Kuhfstein | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Rita Modl | Schmidt Spiele | generationentauglich |
Saftige Wiesen, klare Seen, üppige Felder und ein Bergpanorama, das viele Postkarten ziert. Das ist Kufstein. Doch wenn wir uns um die Zufriedenheit unsere Kühe kümmern, um aus ihnen glückliche Tiere zu machen, wird daraus eher „Kuhfstein“. Plättchen für Plättchen bauen wir bei diesem Spiel unsere Landschaft auf, in der die Kühe mit sich und der Welt zufrieden sind. Doch sollten wir in diesem Idyll nicht vergessen, immer ein Auge auf unsere Herde zu haben.

Das Spiel
Kuhfstein ist ein Familienspiel von Rita Modl und bei Schmidt Spiele erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Für „Kuhfstein“ legen wir die Punkteleiste inklusive der Bonusfelder bereit. Die Karten werden gemischt, davon werden 4 Karten offen ausgelegt, die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel. Mit den Landschaftsplättchen verfahren wir ebenso, legen jedoch 5 davon offen aus. Endsprechend der Anzahl an Mitspielenden werden Landschaftsplättchen aussortiert. Pro Person werden 2 Bäume bereit gelegt. Alle Mitspielenden erhalten noch verdeckt 2 Wertungsplättchen, von denen nur eines am Spielende gewertet werden darf. Und nun kommt das Wichtigste: „Welche Kuh hättest du denn gerne?“. Wenn diese Frage geklärt ist, darf sich jeder 4 Kühe einer Farbe in den eigenen Vorrat stellen. Die anderen beiden werden auf den entsprechenden Bonusfeldern auf der Punkteleiste positioniert. Alle ziehen noch eine Karte vom Stapel und wer zuletzt eine Kuh gesehen hat, beginnt und nimmt sich den Fuchs als Startspielermarker.

Wenn ich am Zug bin, darf ich von 4 möglichen Aktionen genau 2 ausführen. Es darf auch zweimal dieselbe Aktion sein. Mir stehen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
Ich darf ein Landschaftsplättchen aus der Auslage nehmen und dieses in meiner Landschaft ablegen. Dabei gilt beim Anlegen, wie bei fast allen Legespielen, Plättchen müssen immer mit bereits gelegten Plättchen verbunden sein. Und zwar über eine Kante und nicht über eine Ecke.
Ich habe auch die Möglichkeit, eine ausliegende Karte auf die Hand zu nehmen. Eine weitere Aktion wäre, eine meiner Handkarten auszuspielen und zu werten und als letzte Aktion: Ich kann meine Herde von meinen Landschaftsplättchen zurücknehmen.
Bei der Aktion Karte aufnehmen ist es sehr schlau, Karten zu wählen, die schnell erfüllbar sind. Auf den Karten befindet sich immer eine bestimmte Form aus Plättchen abgebildet, bei denen einige farbig sind und die anderen neutral. Die farbigen Plättchen muss ich bei der Wertung auch wirklich mit dem passenden Landschaftstyp gebaut haben. Bei den neutralen ist die Wahl der Landschaft egal, es muss nur ein Plättchen an der entsprechenden Stelle liegen. Die Anordnung darf dabei gedreht aber nicht gespiegelt werden.
Bei der Variante Karte ausspielen muss ich um die Karte werten zu können, auf jedes der farbigen markierten Feldern von der Karte, je eine Kuh entsprechend auf meine Plättchen stellen. Habe ich zu wenig Kühe, dann kann ich die Karte auch nicht zu diesem Zeitpunkt werten. Dabei gilt zusätzlich, wenn ich werten möchte, müssen die farbigen markierten Felder der Karte, auf meiner gelegten Landschaft zu Beginn frei von Kühen sein. Es darf keine Kuh von einer früheren Wertung auf den farbigen Feldern stehen. Auf den neutralen Plättchen spielt es keine Rolle. Habe ich die Anforderungen der Karte erfüllt, rücke ich meinen Zählstein auf der Punkteleiste um so viele Felder nach vorne, wie die abgebildete Punktezahl im rechten, unteren Eck der Karte zeigt.
Karten und Plättchen werden immer sofort von den entsprechenden Stapeln nachgefüllt.

Nun zu dem besonderen Punkt Herde zurücknehmen. Wenn ich regelmäßig punkten möchte, gehen mir recht bald meine Kühe aus, auch wenn im Laufe des Spiels insgesamt noch 2 weitere Tiere in meinen Vorrat wandern. Um meine Kühe zurückzubekommen, muss ich eine Aktion dafür ausgeben. Ich darf pro Aktion genau eine Herde zurücknehmen. Stehen die Tiere auf benachbarten Feldern, gilt das als eine Herde. Steht aber eine weitere Kuh nur verbunden über die Diagonale zu den anderen Tieren, sprechen wir bereits schon von 2 getrennten Herden und auch von 2 Aktionen! Wegen dieser Regel ist auch die Auswahl der Karten so wichtig. Manchmal fügen sich getrennte Herden durch geschicktes Platzieren von weiteren Tieren plötzlich zusammen. Das braucht es manchmal auch ein bisschen Kartenglück.
Eine weitere Möglichkeit Punkte zu verdienen, besteht darin Bäume auf der eigenen Landschaft zu pflanzen. Dazu muss ich ein Quadrat von 2 auf 2 Plättchen gebaut haben. Das entweder aus 4 gleichen oder 4 unterschiedlichen Landschaftsplättchen besteht. Ist dies der Fall darf ich mir einen Baum aus dem Vorrat nehmen und ihn in die Mitte meines Quadrates setzen. Gibt es in der Auslage keine Bäume mehr, bekomme ich auch keine Punkte mehr für weitere Quadrate.

Auf der Punkteleiste erwarten uns im Laufe des Spiels Boni, zwei Mal eine weitere Kuh und zwei Mal die Möglichkeit eine weitere Aktion zu wählen. So spielt sich „Kuhfstein“ dann überraschend flott und sobald die 65 Punkte erreicht sind, wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Alle Mitspielenden dürfen sich nun entscheiden, welches der beiden Wertungsplättchen abgerechnet wird. Wie immer gilt, die meisten Punkte auf dem Konto, bringen den Sieg.

Fazit
„Kuhfstein“ ist ein schönes, einfaches Plättchenlegespiel, das sich sehr gut als Familienspiel eignet. Die Regeln sind klar und nicht unnötig aufgebauscht. Die Möglichkeit, Punkte über die Pflanzung von Bäumen zu bekommen ist ein schöner Kniff, der gar nicht so leicht zu erfüllen ist wie anfänglich gedacht. Das Besondere ist jedoch die Mechanik zum Einsetzten und Zurückholen der Kühe. Da ja immer nur verbundene Tiere mit einer Aktion komplett zurückgenommen werden dürfen, ist dann doch häufiger mal ein weiterer Spielzug nötig, der vorher vielleicht nicht so geplant war, um ein weiteres Tier von den Plättchen zu entfernen.
Die ersten Runden gehen etwas gemütlicher dahin. Jeder muss erst ein bisschen sammeln und es dauert ein wenig, bis sich die Landschaftsauslagen entwickeln. Doch dann nimmt das Spiel recht schnell Fahrt auf. Die Aufträge werden schneller abgearbeitet und plötzlich wird das Spielende eingeleitet.
Die Handkarten mit ihren Aufträgen lassen das Gehirn deutlich im räumlichen Denken arbeiten und Köpfe und Karten wurden bei uns wild hin und her gedreht. Mich störte anfänglich, dass ich die Auslage der Plättchen und Karten selbst nicht ändern kann. Getauscht wird erst, wenn eine bestimmte Anzahl von gleicher Art an Plättchen oder Karten ausliegt. Das kann manchmal sehr frustrierend sein, wenn man dringend auf einen Landschaftstyp wartet und dieser ewig nicht kommen mag. Beim Spiel zu Zweit habe ich hier durchaus die Möglichkeit meinen Mitspielenden etwas zu ärgern, indem ich mir ein begehrtes Plättchen vor ihm schnappe. Beim Spiel zu Dritt passiert dies nicht so leicht. Es fühlt dich ausgewogener an und ich störte mich auch nicht mehr an der Marktauslage.
Was uns allen allerdings überhaupt nicht gefallen hat, war leider das Design der Legeplättchen. Zu dunkel, sich teilweise wenig unterscheidend. Bei dem Spiel wurde auf so viele liebevolle Details geachtet, bei den Plättchen leider nicht, was wirklich schade ist. Mein Fazit zu „Kuhfstein“: Spielegruppen oder Familien, denen Titel wie Carcassone, Patchwork oder Calico gefallen, sollten mal einen Blick auf „Kuhfstein“ werfen. Das Thema ist schön und stimmig umgesetzt. Die kleinen Erfolge, wie Auftäge erfüllen oder Bäume pflanzen machen einfach Freude.
Bewertung / Test
+ einfaches Legespiel
+ trainiert räumliches Denken
+ spielt sich flott
– Farbwahl bei den Landschaftsplättchen suboptimal, die Farben sind zu dunkel
– die Auslage im Markt ist nicht zu beeinflussen
(Eine Rezension von Sandra Waesch)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Kuhfstein (2023)
Spielidee: Rita Modl
Grafik: Daniel Müller
Verlag: Schmidt Spiele
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Teilweise, die Farbkontraste auf den Plättchen sind nicht optimal