Unterwegs in den Straßen Londons – Sherlock Holmes – Die vier Fälle von Pegasus Press (Rezension)

Sherlock Holmes – Die vier Fälle | Krimi/Escape | ab 8 bzw. 10 Jahren | 1 Spielende:r | Makaka | Pegasus Press

„Die Welt ist voller offensichtlicher Dinge, die offensichtlich niemand sieht – Sherlock Holmes“.
Macht euch zusammen mit Sherlock Holmes und Dr. Watson im Spiele-Comic „Sherlock Holmes – Die vier Fälle“ auf nach London und findet die offensichtlichen und nicht immer ganz so offensichtlichen Hinweise. Löst die Rätsel, um eine verschwundene Katze, einen gestohlenen Skarabäus, eine ermordete Hellseherin und einen Mann ohne Gedächtnis. Es sind vier verschiedene Verbrechen und doch scheinen sie alle zu einer Person zu führen – Moriarty!

Das Spiel
Sherlock Holmes – Die vier Fälle
 ist ein Spiele-Comic von Makaka und bei Pegasus Press erschienen. Es ist für 1 Spielenden geeignet und kann ab 8 bzw. 10 Jahren gespielt werden. Eigene Altersempfehlung siehe Fazit.

Ein Spiele-Comic ist wie der Name schon sagt, eine Mischung aus Spiel und Comic. Ihr taucht in den Comic ein, bestimmt aber mit euren Entscheidungen selbst, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Im Fall von „Sherlock Holmes – Die vier Fälle“ müsst ihr 4 verschiedene Kriminalfälle lösen.

Sieht nicht nur aus wie ein Comic, es ist ein Comic!
Comic-Style!

 

Eure erste Entscheidung bei jedem der vier Fälle wird sein, ob ihr als Sherlock Holmes oder als Dr. Watson ermitteln wollt. Mit Sherlock Holmes an eurer Seite könnt ihr dessen Ermittlungstalent nutzen, dürft aber bei Befragungen nur 3 Fragen stellen. Als Dr. Watson dürft ihr 4 Fragen stellen, Opfer untersuchen und Holmes nach Ratschlägen fragen.
Die Ermittlerrolle kann nach jedem Fall gewechselt werden.

Wie viele Fragen Du stellen darfst, hängt von deiner Ermittlerrolle ab.
Eine Zeugenbefragung steht an.

 

In die Comic-Bilder sind Zahlen eingearbeitet. Sie führen euch durch die Geschichte und geben an, auf welcher Seite es weitergeht. Sehr oft sind mehrere Nummern angegeben. Hier könnt ihr selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge ihr wohin gehen möchtet oder was ihr euch genauer ansehen möchtet.

Die Qual der Wahl.
Wohin möchtet ihr als nächstes gehen?

 

Wenn ihr meint, die Lösung zu kennen, schließt ihr eure Ermittlungen zu diesem Fall ab und legt euch auf einen Tatverdächtigen fest. Ob ihr richtig liegt, erfahrt ihr allerdings erst ganz am Ende, wenn ihr alle vier Fälle gelöst habt. Es ist also etwas Geduld gefragt.

Die Täterauswahl.
Wer ist der Täter?

 

Die Lösung erfolgt über ein Zahlensystem. Addiert die 4 Ergebnisse eurer Ermittlungen. Kommt ihr in Summe auf die richtige Lösungszahl, dann herzlichen Glückwunsch: Ihr habt hervorragende Detektivarbeit geleistet!
Habt ihr ein anderes Ergebnis? Dann habt ihr bei einem oder mehreren Fällen einen falschen Tatverdächtigen benannt. Durch das zahlenorientierte Lösungssystem, wurde aber noch nichts falltechnisches verraten, sodass ihr die Fälle neu aufrollen könnt. Startet die Ermittlungen erneut!

Am Ende des Comics werden die Tatvorgänge genau erläutert. Anhand einer Erfolgsskala (=Punkteskala) könnt ihr eure geleistete Ermittlungsarbeit einordnen. Nur soviel, ich bin eine eher dürftige Detektivin 😉

 

Fazit
In den Geschichten von „Sherlock Holmes – Die vier Fälle“ ist definitiv Kombinationsgeschick gefragt. Die Zusammenhänge sind nicht immer gleich erkennbar, bei Auflösung aber gut nachvollziehbar. Es wird einem nicht zu leicht gemacht, was aber den Reiz ausmacht. Tatortuntersuchungen und Zeugenbefragungen runden das Krimigefühl ab.

Die endgültige Lösung gibt es erst, nachdem die 4 Einzelfälle abgeschlossen sind. Neugierige brauchen da etwas Geduld. Durch das zahlenbasierte Lösungssystem am Ende weiß man, ob man alle 4 Fälle richtig gelöst hat oder nicht, ohne dass fallwichtige Fakten verraten werden. So kann man bei einem falschen Ergebnis die Fälle neu aufrollen. Problematisch nur, dass man nicht weiß, bei welchem Fall man falsch lag, sodass man am Besten alle Fälle nochmal durchspielt. Vielleicht wechselt ihr auch in die andere Ermittlerrolle, um weitere Details herauszufinden.

Für mich als Buchliebhaberin sind Comics zugegeben schwierig. Bei Spiele-Comics kommt erschwerend hinzu, dass man über die ganze Geschichte hinweg von einer Seite zur nächsten geschickt wird. Für mich zu viel „Geblättere“. Unterstützend hätte ich mir mehr als nur ein Lesezeichen im Buch gewünscht. Das Schriftbild ist comictypisch: engstehend und in Großbuchstaben. Dadurch ist es schlechter lesbar und nicht generationengeeignet.

Die einzelnen Fälle haben eine angenehme Spieldauer von jeweils ca. 45-60 Minuten. Im Comic selbst und bei Pegasus findet sich keine Altersangabe. Im Netz fand ich die Angaben „ab 8 Jahren“ und „ab 10 Jahren“. Ich greife sogar noch höher und empfehle es ab 12 Jahren. Grund: Das geforderte Kombinationsgeschick ist für 8- oder 10-Jährige meines Erachtens noch zu anspruchsvoll. In einem Fall wird wegen Mordes ermittelt. Kein Thema für Jüngere!

 

Bewertung / Test
+ anspruchsvoll, Kombinationsgeschick ist gefragt
+ angenehme Spiel-/Lesedauer für jeden Fall
+ Hardcover
– viel „Rumgeblättere“
– schlecht lesbar
– mehr Lesezeichen wären schön gewesen

Hier findet ihr weitere von uns rezensierte Spiele-Comics zu den Themen Ritter & Mystery und Hokus Pokus.

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Escape”

  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altersgruppe 50 bis 70 Jahre

Sherlock Holmes - Die vier Fälle (2017)

Spielidee: Makaka
Verlag: Pegasus Press
Anzahl der Spielenden: 1 Spielende:r
Altersempfehlung im Netz: Ab 8 Jahren bzw. ab 10 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Ab 12 Jahren. Die Anforderungen an die Kombinationsgabe sind für Jüngere noch zu anspruchsvoll. Mordermittlungen sind kein Thema für 8-oder 10-Jährige. 
Spieldauer: 45-60 Minuten pro Fall

Generationentauglichkeit: Nein. Das Schriftbild ist klein und engstehend und dadurch schlecht lesbar.