Galerie der Künste | Plättchenlegespiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Mitch Wallace | Huch | generationentauglich
Ständig bemüht die schönste Kunstsammlung von allen zu besitzen, sammeln wir ein ums andere Werk für unsere Galerien. Doch die Kunstszene ist ein schnelllebiges Geschäft. Was heute noch Trend war, kann morgen schon wieder out sein. Nur wer klug bietet und geschickt seine Gemälde platziert, hat am Ende Chancen die wertvollste Galerie zu besitzen. Nach einer Partie werden wir wissen, wer in der Kunstszene den Ton angibt!

Das Spiel
Galerie der Künste ist ein Plättchenlegespiel von Mitch Wallace und bei Huch! erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Bei „Galerie der Künste“ ist der Inhalt der Spieleschachtel schon fast Kunst! Ganz speziell auf die Illustrierung der Gemäldeplättchen möchte ich gleich zu Beginn kurz eingehen. Jedes dieser Gemälde wurde mit viel Liebe zum Detail (um-)gestaltet. Hier lohnt es sich wirklich, jedes einzelne Plättchen in Augenschein zu nehmen und den mit eingearbeiteten Humor der zahlreichen Illustratoren von „Galerie der Künste“ auf sich wirken zu lassen.
Doch nun sehen wir uns „Galerie der Künste“ mal genauer an. Alle von uns erhalten eine Wandgalerie und die farblich dazu passenden Bieterkarten und Punktemarker. In die Spielmitte legen wir die Trendleiste (Museumsplan) und die Wertmarker des Auktionshauses. Jeder erhält ein sogenanntes Startgemälde, das wir auf unserer Wandgalerie im Bereich der abgebildeten Sterne platzieren müssen.

Die Plättchen mit den Dekorationen legen wir ebenfalls bereit. Die Gemälde belassen wir in dem Schachteleinsatz. Die Startgebotkarten werden gemischt und an jede Person eine verteilt. Die Person mit der niedrigsten Zahl beginnt und erhält den Auktionshammer.
Wer den Auktionshammer hat, wählt beliebige Gemälde aus. Immer eines mehr, als es Mitspielende sind und verteilt sie unter die passenden Wertmarker (Auktionshaus).

Nun wählen alle verdeckt eine Bieterkarte. Hier heißt es also gut mit den höheren Werten zu haushalten. Die gewählte Bieterkarte steht dem Spielenden dann im weiteren Spiel nicht mehr zur Verfügung. Wenn alle bereit sind, werden die Karten dann gleichzeitig aufgedeckt. In Reihenfolge unserer Gebote, von hoch bis niedrig, dürfen wir uns nun ein Gemälde aus dem Auktionshaus aussuchen und es auf der eigenen Wand platzieren. Hier gilt, wie bei einigen anderen Spielen auch, neu gelegte Plättchen müssen an bereits gelegte anschließen und zwar orthogonal (Kante an Kante). Haben alle gewählt, bleibt nun ein Gemälde übrig. Dies wandert in unser Museum (Trendleiste). Alle Gemälde haben eine farbige Klassifizierung am unteren Bilderrahmen. Diese dient zur korrekten Ausrichtung an der Gemäldewand und ist zusätzlich ausschlaggebend, welcher der Trendmarker im Museum versetzt wird und den Wert der bereits „verbauten“ Gemälde steigern wird.

Platzieren wir im Laufe der Runden unsere Gemälde geschickt, können wir uns Dekorationen verdienen. Dies sind kleine Plättchen, die praktisch sind, um kleine Lücken auf der Wand zu schließen. Obendrein bringen diese Dekoelemente am Spielende Punkte. Jedes gelbe Schild auf den Dekorationen ist am Schluss 1 Punkt wert. Die Dekorationen erhalte ich allerdings immer nur dann, wenn sich beim Platzieren eines Gemäldes gleiche Rahmen berühren.

Bei nur vier Kategorien von Bildern ist es nicht so einfach, dass sich Bilder mit gleichen Kategorien nicht berühren. Eine solche Berührung gilt in der Szene als verpönt und wird als Fauxpas betitelt. So ein Fauxpas bringt mir bei der Schlusswertung für die beteiligten Gemälde keine Punkte bei der Trendwertung.

Sollte mal Platzmangel in der eigenen Gemäldesammlung herrschen, haben wir zwei Optionen. Zum Einen können wir unsere Assistenz zur Aufbewahrung eines Plättchens abstellen. Dieses Plättchen darf in einer der nächsten Runden verwendet werden, ohne das es eine zusätzliche Aktion kostet. Zum Anderen können wir Gemälde auch als Überschuss unter unserer Wand lagern. Sollten es allerdings 2 Bilder bei einer Person sein, endet das Spiel und jedes überschüssige Gemälde bringt 2 Minuspunkte. Auch ein Bildertausch mit dem Museum wäre unter bestimmten Gegebenheiten möglich. Spätestens wenn alle Bieterkarten verbraucht sind, endet dann eine Partie „Galerie der Künste“ oder aber auch, wenn eine Galerie komplett gefüllt ist.

Um die Wertigkeit der Trendleiste ermitteln zu können, werden die Katergoriemarker, die wir bei jedem Gemälde versetzt haben , ihrer erreichten Wertigkeit der Reihe nach oberhalb platziert. Bei uns war der grüne Marker für Landschaften am Weitesten vorne, gefolgt von rot, blau und gelb. Das bedeutet nun, dass jedes Gemälde in der Kategorie grün/Landschaften in der eigenen Galerie 5 Punkte wert ist. So zählen wir nun alle unsere Punkte für die vier Kategorien, berücksichtigen Fauxpas, nicht ausgefüllte Ecken der Galerie, verbaute Dekorationen und eventuell überschüssige Gemälde. Eine komplett gefüllte Wand bringt nochmal 5 Extrapunkte. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt „Galerie der Künste“.
Fazit
Downtime lässt sich bei „Galerie der Künste“ endlich mal genießen. Es macht mir Spaß, die Gemälde zu betrachten und die Details darauf zu entdecken. Das Material ist toll, da spiegelt nichts, auch nicht bei Kunstlicht. Die Wandgalerien haben kleine Erhebungen im Material, um zu leichtes Verrutschen der Plättchen zu minimieren. Der Sortiereinsatz ist praktisch, aber nicht ganz kippsicher und ansprechend mit einer Art Veloursbeschichtung versehen.
Durch das Einsetzen von Bieterkarten besitzt das Spiel, neben dem eigentlichen Plättchenpuzzeln zusätzlich einen gewissen Spannungsbogen. „Galerie der Künste“ spielt sich flott und harmonisch. In unseren Testrunden kamen wir allerdings immer auf sehr ähnliche Endwertungen, und die Punkte differierten untereinander nur um wenige Zähler. Der Aktionshammer ist ein Ikonisches Element und rundet das thematische Bild von „Galerie der Künste“ ab. Eine Art Deckel für den Schachteleinsatz mit den Gemälden würde ich mir noch wünschen, das Spiel sollte nicht unbedingt hochkant gelagert werden, außer man sortiert gerne. Alles in Allem ein schönes und sehr hochwertiges Familienspiel, bei dem bereits das Cover vom Schachteldeckel ein kleines 3D Highlight ist!
Bewertung / Test
+ Tolles Material und besonders gestaltete Spieleschachtel
+ Wunderschön und ideenreich gestaltete Gemälde
+ Bieteraktion sorgt für kleinen Spannungsbogen
– Ein Deckel für den Schachteleinsatz fehlt, hochkant lagern nicht empfehlenswert
(Eine Rezension von Sandra Waesch)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Galerie der Künste (2023)
Spielidee: Mitch Wallace
Grafik: Giacomo Vichi, Sofia Rossi, Veronica Grassi, Angelica Regni, Doris Shermadhi, Max Kosek
Verlag: Huch!
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 30-60 Minuten
Generationentauglichkeit: Bedingt ja, die Darstellung auf den Gemäldeplättchen sind teilweise recht klein