Funktionierendes Design – Flügelrad von Gerhards Spiel und Design (Rezension)

Flügelrad | 2-Personen-Spiel | ab 8 Jahren | 2 Spielende | Andreas Kuhnekath-Häbler | Gerhards Spiel und Design 

Hat hier ein spielerisch veranlagter Schreiner getüftelt oder ein tüftelnder Spieler geschreinert? Das Ergebnis ist ein 2-Personen-Spiel, das optisch und haptisch überzeugt.

Das Spiel
Flügelrad ist ein 2-Personen-Spiel von Andreas Kuhnekath-Häbler und bei Gerhards Spiel und Design erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab  8 Jahren gespielt werden.

Wie alle Spiele aus dem Verlag Gerhards Spiel und Design haben wir hier ein hochwertig hergestelltes Spielbrett aus massiver Buche. Sind die Kugeln, für deren Aufbewahrung ein Stoffsäckchen beigelegt ist, für den Start positioniert, sind die Regeln sehr schnell erklärt.

Wer an der Reihe ist, steckt das Flügelrad in eines der vorgesehenen Löcher. Eine neue Position muss sein, man darf es also nicht in der alten Position lassen. Sodann dreht man es im Uhrzeigersinn soweit man mag und verändert so die Lage der Kugeln.

Ziel ist es, eine zusammenhängende Formation von 6 Kugeln zu erreichen, dann ist die Partie gewonnen. Zunächst schaut man etwas ziellos, wie sich die Positionen der Kugeln durch das Flügelrad verändern. Bald entsteht eine Logik, wie ich die Kugeln meiner Farbe zumindest näher zusammenbringen kann.

Neben dem Erreichen der Aufgabe versuche ich natürlich, das Gleiche beim Gegenspielenden zu verhindern. Ein gewisses Vorausdenken ergibt sich dabei, wobei eine  genaue Vorplanung schwierig ist, denn es gibt viele Möglichkeiten. Wo zum Start die Kugeln im farblichen Wechsel stehen, ergeben sich nach einigen Drehungen kleine Gruppen. Schließlich ist die Aufgabe zu schaffen, bzw. das Gelingen beim Gegenspielenden nicht mehr zu verhindern.

Was beim Spielen mit älteren Personen Probleme bereiten kann, ist das Auffinden der Löcher für der Flügelrad. Manche:r will es in eine der Mulden stecken, weil das gerade so passen würde. Denn das Flügelrad verdeckt beim Einsetzen das zu treffende Loch. Ein weiteres Problemchen taucht auf, wenn jemand denkt, das Rad wäre zu weit gedreht und will es zurück drehen. Das funktioniert nicht, denn die Kugeln verabschieden sich aus ihrer Position. Man darf statt dessen natürlich einfach weiterdrehen bis die gewünschte Position erreicht ist. An sich ist beides kein Thema, doch sehe ich hier Einschränkungen bei der Generationentauglichkeit.

So ansprechend wie das Material ist auch die Anleitung. Auf zwei Seiten ist alles zweifelsfrei erklärt, die Illustrationen ergänzen sinnvoll.

Fazit

„Flügelrad“ ist schnell aufgebaut und hat einen hohen Aufforderungscharakter. Die Regeln sind gleich erklärt und so kann man auch Wenigspielende zu einer Partie an den Tisch locken. Mechanisch funktioniert es einwandfrei, Design und Spiel sind im Einklang.

Vom Spielgefühl her hat es mich an Abalone erinnert, weil man bei beiden Spielen einfach schaut, was durch die Züge passiert und man nur begrenzt vorausplanen kann. „Flügelrad“ lässt sich aufgebaut dekorativ in der Wohnung aufstellen. Besucher:innen wird es sofort ansprechen und Lust auf ein Ausprobieren machen. Und zack hat man die Leute am Spieletisch!

Bewertung / Test
+ hochwertiges, ansprechendes Materíal
+ hoher Aufforderungscharakter bei leicht zu verstehenden Regeln

(Eine Rezension von Paul Theisen)

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