Gut gemerkt ist halb geschnappt – „Cami Chamäleon“ von Haba (Rezension)

Cami Chamäleon | Kinderspiel | ab 6 Jahren |  bis 2-4 Spielende | Florian Racky | Haba | generationentauglich

Ein Regenbogen-Chamäleon auf der Suche nach Futter. Seine Lieblingsspeise? Na klar, Insekten! Doch so einfach ist die Sache nicht. Um Cami Chamäleon zum Schlemmermenü zu verhelfen, braucht man vor allem eins: ein gutes Gedächtnis. Aber auch das Quäntchen Glück darf nicht fehlen….

Spielkarton und Spielmaterial

 

Das Spiel

„Cami Chamäleon“ ist ein Familienspiel von Florian Racky und bei Haba erschienen. Es ist für bis  2-4 Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.

Es handelt sich hierbei um ein Sammel- /Merkspiel, das das Spielprinzip quasi von Memory übernommen hat, aber trotzdem noch ganz eigene Finessen und Spielmechanismen mitbringt.

Die Spielanleitung ist übersichtlich mit vielen Fotos gestaltet. Außerdem zeigt sie noch eine Variante für fortgeschrittene Spieler auf. Die Schrift ist leider sehr klein.

Ziel der Spiels ist es, die meisten Insekten einzusammeln.

Zuerst werden die Dschungelplättchen in einem 5×5 Raster ausgelegt und jeder Spielende wählt eine Farbe für das eigene Chamäleon. Dann werden die Spielfiguren beliebig auf einer Kreuzung platziert. Die übrigen Dschungelplättchen kommen als Nachziehstapel zur Seite.

Aufgebautes Spiel mit Raster und Spielfiguren

Schon kann die muntere Jagd auf die Insekten beginnen. Zu Beginn wird mit beiden Würfeln gewürfelt. Der weiße Würfel zeigt an, wie viele Kreuzungen sich das Chamäleon bewegen darf, der grüne wie viele Insekten geschnappt werden müssen.

Wer an der Reihe ist zieht sein Chamäleon entsprechend der gewürfelten Zahl. Gerade oder auch um die Ecke, nur ein diagonaler Zug ist nicht erlaubt. Ist das Chamäleon angekommen, darf der:die Spielende die 4 angrenzenden Dschungelplättchen aufdecken. Doch hierbei ist Vorsicht geboten. Werden mehr Insekten aufgedeckt als der grüne Würfel anzeigt, endet der Zug und alle Plättchen müssen wieder umgedreht werden. Hat man die richtige Anzahl erwischt, darf man die Insekten schnappen und die Dschungelplättchen vor sich ablegen. Das Raster wird mit Plättchen vom Nachziehstapel wieder aufgefüllt und das nächste Chamäleon darf sein Glück versuchen.

 

Spielzug von Chamäleon orange

Man muss sich also gut merken, wie viele Insekten unter welchem Plättchen liegen. Sonst passiert es schnell, dass man zu viele Insekten aufdeckt und in diesem Spielzug leer ausgeht. Das Raster ist durch das Aufnehmen und wieder Auffüllen von Plättchen ständig in Bewegung, was das Merken zu einer wirklich kniffligen Angelegenheit werden lässt. Aber genau hier liegt auch der Reiz. Man muss sich gut überlegen, welche Karte man zuerst aufdeckt. Zeigt sie weniger Insekten als der Würfel – sehr gut, man darf ein weiteres Plättchen aufdecken. Stimmt die Anzahl der Insekten genau – Volltreffer! Man hat die Insekten erfolgreich geschnappt und darf das Plättchen vor sich ablegen.  Zu viele Insekten aufgedeckt – leider daneben geschnappt. In diesem Fall geht man bedauerlicherweise leer aus. Es ist also auch ein wenig Nervenkitzel dabei, sollte man sich nicht so ganz genau gemerkt haben, was unter welchem Plättchen zu sehen ist.

Spielzug von Chamäleon rosa

 

Fazit

„Cami Chamäleon“ ist sozusagen ein Memory 2.0. Durch den eingebauten Glücksfaktor haben hier aber auch vielleicht einmal Erwachsene eine Chance auf den Gewinn einer Partie. Und genau das hat mir auch sehr gut gefallen. Wohingegen bei Memory schnell Langeweile aufkommt, wenn einer Schwierigkeiten hat, sich die Motive zu merken, bleibt es hier die ganze Zeit über spannend. Dadurch, dass man sein Chamäleon durch das Raster bewegt, hat man Einfluss darauf, welche Karten man aufdecken kann. Dies kann man im Spiel zu seinem Vorteil nutzen, sofern man sich gemerkt hat, wo wie viele Insekten versteckt sind. Und es kommt wirklich zu einem kleinen Nervenkitzel, wenn man sich entscheiden muss, welche Karte man zuerst aufdeckt. Man möchte ja nicht zu viele aufdecken, um möglichst viele Insekten zu schnappen. Bei der ersten Partie kann das System mit den Kreuzungen ein wenig verwirren und nicht alle Spielende sehen sofort, wie sie mit ihrem Chamäleon ziehen dürfen. Aber da gewöhnt sich das Auge wirklich schnell dran und spätestens nach einer Runde wissen alle Bescheid.

Das Material und die Illustrationen sind sehr schön gestaltet. Die Dschungelplättchen sind aus festem Karton und die Chamäleons aus Holz. Das lädt zum Ausprobieren und auch zum  Wiederspielen ein. Bei uns ist es jedenfalls nicht bei einer Runde geblieben. Der kleine Karton mit dem kleinen freundlichen Regenbogen – Chamäleon steht immer griffbereit in der Nähe. Es scheint einem leise zuzuflüstern: „Komm, lass uns noch eine kurze Runde spielen!“

Durch die kurze Spieldauer eignet es sich auch gut für Zwischendurch oder für abends, wenn  der Akku vielleicht nicht mehr ganz so voll ist.

Das Material ist sprachneutral und für alle Generationen gut bespielbar. Voraussetzung für ein generationenübergreifendes Spielen ist hier jedoch, dass das Spiel entweder bekannt ist oder die Spielanleitung vorgelesen wird, da die Schrift wirklich sehr klein gehalten ist.

Bewertung / Test
+einfache Regeln

+ leichter Einstieg
+ ansprechendes Spielmaterial
+ witzige Illustrationen
+ Memory 2.0 mit einer Prise Glück und Nervenkitzel
+ Variante für Fortgeschrittene
+ kurze Spieldauer
+ hoher Wiederspielreiz
– Schrift in der Spielanleitung sehr klein

 

(Eine Rezension von Annika Harms)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Cami Chamäleon (2023)

Spielidee: Florian Racky

Illustration: Falk „Zapf“ Holzapfel

Verlag: Haba
Anzahl der Spielenden :2-4
Altersempfehlung Verlag: ab 6

Spieldauer: 10-15 Minuten

Generationentauglichkeit: Generationentauglich, wenn die Anleitung vorgelesen wird.