Mittagessen ist fertig! – Dabba Walla – Mumbai Food Express von Queen Games (Rezension)

Dabba Walla – Mumbai Food Express | Familienspiel | ab 8 Jahren |  2 bis 4 Spielende | Patricia Limberger und Felix Leder | Queen Games | pädagogisch wertvoll | generationentauglich

Typisch indisch und vor allem in Mumbai bekannt, sind die Dabbawalla. Sie sammeln vormittags das frisch gekochte Essen, verpackt in Dabbas, von zu Hause ein (oder wenn es im Restaurant bestellt wurde, von dort). So kann das Essen passend zur Mittagspause wieder ausgeliefert werden. Transportiert werden die Warmhaltedosen auf den verschiedensten Gefährten. Frisch gekochtes Essen auf der Arbeit und im Büro wird so möglich, ohne Mikrowelle. Dieses System hat Queen Games als Familienspiel umgesetzt. Können wir genauso zuverlässig ausliefern, wie die indischen Lieferanten?

Schachtel und Material des Spiels Dabba Walla ausgelegt.

Das Spiel
Dabba Walla ist ein Familienspiel von Patricia Limberger und Felix Leder und bei Queen Games erschienen. Es ist für 2 bis 4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

„Dabba Walla“ gliedert sich in zwei Phasen: Zunächst Fahren wir durch die Stadt und sammeln Dabbas in Form von Plättchen ein, die wir auf unserem Fahrzeug möglichst geschickt stapeln. Danach drehen wir das Spielbrett um und bringen die Dabbas zu unseren Kunden, laden sie also in umgekehrter Reihenfolge wieder ab, in der Hoffnung auf reichlich Trinkgeld. Wer das meiste Trinkgeld einheimst, gewinnt die Partie.

Für den Aufbau legen wir das Spielbrett, die Stadt, in die Mitte und an den vorgegebenen Stellen 6 Karten aus. Alle erhalten jeweils das gleiche Fahrzeug, um die Dabbas zu transportieren plus einen Ebenenzähler. Des Weiteren erhalten wir sechs Tickets und zwei Karten auf die Hand, sowie unsere Spielfigur.

Zu sehen sind das Spielbrett mit Karten drumherum, sowie 4 Spieltableaus mit je zwei Karten
Aufbau für 4 Spielende.

 

Wer beginnt, darf frei eine Karte aus der Auslage wählen und platziert seine Figur auf dem korrespondierenden Feld in der Stadt. Danach wird direkt die erste Karte, die neue oder eine der Handkarten, ausgespielt und das abgebildete Dabba Plättchen im eigenen Fahrzeug platziert. Jetzt kommen reihum alle andern Mitspielenden an die Reihe. Befindet sich meine Figur erst einmal auf dem Spielbrett (ich bin also unterwegs) kann ich jeweils die benachbarten Karten wählen. Lege ich ein Ticket auf jede Karte an der ich vorbeigehe und die ich nicht auf die Hand nehme, kann ich auch weiter weg Karten aufnehmen. Tickets, die bereits auf der Karte liegen, die ich möchte, bekomme ich in meinen Vorrat.

Beim Ablegen der Dabba-Plättchen auf meinem Wagen muss ich vorausplanen: Zum Einen bekomme ich für jedes zusammengefügte Bild einer Teetasse (=Bonusplättchen), das mir im Lauf den Spiels Vorteile bringt oder am Ende Punkte. Zum Anderen kann man Dabbas nur stapeln, wenn darunter der Bereich komplett belegt ist. Muss ich mit Leerdabbas auffüllen, verliere ich Punkte.

Zu sehen ist ein Spieltableaus, auf dem schon etliche Dabbas gestapelt wurden.

Alle Spielenden markieren immer auf welcher Ebene sie sich gerade befinden. Das macht es einfach, über den Spieltisch hinweg die Konkurrenz im Auge zu behalten. Denn in der zweiten Phase spielt es eine Rolle, ob man gleiche oder unterschiedliche Farben wie die Anderen auf derselben Ebene hat.

Für die Abrechnung, die zweite Phase des Spiels, drehen wir das Spielbrett komplett um. Hier werden die Werte für die jeweiligen Farben der Dabbas erfasst. Außerdem kann das Einkommen auf der Punkteleiste am Rand gleich mitgezählt werden.

Zu sehen ist die zweite Seite des Spielbretts mit Farb- und Einkommensleiste.

Für jede Ebene, von oben nach unten, spielen alle nun eine Karte aus, die den Wert der Dabbas nach Farbe bestimmt. Selbst wenn ich auf einer Ebene keine Dabbas habe, lege ich trotzdem eine Karte mit aus. Alle Karten werden gleichzeitig aufgedeckt und die Werte erfasst. Nun zählen alle für sich, wie viel Trinkgeld sie bekommen haben. Zuletzt räumen noch alle die Plättchen dieser Ebene zurück in die Schachteln. Dann geht es mit der nächsten Ebene weiter, Karten auswählen, Karten aufdecken, Werte ermitteln, Einkommen ausrechnen, Plättchen abräumen. So geht es weiter, bis alle die letzte Ebene abgeräumt haben. Jetzt erhalten alle noch Punkte für ihre Chai-Plättchen, falls vorhanden und dann steht fest, wer die Menschen der Stadt am Besten mit Essen versorgen konnte.

Blick auf das Spielbrett.
Abrechnung in der zweiten Phase, hier mit Zusatzwertung.

 

Als kleine Erweiterung gibt es noch Plättchen, die die einzelnen Farben unterschiedlich wertvoll machen. Diese legt man zu Beginn des Spiels aus. Dadurch erhöht sich die Konkurrenz um die ausliegenden Karten. Wer es noch kniffliger mag, spielt mit einem der Aufträge.

 

Fazit
„Dabba Walla – Mumbai Food Express“ ist ein Puzzlespiel, bei dem wir mit dem was da ist, das beste Ergebnis erzielen wollen. Die Aufgabe ist sehr familienfreundlich umgesetzt. Sowohl Thema als auch Anspruch gefallen dieser Zielgruppe. Das Cover alleine lockt an den Spieltisch. Man spürt die Verbundenheit zur indischen Kultur im Verlag. Die Kombination des Plättchenlegens mit der Auswertungsphase ist etwas Besonderes. Hier können unterschiedliche Talente zum Erfolg führen.

Die zwei Phasen des Spiels sind sehr unterschiedlich. Man kann in der ersten Phase bereits auf die Wertungen für später schielen oder die Karten auswählen, die jetzt das passende Plättchen bringen. Zum Erklären ist das nicht einfach. Anfänger sind dadurch aber spielerisch nicht überfordert und nach mehreren Partien steigt man tiefer in die taktische Planung ein.

Die Tickets, die wir abgeben, um eine Karte auszuwählen, die weiter weg ist, sind so zahlreich vorhanden, dass es eigentlich fast immer möglich ist, jede ausliegende Karte zu bekommen. Die Einschränkung, nur benachbarte Karten „kostenlos“ zu bekommen, macht es für Wenigspielende tatsächlich aber einfacher in das Spiel hinein zu finden.

Die Chaiplättchen bringen ein bisschen Würze ins Spiel, das macht vor allem die Abrechnung in der zweiten Phase nochmal spannender.

Die Anleitung ist übersichtlich geschrieben und reich bebildert.

Im Spiel zu zweit werden viele Karten aus dem Spiel genommen, sodass es deutlich glückslastiger ist, als mit mehr Spielenden. Sammle ich für eine Ebene eine bestimmte Farbe kommt das passende Teil häufig gar nicht ins Spiel. Sitzen mehr Leute am Tisch funktioniert das Spiel deutlich besser und Jung und Alt haben gemeinsam Spaß.

 

Bewertung / Test
+ ansprechendes Thema und Gestaltung
+ zwei Phasen ermöglichen allen Punkte zu machen
+ sehr einsteigerfreundlich
– schwierig zu Erklären
– zu zweit nicht so gut

 

(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)


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Dabba Walla (2024)

Spielidee: Patricia Limberger und Felix Leder
Grafik: Patricia Limberger
Verlag: Queen Games
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Spielende.
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren.
Spieldauer: Ca. 45 Minuten.
Generationentauglichkeit: Das Ablegen und Stapeln der Plättchen auf dem eigenen Tableau erfordert viel Geschick.
Pädagogisch wertvoll: Räumliche Vorstellung bei Auswahl und Puzzeln der Plättchen, Planung, Abschätzen was die anderen tun,… all das trainieren wir hier.