Auch der Wind ist verspielt – Herbstlaub von Weird City Games (Rezension)

Herbstlaub | gehobenes Familienspiel | ab 10 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Tim Eisner |  Weird City Games | pädagogisch wertvoll | bedingt generationentauglich

Der Herbstwind fegt übers Land und verwandelt den Boden in ein buntes Meer aus Farben und Formen. Auf dem bunten Blätterboden können Pilze wachsen und die Tiere sich auf den Winter vorbereiten. Wer zuletzt den größten Beitrag an Eicheln leisten konnte, gewinnt das Spiel!

Das Spiel
Herbstlaub ist ein Familienspiel von Tim Eisner und ist bei Weird City Games erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Der Wind spielt mit den Blättern und legt sie als buntes Arrangement auf den Waldboden. Wir schlüpfen in die Rolle des Windes! Am Anfang dachte ich: Ok, einfach ein Blatt legen und Aktionen auslösen. Das ist ja gar nicht so schwer. Schnell wird jedoch klar, das dieses Spiel viel mehr ist, als ein Plättchenlegespiel. Durch Kleine Karten werden die Baumblätter gewählt. Es gibt 6 verschiedene Blattarten und Farben. Jeder hat zu Anfang 2 bis 3 Handkarten. Eine davon wählt man aus und legt das entsprechende Blatt an andere an. Dadurch werden unterschiedliche Aktionen ausgelöst: Pilze können wachsen, Tiere angelockt, Sonnen strahlen gesammelt oder das eigene Eichhörnchen auf den hohen Baum geschickt werden. Bei all diesen Möglichkeiten muss man gut überlegen, welches Blatt man wählt und wo man es anlegt.

Das Anlocken der Tiere ist wichtig, denn je mehr einer Tiere einer Gruppe, desto mehr Punkte gibt es am Schluss. Diese Sammeln von Merkmalen (auch Set-Collection genannt) führt oft dazu, dass man anderes aus den Augen verliert. Das Wachsen der Pilze ist essenziell, denn damit können viele Waldtiere sich ernähren. Aber die Sonnenstrahlen sind auch gut, denn damit bekommt man noch mehr Eicheln … Es heißt also wieder mal: gut taktieren und die Augen aufhalten. Je mehr Blätter liegen, desto mehr Möglichkeiten gibt es.

Das Spielende wird entweder durch den Wintereinbruch, oder durch drei leere Blätterstapel herbeigerufen. Das führt dazu, dass das Spiel manchmal schneller vorbei ist, als einem lieb ist.

Mindestens eine Erwähnung und ein Foto wert: Das Spielmaterial findet in einem übersichtlichem Inlay Platz.

 

Fazit
Da macht man den Karton auf und es lacht einen schon ein Inlay entgegen! Wie schön! Alles hat seinen Platz, nichts geht durcheinander. Und noch besser: ein neuer Weg an ein bekanntes Thema zu gehen. Wann kann man schon selbst der Wind sein? Eine ausgefallene Idee, die zeigt, wie wichtig der Wind ist und was er alles bewirken kann! Tim Eisner, der mir selbst noch von „Grimms Wäldern“ bekannt war, hat auch hier ein thematisch schönes Spiel für die Familie geschaffen. Die Grafik und das gesamte Erscheinungsbild des Spieles, schaffen eine wohlige Atmosphäre und führen den Spielenden durch den Herbst und örtlich in den Winter hinein.

Eine Übersicht, die sogar ins Spielgeschehen eingefügt wird, erläutert jederzeit und gut ersichtlich, was möglich ist und für was es Punkte gibt. Alles in Allem ein sehr schönes Familienspiel, bei dem man aber etwas mehr Platz einplanen sollte (Blätter die zu Boden fallen, brauchen Platz!). Wenn ich unbedingt meckern wollen würde, dann wäre das mein einziger Kritikpunkt: es braucht schon etwas mehr Platz auf dem Tisch. Aber tun andere Spiele auch.

 

Bewertung
+ Sortiereinsatz ist schon enthalten
+ leicht zu lernende Regeln, Regelheft ist sehr übersichtlich
+ thematisch sehr schön umgesetzt
+ variabler Spielplan der für Abwechslung sorgt
+ Solo-Modus ist enthalten
– braucht recht viel Platz auf dem Tisch

 

(Eine Rezension von Kathrin Rastedt)

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