeignet