Hänsel und Gretel | Kinderspiel | ab 6 Jahren | 2-4 Spielende | Krzysztof Jurzysta | Huch! | generationentauglich
„Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald…“ … und die Hexe? Die rennt hinterher! Hänsel und Gretel müssen sich also gut in Acht nehmen, damit sie nicht von der Hexe erwischt werden. Allerdings dürfen sie auch nicht zu schnell rennen, denn überrundet werden mag die Hexe so gar nicht…

Das Spiel
„Hänsel und Gretel“ ist ein Kinderspiel von Krzysztof Jurzysta und bei Huch! erschienen. Es kann mit 2-4 Spielenden und ab 6 Jahren gespielt werden.
Die kleine und handliche Schachtel enthält folgendes Spielmaterial: 40 Süßigkeitenplättchen, 4 Hexenhutplättchen, 2 Startplättchen, 8 Lebkuchentaler, ein Hexenhaus und 3 Spielfiguren (die Hexe, Hänsel und Gretel).
Die Spielanleitung beginnt mit einer kleinen Geschichte, um sich auf das Szenario einzustimmen, das finde ich sehr gelungen, da der Spieleinstieg so eine schöne Prise Spannung bekommt. Sie ist übersichtlich und mit vielen Bildern gestaltet. So kann man leicht und schnell in das Spiel einsteigen.

Die Plättchen werden in 4 etwa gleichgroße Stapel aufgeteilt. Unter jeden Stapel wird ein Hexenhutplättchen gemischt. Dann kommt das Startplättchen in die Mitte (Die Punkte zeigen die Anzahl der Spielenden).
Es wird kooperativ gespielt, alle Spielenden gegen die Hexe. Zuerst wird ein Süßigkeitenplättchen gezogen und an das Startplättchen angelegt. So wird reihum gespielt. Am Ende jeder Runde werden die Spielfiguren gesetzt. Die Anzahl der Felder richtet sich nach den Punkten an der Außenseite des „Süßgkeitenfeldes“. Rote Punkte gelten für Gretel, grüne für Hänsel und lila Punkte für die Hexe.
Wird beim Anlegen eine Süßigkeit vervollständigt, darf ein Lebkuchentaler vom Dach des Knusperhäuschens gezogen werden. Die Lebkuchenplättchen bringen verschiedene Vorteile. Die Spielenden dürfen selbst bestimmen, wann sie diesen Vorteil einsetzen.

So wird Runde für Runde weitergespielt. Das Spiel endet, wenn alle 5 Lebkuchentaler vom Dach des Knusperhäuschens eingesammelt wurden. Dann haben Hänsel und Gretel gewonnen. Wenn die Hexe entweder Hänsel oder Gretel erwischt oder von ihnen überholt wird, endet das Spiel auch und die Hexe gewinnt.

Fazit
„Hänsel und Gretel“ ist ein Kinderspiel, dass gleichzeitig so schön altbekannt und doch anders ist, als man andere Kinderspiele kennt. Man spielt kooperativ, das ist bei einigen Kinderspielen der Fall. Und es gibt ein Wettrennen zwischen den Spielfiguren. Auch das ist nichts Neues. Und doch bringt „Hänsel und Gretel“ mit dem Zusammenlegen der Süßigkeiten und dem Taktieren (Hänsel und Gretel dürfen sich weder zu schnell noch zu langsam bewegen) frischen Wind in das allseits bekannte Märchen. Das Spielmaterial ist mit dem 3D-Häuschen und den bunten Süßigkeitenplättchen sehr ansprechend gestaltet und lädt direkt zum Spielen ein.
Das Spielprinzip, dass erst die Süßigkeiten zusammengelegt werden müssen und man damit die Laufweite der Figuren beeinflussen kann, war mir komplett neu und hat mich direkt begeistert. Es kann mitunter ganz schön kniffelig sein, immer genug Abstand zur Hexe zu wahren. Denn auch wenn man die Hexe überrundet, hat man verloren. Das war ebenfalls neu. Es geht also nicht ausschließlich darum, die Figuren möglichst schnell vorwärts zu bewegen. So muss man sich gut absprechen und beim Anlegen der Plättchen genau auf die äußeren Punkte achten, um das Spiel zu gewinnen. Auch wenn man gegen die Hexe verloren hat, möchte man es direkt noch einmal probieren. Jetzt weiß man ja, worauf man bei den Punkten achten muss. Denkt man jedenfalls. Aber durch das zufällige Ziehen der Süßigkeitenplättchen und die unterschiedliche Verteilung der Punkte auf den Plättchen ist jede Partie anders und somit wieder spannend.
Die Farben der Punkte sind leider, je nach Lichtverhältnissen, schwierig zu unterscheiden. Für Personen mit Farbsehschwäche ist es fast unmöglich. Da wäre es toll, wenn mit Symbolen gearbeitet würde. Dadurch hätten alle die Chance, die Laufweiten zu beeinflussen, ohne vorher jemanden fragen zu müssen, um welche Farbe es sich handelt. Generationenübergreifendes Spielen ist hier gut möglich. Alles ist gut zu greifen. Beim Erkennen der Punkte wird vermutlich Hilfestellung gebraucht, aber da man sowieso kooperativ spielt, sollte dies kein Hindernis darstellen.
Alles in allem ist „Hänsel und Gretel“ ein gelungenes Kinder- bzw Familienspiel, das mit seinem Spielprinzip und der kleinen Prise Glück allen Generationen Spaß macht und bei uns sicherlich noch oft auf den Tisch kommt.
„Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?!“… schnell eine Süßigkeit geklaut und dann nichts wie weg!
Bewertung / Test
+handliches Format
+neues Spielprinzip
+einfache Regeln für einen schnellen und leichten Einstieg
+ansprechendes Material
+schönes Thema, gut umgesetzt
+hoher Wiederspielreiz
– Farbe der Punkte schwierig zu erkennen
(Eine Rezension von Annika Harms)

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Hänsel und Gretel (2022)
Spielidee: Krzysztof Jurzysta
Illustration: Maciej Szymanowicz
Verlag: Huch!
Anzahl der Spielenden: 2-4
Altersempfehlung Verlag: ab 6
Eigene Altersempfehlung: für spielerfahrene Kinder ab 5
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Generationentauglichkeit: Ja, evtl mit Hilfestellung beim Erkennen der Punkte