Wo ist mein MacGuffin?- 5-Minute-Mystery von Game Factory (Rezension)

5-Minute-Mystery | Familienspiel | ab 8 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Connor Reid | Game Factory | pädagogisch wertvoll | generationentauglich

Im Allumfassenden Museum wurde eingebrochen. Im Team müssen wir die seltsamen Symbole, die am Tatort hinterlassen wurden, entdecken, in ein “Kodier-Gerät” (Kodex) eingeben und mit den erhaltenen Hinweisen den Kreis der Verdächtigen immer weiter verkleinern. Und die Uhr tickt! In 5 Minuten öffnet das Museum!

Spielinhalt
Neben üblichen Spielmaterial wie Anleitung, Karten und Plättchen fällt vor allem der „Kodex“ auf, der Gegenstand zum Einstellen des Symbolcodes!


Das Spiel
5-Minute-Mystery ist ein Familienspiel von Connor Reid und bei Game Factory erschienen. Es ist für  1-4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

In diesem tierischen Spiel bittet uns H. Walros, der Kurator des Allumfassenden Museums, um Hilfe. Sein MacGuffin wurde gestohlen und wir müssen den Dieb finden. Als MacGuffin wird in Filmen ein Objekt bezeichnet, welches an sich aber keine Bedeutung hat und lediglich die Handlung vorantreiben soll. Gleichzeitig ist MacGuffin eine Verschlüsselungstechnik. Passender könnte die Vorgeschichte also nicht sein.

Zu Beginn des Spiels wird eine Missionskarte gewählt, die gespielt werden soll. Diese sind in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt und verändern leicht die Start- oder Zielvorgaben. So zum Beispiel die Anzahl der zu findenden “Übeltäter” oder die verfügbare Zeit. Der Ablauf einer Partie „5-Minute-Mystery“ bleibt im Grunde jedoch immer gleich.

Je nach Vorgabe werden ein oder mehrere Übeltäter-Plättchen verdeckt gezogen, so dass sich der Übeltäter nicht sichtbar auf der Unterseite befindet. Alle Mitspielenden teilen dann die Karten mit allen verdächtigen Tieren untereinander auf.

In der frei verfügbaren App zum Spiel lässt sich nun die Mission auswählen und ein Countdown wird gestartet. Zwar können wir die Zeit auch ohne die App stoppen, die Musik sowie die regelmäßigen Ermahnungen des Museumskurators fördern jedoch nicht nur unsere Nervosität, sondern auch die Stimmung.

Suchbild und "Kodex"
Im Suchbild eines jede Raumes sind Symbole versteckt, die mittels der drehbaren Rädchen im sogenannten „Kodex“ eingegeben werden.

 

Die Ermittlung teilt sich in zwei Phasen. Zunächst besehen wir uns das Bild eines Raums im Museum auf einer “Szenen-Karte”. In jeder Szene sind fünf Symbole (Kreis, Quadrat, Dreieck, Kreuz und Stern) in leicht unterschiedlichen Ausprägungen versteckt. Finden wir ein Symbol, beschreiben wir dieses unserem “Kodexbeauftragten”. Das ist die Person, die den sogenannten Kodex, ein antiquiert aussehendes Plastikgestell mit fünf drehbaren Rädern, vor sich hat. Jedes Rad enthält die Ausprägungen eines Symbols, welches nun eingestellt werden muss. Wurden alle Symbole auf dem Bild gefunden und vom Kodexbeauftragen eingestellt, wird die Szenen-Karte umgedreht und die dort abgebildete Lösung mit dem Kodex verglichen. Haben wir einen Fehler gemacht, müssen wir uns an der nächsten Szenen-Karte erneut versuchen und haben wertvolle Zeit verloren.

Ein weiterer Hinweis: keine Zeitung!
Die Zahl unserer Verdächtigen lichtet sich. Da das Muster des Zeitungs-Plättchens nicht übereinstimmt, kann ich die Verdächtigen mit Zeitung von meinen verbliebenen Fellträgern ausschließen.


Stimmt die Lösung mit unserem Kodex überein, dürfen wir in der zweiten Phase ein Hinweis-Plättchen ziehen. Die grünen, roten und blauen Plättchen geben uns Auskunft darüber, welchen Gegenstand der “Übeltäter” bei sich trug, das violette Plättchen lässt uns überprüfen ob er Fell, Federn, Schuppen oder Haut hat. Legen wir das Hinweis-Plättchen an das Übeltäter-Kärtchen an, können wir anhand eines Farbcodes erkennen, ob der Hinweis auf unseren Übeltäter zutrifft oder nicht. Befindet sich beispielsweise eine Zeitung auf dem Hinweis-Plättchen und der Farbcode passt nicht zum Übeltäter-Plättchen, können wir im Anschluss alle Tiere mit Zeitung aus unseren Verdächtigen-Karten aussortieren.

Geschnappt! Der Übeltäter ist überführt!
Geschnappt! Der Übeltäter ist überführt! Fell, Schal, Brille und Schirm hat nur Quentin!


So untersuchen wir im Spielverlauf weitere Szene-Karten nach Symbolen, um als Belohnung Hinweise zu erhalten, die unseren Kreis der Verdächtigen einschränken, bis der Übeltäter feststeht, oder die Zeit abgelaufen ist.

Fazit

5-Minute-Mystery ist ein spaßiges Spiel für Gruppen, die es mögen gemeinsam unter Zeitdruck Aufgaben zu lösen. Nach der ersten Runde schien es uns noch unmöglich, innerhalb der kurzen Zeit genug Hinweise zu sammeln. Von Spiel zu Spiel wurden wir jedoch geübter und schneller. Selbst jüngere Mitspielende können schon gut bei der Symbolsuche mithelfen und Spielunerfahrene finden dank übersichtlicher Regeln leicht Zugang. Und wenn uns H. Walros doch mal zu sehr stresst, verlängern wir durch eine Hausregel die Rundenzeit und sorgen dafür, dass das Museum ausnahmsweise zwei Minuten später öffnet. Das schont dann die Nerven.

Die Gestaltung gefällt uns sehr gut. Sowohl die Räume als auch die Verdächtigen sind hübsch illustriert und der Kodex im antiquierten Look macht schon etwas her. Allerdings braucht es schon gute Augen und Lichtverhältnisse, wenn man in voller Runde um eine Karte sitzt und versucht, das letzte Symbol zu entdecken.

Dass die Museumsräume sich auf den Szene-Karten wiederholen, die Symbole aber komplett anders versteckt sind, trägt dazu bei, dass wir auch nach mehrmaligem Spielen nicht sofort wissen, wo wir suchen müssen.

Dennoch ist „5-Minute-Mystery“ sicherlich nicht abendfüllend, auch wenn eine aus fünf Missionen bestehende Spielrunde in der Anleitung vorgeschlagen wird. Trotz verschiedener Missionen bleibt der Ablauf stets derselbe, so dass irgendwann der Spannungsbogen doch nachlässt. Für Zwischendurch ist „5-Minute-Mystery“ jedoch bestens geeignet und landet bei uns immer wieder auf dem Tisch. 

Bewertung / Test

+ schnell erlernt
+ gemeinsamer Spaß für jung und alt
+ tolle Rätselidee
+ schönes Material, toll illustriert
+ App sorgt zusätzlich für Atmosphäre
– auf Dauer wenig abwechselnd

 

(Eine Rezension von Jörg Hübner)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

5-Minute-Mystery (2021)

Spielidee: Connor Reid
Grafik: Cam Kendell
Verlag: Game Factory
Anzahl der Spielenden: 1-4
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren

Eigene Altersempfehlung: Mitsuchen bereits ab 4 Jahren möglich

Spieldauer: 5 – 30 Minuten

Generationentauglichkeit: leicht zuglängliche für alle Generationen, Symbole jedoch zum Teil gut versteckt

Pädagogisch wertvoll: ja, guter Zugang in Brettspielwelt, logische Kombinationsgabe nötig