Die Welt schaut zu… Abenteuer Südsee : Hunger The Show von Phalanx (Rezension)

Hunger The Show | Familienspiel | ab 7 Jahren | 2 bis 6 Spieler:innen | Pim Thunborg | Phalanx   

Über die Illustration des Spieles lässt sich streiten. Jedoch überrascht es durch ein buntes und schönes Spielprinzip und nimmt einen mit in das Abenteuer, Kandidat:in in einer Reality-TV- Show zu sein. Mitten in der Südsee auf einer kleinen Insel muss man über mehrere Tage überleben, sonst scheidet man aus.

 

 

Das Spiel
Hunger The Show ist ein Familienspiel von Pim Thunborg und bei Phalanx erschienen. Es ist für 2 – 6Spieler:innen geeignet und kann ab 7 Jahren gespielt werden.

Das ich jemals ein:e Teilnehmer:in einer Reality-Show werde, hätte ich nie gedacht. Vor ein paar Stunden haben sie uns auf dieser Insel abgesetzt, mit nicht mehr als ein paar Konservendosen zum täglichen Überleben.

Es gibt 5 weitere Kandidat:innen, die mit mir um den Sieg kämpfen. Auf der ganzen Insel wurden zusätzlich 54 Ressourcen versteckt und wir müssen Nahrung und Treibgut sammeln, um lange genug zu überleben. Am Ende brauchen wir ein Floss, um die Insel verlassen zu können.

In wenigen Stunden passiert das erste Ereignis. Je nachdem wie viele Tage wir überleben müssen, kann es zu Nahrungsknappheit oder sogar dazu kommen, dass ich am Ende nicht einmal mehr ein Floss bauen kann.

Im Laufe des Tages muss ich also Nahrung und Flossteile sammeln und gleichzeitig darauf Acht geben, dass ich von meinen Gegner:innen nicht bestohlen werde. Ich kann aber auch Glück haben. Vielleicht steht ja einer von ihnen als Wächter an meiner Seite.

Das Ereignis wurde uns gerade bekannt gegeben. Die Papageien haben an jedem Ort der Insel Obst (1 Plättchen) geklaut. Nun wird es noch schwieriger Essen zu finden. In 5 Minuten müssen wir uns entschieden haben, was wir heute für eine Aktion an welchem Ort ausführen werden. Niemals wollte ich ein Dieb sein, aber die Leute vom Sender haben mir den Charakter zugeteilt, der als Sonderfähigkeit die „Diebesfähigkeit“ hat. Nun darf ich, falls Arnold der „Wächter“ mich erwischt, 2 Dinge von meinem Vorrat vor ihm verstecken. Die anderen haben wohl die „ehrlicheren“ Sonderfähigkeiten abbekommen. „Coconut connoiseur“ kann z.B. sobald sie die Dieb – oder Wächterkarte ausspielt und alleine an einem Ort ist, eine zusätzliche Kokosnuss sammeln. Somit hat sie zumindest die Möglichkeit, sich für die gute oder schlechte Seite zu entscheiden. Oder „Sweet“ kann außerdem ein zusätzliches Obst sammeln, an ihrem Ort, und das schlechtere wieder zurück legen. So geht es auch „Eagle Eye“. Er findet 2 Flossteile und legt eines davon wieder ab.

An dem heutigen Tag habe ich mich dazu entschieden, meine Sonderfähigkeit zu nutzen und auf einen Diebeszug zu gehen. Da heute der erste Tag ist, gibt es in unserem Lager, der „Campsite“ , wohl noch nicht all zu viel zu holen.

Deshalb habe ich beschlossen, heute in die Berge zugehen. Hoffentlich ist noch jemand vor Ort, der Ressourcen sammelt und ich begegne nicht „Arnold dem Wächter“.
Oh cool! Ich sehe schon von weitem wie „Raptor“ durchs Unterholz krabbelt, um ein Huhn zu fangen. Es sieht so aus, als wäre sein Unterfangen geglückt. Nun gehe ich zu ihm und lenke ihn ab, dass er gar nicht bemerkt, dass sein Huhn schon längst in meiner Tasche ist. Aber ich habe nicht mit „Arnold dem Wächter“ gerechnet. Auf einmal taucht er auf und ruft laut :“STOP!“ Na toll…Hühnchen Adé! „Raptor“ darf es behalten und bedankt sich natürlich großzügig mit einer Ressource bei Arnold für seine Hilfe.

Jetzt muss ich meine Vorräte durchsuchen. Das einzige was ich habe sind meine 8 Konservendosen mit unterschiedlichem Nährwert. Ich werde wohl die zwei Dosen mit dem Nährwert 4 vor dem Wächter verstecken und hoffen, dass er meinem Nahrungsmittelvorrat nicht allzu sehr zusetzt. Ok…er hat Gott sei Dank nur die beiden Dosen mit dem Nährwert 1 genommen.

Aber was ist das plötzlich für ein Geschrei aus dem Wald? Ich werde einmal nach dem Rechten schauen. Ich kann mir das Lachen leider nicht verkneifen. Ich bin wohl nicht der/die einzige Verlierer:in an diesem Tag, denn „Sweet“, „Eagle Eye“ und „Coconut“ gehen leer aus. Sie waren alle drei am selben Ort auf der Suche nach Treibgut. Weder ein Holz, noch ein Seil, für niemanden. Alle drei sind total genervt und schreien sich an. Nachdem sich alle beruhigt haben, machen wir uns auf den Weg zurück ins Camp.
Dort ist alles in bester Ordnung, denn niemand von uns hat die Diebkarte auf die „Campsite“ gespielt.

Der neue Tag bricht an. Heute ist ein schöner Tag und es passiert nichts unerwartetes auf der Insel.
Wie jeden Morgen müssen wir nun Nahrungsmittel mit einem Punktwert von 4 frühstücken. Dabei werde ich noch einmal schmerzlich daran erinnert, dass mir bereits Konserven fehlen, und dass ich heute wohl nicht von meiner „Sonderfähigkeit“ Gebrauch machen werde.
Am Tag Nummer vier sind „Sweet“ und „Eagle Eye“ ausgeschieden, da sie ihre 4 Punkte an Nahrungsmitteln nicht bezahlen konnten. Am sechsten Tag wurde das Ereignis „Spielende“ eingeleitet.

Wir trafen uns alle am Strand. Zur Auswertung zählte einzig und allein die Kombination von Holz und Seil, welches man beim Treibgut sammeln gefunden hat. Da am dritten und fünften Tag ein Taifun über die Insel wütete und dadurch an jedem Ort drei Treibgut Ressourcen mit sich riss, gab es nur noch wenig Treibgut zu finden.

Niemand von uns hatte auch nur eine Kombination aus Holz und Seil.

Nun wurde beschlossen, dass jeder die Punkte auf seinen Nahrungsmitteln addiert. Das war verdammt spannend. Und was soll ich euch sagen? Ich habe gewonnen ! Mit einem 4er Huhn und zwei 2er Kokosnüssen.

 

 

Fazit
Man kann mit einer bestimmten Taktik an das Spiel gehen, aber eigentlich sollte man sie schnell verwerfen, denn es lohnt sich nicht und es kommt sowieso anders als man denkt. Schon der Aufbau des Spieles ist ja jedes mal anders, man packt ja immer neue und andere Plättchen in die Schachtel. Bei der 2 Spieler:innen -Variante spielt man an 2 Orten, bei Dreien kommt ein neuer Ort hinzu und ab 5 Spieler:innen benutzt man den kompletten Innenraum der Schachtel.
Das in der Schachtel gespielt wird, finde ich nicht schlimm. Es gab allerdings ein Problem, welches beim Spielen mit 6 Spieler:innen auftrat. Kinder kamen durch ihre kurzen Arme nicht an die kleine Spielschachtel auf dem großen Tisch. Es konnte ja aber auch die Schachtel nicht verschoben werden, da sonst die Stapel mit den Ressourcen umgefallen wären. Leider konnten die Kinder nun nicht selbständig ihre Ressource aus der Schachtel nehmen.
Wir bestimmten im Laufe des Spieles einen Erwachsenen, der alle Mitspieler:innen mir Ressourcen versorgte.
Die Regeln sind, obwohl sie auf englisch sind, sehr gut erklärt. Es ist jede Situation, die eintreten kann einzeln erklärt. Sie sind immer wiederkehrend und einfach zu verstehen.

 

Bewertung / Test:

+ buntes Spielmaterial
+ einfaches Spielprinzip
+ ausführliche Spielanleitung
+ mit „einfachem Schulenglisch“ verständlich
+ hoher Spielspaß für Familien
+ 3 und 5 Spieler:innen – Variante
– zu kleines „Spielfeld“

 

(Eine Rezension von Heike Linkert)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Famillienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
5

Hunger the Show (2017)

Spielidee: Pim Thunborg
Grafik: Robert Adler
Verlag: Phalanx
Spieler:innenanzahl: 2-6 Spieler:innen
Altersempfehlung Verlag: Ab 7 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Bezüglich Spielmechaniken ab 7, bezüglich Thema eher erst ab 10!
Spieldauer
: 15 min

Generationentauglich: Nein. Ich denke, dass das Spielen in der kleinen Schachtel und das Entnehmen der Ressourcen Schwierigkeiten bereiten könnte.