A Night in Vienna – Crime Scene: Wien 1824 von Piatnik (Rezension)

Crime Scene: Wien 1824 | Rätselkrimi | ab 18 Jahren | 1+ Spielende | Markku Heljakka und Petter Ilander | Piatnik | 

Unser Fall spielt in Wien. Dem Alkohol sehr zugeneigt, verdienen wir unseren Lebensunterhalt als Polizeichef von dieser schönen Stadt. Die Frage ist jedoch, wie lange noch? Nur alte Erfolge und die Zugehörigkeit zu den Freimaurern schützen uns davor, diese Stelle über kurz oder lang zu verlieren. Die höhere Gesellschaft zerreißt sich das Maul hinter unserem Rücken, besonders auch über den Fortgang der Ehefrau, die uns kürzlich verlassen hat.
Eigentlich hassen wir offizielle Veranstaltungen, aber der Uraufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie können wir nicht fernbleiben. Wir befinden uns gerade im Gespräch mit dem Hofmeister, als plötzlich ein Schrei aus dem Konzertsaal zu hören ist. „Polizei! Rufen sie die Polizei! Im Konzertsaal liegt ein toter Mann!“. Es hilft nichts, die Ermittlungen müssen sofort beginnen!

Die Spielematerialien: Spielplan, verschiedene Karten und die Geschichte.
Die Spielematerialien: Spielplan, verschiedene Karten und das Heft mit der Story.

 

Das Spiel
„Crime Scene: Wien 1824“ ist ein Rätselkrimi von Richard HeayesMarkku Heljakka und Petter Ilander und bei Piatnik erschienen. Es ist für 1+Spielende geeignet und kann ab 18 Jahren gespielt werden.

Auch bei „Crime Scene: Wien 1824“ bleibt diese Spielereihe ihren besonderen Mechanismen treu. Auf eine App-Unterstützung wird weiterhin komplett verzichtet und das Spiel wird hauptsächlich über Karten gesteuert. Für alle Interessierten geht es hier zu meiner Rezension von Crime Scene: Palermo 1984, in der ich die Spielmechanik  von der Crime Scene Reihe ausführlich beschreibe. Zusätzlich könnt ihr auch gerne die Rezensionen von Tobi über die anderen Crime Scene Fälle lesen: Crime Scene: Brooklyn 2022 und Crime Scene: London 1892.
Die Mechanik über die Kartensteuerung und der ebenfalls Karten basierte Kontrollmechanismus von „Crime Scene: Wien 1824“ funktioniert gewohnt sehr gut.
Ich möchte heute hier nur ein wenig auf die Besonderheiten dieses Falls eingehen.

Gezeichnetes Bild Vom Konzertsaal, eingeteilt in nummerierte Rechtecke
Der Ort des Geschehens, der Konzertsaal. So beginnt der Fall und wir bleiben während der Ermittlungen an diesem Ort.

 

Was für mich neu ist, es gibt nur einen Handlungsort während des kompletten Falls. Das bedeutet der Spielplan ist in einem deutlich kleineren Raster unterteilt, als bei dem Palermo Fall. Einiges war dadurch für mich auf dem Plan schwerer zu erkennen und manchmal gar nicht.
Wie bei vielen Exit-, Escape- oder Rätselspielen sind die meisten Rätsel sehr logisch und doch sind immer ein bis zwei dabei, die schlüssiger hätten sein dürfen. Dies trifft auch hier bei „Wien 1824“ zu.

Zwei Bilder in Schwarzweiss
Schöne Idee! Das ist das Innenleben der Schachtel. Ludwig van Beethoven und das Kärntnertortheater.

 

Die Geschichte ist eingebettet in das Datum der Uraufführung zu Beethovens 9. Sinfonie, die am 7.5.1824 im Wiener Kärntnertortheater stattfand. Nur eine Woche später wurde übrigens der Piatnik Verlag als Familienunternehmen gegründet. Mit Erscheinen dieses Falls wurde ein wenig Bezug auf den 200. Geburtstag des Verlages genommen.


Fazit
Der Mechanismus von „Crime Scene: Wien 1824“ gefällt mir nach wie vor sehr gut. Doch auch hier erging es mir, wie bei meinem 1. Fall auch, dass die Anleitung zwar ausführlich war, ich aber trotzdem noch einige Male nachlesen musste, was zu tun ist, wenn eine bestimmte Situation eintritt.

Das Szenenbild war schön ausgearbeitet, aber sehr kleinteilig und schon fast so intensiv wie ein Wimmelbild. Hier hätte ich mir einen zweiteiligen Plan gewünscht, der zusammengesetzt die Szenerie ergeben hätte, aber dafür größer ist. Die Geschichte ist schön ausgearbeitet und wieder einmal mit einem besonderen Show Down dekoriert. Denn auch hier müssen wir uns wieder für ein Alternatives Ende entscheiden. Es rächt sich nun, wenn es nur wenige Reputationskarten in den eigenen Vorrat geschafft haben. Dann lässt sich der „richtige“ Schluss meist nur erraten, denn verlieren ist hier tatsächlich möglich!

Auch „Wien 1824″ ist für Neulinge geeignet, allerdings sollten die Augen gut sein. Die Darbietung der Hinweise muss ich nochmals etwas monieren. Die hätte ich mir stufenweise gewünscht, denn manchmal war mir schon einiges vom Hinweis bekannt, doch konnte ich inhaltlich dadurch keine neuen Erkenntnisse gewinnen. Trotzdem kostete mich die Verwendung eine der doch sehr wichtigen Reputationskarten. Auch hier ist , wie es bei Palermo 1984 bereits der Fall war, der Platzbedarf durch die aneinandergefügten Indizkarten recht groß. Am Ende des Tages ist und bleibt „Crime Scene: Wien 1824“ ein schönes Solospiel (das auch mit zwei Personen super funktioniert) mit einer überschaubaren Spielzeit von ungefähr 2 Stunden.

 

Bewertung / Test
+ Spielmaterial wird nicht zerstört
+ neuer, relativ simpler Kartenmechanismus, der gut funktioniert
– Rätselqualität durchwachsen
– an manchen Stellen war mir die Anleitung etwas zu kurz
– großer Platzbedarf

 

(Eine Rezension von Sandra Waesch)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

Crime Scene: Wien 1824 (2024)

Spielidee: Markku Heljakka und Petter Ilander
Grafik: Richard Heayes
Verlag: Piatnik
Anzahl der Spielenden: 1+ Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 18 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 15 Jahren
Spieldauer: 2 Stunden

Generationentauglichkeit: Nein, zu kleine Darstellungen.